Trockenheit und Düngung
Der Trend der letzten Jahre zu trockeneren Winter- und Frühjahrsbedingungen in einigen Teilen der Steiermark setzt sich auch heuer fort. In manchen Regionen fehlen 50 bis 80% der üblichen Niederschlagsmenge von Jänner bis Anfang April (dunkle Bereiche in der Grafik, www.zamg.ac.at).
Für die landwirtschaftliche Kultur Grünland (Wiesen, Weiden, Ackerfutter) bedeutet das, es fehlt Wasser für die Massebildung. Da die Grünlandpflanzen größtenteils im vegetativen, also Blattstadium geerntet werden, benötigen sie eine gleichmäßige Wasserversorgung über alle Aufwüchse hinweg. Allgemein trägt der 1. Aufwuchs am meisten zum Jahresertrag bei (60% bei 2 - 3 Schnitt Heuwiesen, 40% bei 4-Schnitt-Silowiesen, 20% - 30% bei Intensivwiesen mit 4+ Nutzungen). Von grünlandfähigen Lagen sprechen wir ab einer Jahresniederschlagssumme von 800 mm. Liegen wir mittelfristig unter diesem Wert, fallen zunehmend Schnitte aus.
Der Vorteil ist jedoch, dass sich Grünland nach einer Trockenperiode rasch erholen kann. Die Gräser und Leguminosen des Grünlandes sind ausdauernde Arten, die von ihren bodennahen Grundachsen (Bestockungsknoten) rasch wieder austreiben können.
Folgende Horstgräser haben sich bei Trockenheit gut bewährt:
1) Knaulgras (tiefes Wurzelsystem, bis 4 - 5 Nutzungen)
2) Rohrschwingel, Festulolium (nicht im Dauergrünland, da grobes Futter, fünf Nutzungen mindestens Ackerfutter)
3) Englisch Raygras - Ausdauersorten (treibt rasch aus, schießt nicht aus wie Bastard-Raygras und Italienisch Raygras-Sorten)
4) Glatthafer (nur Heuwiesen tiefer Lagen, bis drei Nutzungen)
Kleearten:
1) Luzerne (mittel-tiefgründige Böden mit Wasseranschluss, Ackerfutter, gute Kalzium - Kalkversorgung - bei Ansaat muss Feuchtigkeit vorhanden sein!)
2) Hornklee (auch seichtere Böden, Wiesen und Weiden)
3) Rotklee (auf tiefgründigen Böden - Ackerfutter)
Manche Gräser bilden unterirdische Ausläufer, von denen aus sie rasch wieder anwachsen können. Bei Trockenheit ziehen sie sich zurück.
1) Wiesenrispe (intensive Wiesen und Weiden, Kalk- und Nährstoffversorgung beachten!)
2) Rotschwingel (mittelintensive Nutzungen - Weide und Wiese)
Für die landwirtschaftliche Kultur Grünland (Wiesen, Weiden, Ackerfutter) bedeutet das, es fehlt Wasser für die Massebildung. Da die Grünlandpflanzen größtenteils im vegetativen, also Blattstadium geerntet werden, benötigen sie eine gleichmäßige Wasserversorgung über alle Aufwüchse hinweg. Allgemein trägt der 1. Aufwuchs am meisten zum Jahresertrag bei (60% bei 2 - 3 Schnitt Heuwiesen, 40% bei 4-Schnitt-Silowiesen, 20% - 30% bei Intensivwiesen mit 4+ Nutzungen). Von grünlandfähigen Lagen sprechen wir ab einer Jahresniederschlagssumme von 800 mm. Liegen wir mittelfristig unter diesem Wert, fallen zunehmend Schnitte aus.
Der Vorteil ist jedoch, dass sich Grünland nach einer Trockenperiode rasch erholen kann. Die Gräser und Leguminosen des Grünlandes sind ausdauernde Arten, die von ihren bodennahen Grundachsen (Bestockungsknoten) rasch wieder austreiben können.
