Tipps zur Grünlandernte im Frühjahr
1. Pflegeschnitt bei Einsaaten
Bild 1:
Im Frühjahr eingesäte Wiesen (im Bild Engerling-geschädigte Dreischnitt-Wiese, 21. April 2020, 800 m SH, Bezirk MU) benötigen einen frühen Pflegeschnitt.
2. Intensivgrünland rechtzeitig ernten
Bild 2:
1. Aufwuchs einer fünfschnittigen Intensivgrünlandfläche nach einer Düngung mit 19 m³ Rindergülle 1:2 verdünnt im Schleppschlauchsystem. 27. April, 900 m SH, Bezirk Weiz
Jahresdüngung: 4 x Schleppschlauch Gülle, mineralische Stickstoffergänzung, alle 2 Jahre Kalk, regelmäßige Übersaat.
In Form von Gülle heißt das, intensive Grünlandbestände benötigen rund 15 - 20 m³ je Hektar und Aufwuchs, im Frühjahr mehr, zum Herbst hin weniger. Im trockenen Frühjahr 2020 waren die frühen Düngetermine (ab 16. Februar ist die Düngung mit N-haltigen Düngern wieder erlaubt, wenn es nicht gefroren ist und kein Schnee liegt) von Vorteil, da die Pflanzen die restliche Winterfeuchte gut nutzen konnten. Bestandesmäßig wird Intensivgrünland von Rasengräsern dominiert: Englisch Raygras (glänzende Blattunterseite, roter Fuß) und Wiesenrispe (Skispur, Ausläufer unterirdisch, Kapuzenspitze).
Zusätzlich zahlt es sich vor allem bei vier Nutzungen und trockenen Standorten aus, die Horstgräser Knaulgras und Timothe stärker zu fördern (bläuliche Blätter, horstiger Wuchs), siehe Bild 3. Die Ernte erfolgt Ende Rispenschieben dieser Leitgräser für den Silierschnitt, die Notreife der Raygräser ist unbedingt zu vermeiden, in den Saatmischungen ist auf Englisch Raygras statt Italienisch- und Bastardraygras zu achten (z.B. Mischungen NI, NIK Saatgut Austria-Standard).
Bild 3:
Pflanzenbestand von oben im Detail, Fünfschnitt-Wiese - Knaulgras-Horst in Mitte, glänzende Blätter von Raygras und Rasen von Wiesenrispe.
3. Extensivgrünland im Frühjahr nicht düngen
Bild 4:
2-schnittige Extensivgrünlandfläche - zweimalige Heuernte im späten Blühstadium und 3. Aufwuchs wird nach Vegetationsende gemulcht - keine Düngung mit Mineral- oder Wirtschaftsdünger. 27. April 900 m SH, Bezirk Weiz
Diese Fläche war bis vor 4 Jahren noch dreischnittig mit zweimaliger Gülledüngung.
4. Dauerweide: Vorweide ist vorüber - Koppelung beginnt
Dichte Weidenarbe nach 4 Tagen Vorweide -Halbtagesweide mit Jungvieh-Ochsen, 21. April, 980 m SH, Bezirk Murtal.
Bild 6:
Start Koppelweide. So lange die Trockenheit andauert, mit Zufütterung von Heu im Stall. In diesem Stadium hat das junge Weidegras hohe Energie (>7 MJ NEL) - und Eiweißgehalte (>20 g/kg TM).