Folgende Horstgräser haben sich bei Trockenheit gut bewährt:
1) Knaulgras (tiefes Wurzelsystem, bis 4 - 5 Nutzungen)
2) Rohrschwingel, Festulolium (nicht im Dauergrünland, da grobes Futter, fünf Nutzungen mindestens Ackerfutter)
3) Englisch Raygras - Ausdauersorten (treibt rasch aus, schießt nicht aus wie Bastard-Raygras und Italienisch Raygras-Sorten)
4) Glatthafer (nur Heuwiesen tiefer Lagen, bis drei Nutzungen)
Kleearten:
1) Luzerne (mittel-tiefgründige Böden mit Wasseranschluss, Ackerfutter, gute Kalzium - Kalkversorgung - bei Ansaat muss Feuchtigkeit vorhanden sein!)
2) Hornklee (auch seichtere Böden, Wiesen und Weiden)
3) Rotklee (auf tiefgründigen Böden - Ackerfutter)
Manche Gräser bilden unterirdische Ausläufer, von denen aus sie rasch wieder anwachsen können. Bei Trockenheit ziehen sie sich zurück.
1) Wiesenrispe (intensive Wiesen und Weiden, Kalk- und Nährstoffversorgung beachten!)
2) Rotschwingel (mittelintensive Nutzungen - Weide und Wiese)
Wie im Bild gezeigt, kann sich die Grasnarbe rasch erholen. Hier ein Englisch-Raygras- Knaulgras -Wiesenrispenbestand.
Die Wiesenrispe besiedelt nach wieder eintretendem Niederschlag rasch die Lücken wieder, ist während der Trockenheit verschwunden. Sichtbar nur die Horste von Englisch Raygras (glänzende Blätter) und Knaulgras. Standort: 950 m Seehöhe, 4 Nutzungen (3 x Mahd, Herbstweide), 2 x Düngung (Rottemist Herbst, verdünnte Gülle nach 1. Schnitt). P-Versorgung: Stufe B.
Die Wiesenrispe besiedelt nach wieder eintretendem Niederschlag rasch die Lücken wieder, ist während der Trockenheit verschwunden. Sichtbar nur die Horste von Englisch Raygras (glänzende Blätter) und Knaulgras. Standort: 950 m Seehöhe, 4 Nutzungen (3 x Mahd, Herbstweide), 2 x Düngung (Rottemist Herbst, verdünnte Gülle nach 1. Schnitt). P-Versorgung: Stufe B.
Düngung
Hinsichtlich der Düngung ergeben sich bei trockener Witterung folgende Fragen: Es ist trocken - soll ich düngen, obwohl kein Regen in Sicht ist? Frühjahr: Wann soll ich Abschleppen/Striegeln?
Aus der Erfahrung der letzten Sommer und nach einigen Gesprächen mit Landwirten auch aus anderen Regionen Österreichs, kann folgende Strategie vorgeschlagen werden:
1) Wurde im Herbst schon reichlich gedüngt (Mist, Gülle), kann die Düngung zum ersten Aufwuchs auf den 2. Aufwuchs verschoben werden (im mittelintensiven Bereich - 3 bis 4 Nutzungen/Jahr).
2) Ist die Grube voll, und kann es der Bestand aufnehmen (4+ Nutzungen, Raygras, Wiesenrispe, Knaulgras-Bestand) soll auch im trockenen Frühjahr gedüngt werden:
Max. 15m³/ha, mit mindestens 10% Wasserverdünnung (Optimal 30%). Am Nachmittag - Abend. Die N-Verluste finden in den ersten 24 h nach der Ausbringung statt. Hohe Temperaturen (ab 20°C ) fördern die Ammoniakbildung. Aus dieser Sicht waren bei den intensiven Beständen die frühen Düngetermine 2020 von Vorteil (ab 16. Februar ist die Düngung am Grünland erlaubt, wenn keine Schneedecke ist, und der Boden nicht gefroren ist).
3) Striegeln/Abschleppen: Wie im Ackerbau funktioniert das Striegeln auch am Grünland ganz gut, wie Erfahrungen zeigen: kommt kein Regen, und wurde Gülle/Jauche ausgebracht, kann am nächsten Tag (früh/Vormittag) gestriegelt/abgeschleppt werden: dadurch spart man Wasser (Kapillarwirkung unterbrochen) und die Nährstoffe werden in der obersten Bodenschicht gespeichert. Bei Regen kann der Bestand so rasch wieder austreiben (es kommt zum sogenannten "Überschießen“ des Folgeaufwuchses nach Trockenperioden - laut Forschungsergebnissen aus Gumpenstein bis zu +20% Trockenmasse).
Aus der Erfahrung der letzten Sommer und nach einigen Gesprächen mit Landwirten auch aus anderen Regionen Österreichs, kann folgende Strategie vorgeschlagen werden:
1) Wurde im Herbst schon reichlich gedüngt (Mist, Gülle), kann die Düngung zum ersten Aufwuchs auf den 2. Aufwuchs verschoben werden (im mittelintensiven Bereich - 3 bis 4 Nutzungen/Jahr).
2) Ist die Grube voll, und kann es der Bestand aufnehmen (4+ Nutzungen, Raygras, Wiesenrispe, Knaulgras-Bestand) soll auch im trockenen Frühjahr gedüngt werden:
Max. 15m³/ha, mit mindestens 10% Wasserverdünnung (Optimal 30%). Am Nachmittag - Abend. Die N-Verluste finden in den ersten 24 h nach der Ausbringung statt. Hohe Temperaturen (ab 20°C ) fördern die Ammoniakbildung. Aus dieser Sicht waren bei den intensiven Beständen die frühen Düngetermine 2020 von Vorteil (ab 16. Februar ist die Düngung am Grünland erlaubt, wenn keine Schneedecke ist, und der Boden nicht gefroren ist).
3) Striegeln/Abschleppen: Wie im Ackerbau funktioniert das Striegeln auch am Grünland ganz gut, wie Erfahrungen zeigen: kommt kein Regen, und wurde Gülle/Jauche ausgebracht, kann am nächsten Tag (früh/Vormittag) gestriegelt/abgeschleppt werden: dadurch spart man Wasser (Kapillarwirkung unterbrochen) und die Nährstoffe werden in der obersten Bodenschicht gespeichert. Bei Regen kann der Bestand so rasch wieder austreiben (es kommt zum sogenannten "Überschießen“ des Folgeaufwuchses nach Trockenperioden - laut Forschungsergebnissen aus Gumpenstein bis zu +20% Trockenmasse).
Bilder vom Sommer 2019: oben wurde bei Trockenheit 15m³ Gülle ausgebracht (2. Aufwuchs). Danach hat der Landwirt gestriegelt (mit eigener Wiesenschleppe). Ideal ist in solchen Situationen ein Striegel (Bild oben rechts), mit vielen feinen Zinken, der die oberste Bodenschicht auflockert, um den Kapillarhub zu unterbinden, und die Gülle mit der Erde zu durchmischen.
Fazit: - Düngung Gülle ja: Abends, geringe Mengen, am besten verdünnt - Abschleppen/Striegeln nach Gülleausbringung und ausbleibendem Regen - auch in den Sommermonaten möglich - Nachsaat von Dauerwiesen nicht mehr in diesem Frühjahr - Ausnahme: große, kahle Stellen nach Engerlingfrass.
Fazit: - Düngung Gülle ja: Abends, geringe Mengen, am besten verdünnt - Abschleppen/Striegeln nach Gülleausbringung und ausbleibendem Regen - auch in den Sommermonaten möglich - Nachsaat von Dauerwiesen nicht mehr in diesem Frühjahr - Ausnahme: große, kahle Stellen nach Engerlingfrass.