Spätfröste als Dauerthema im Obstbau
Das Frühjahr 2020 brachte einen sehr herausfordernden Witterungsverlauf. Ausgehend von einem sehr niederschlagsarmen Winter waren die Wasserreserven in den Speicherteichen geringer als in normalen Jahren. Die Trockenheit brachte auch eine recht frühe Vegetationsentwicklung trotz sehr kalter Temperaturen im Februar und März. Der Knospenaufbruch bereits Anfang März war ähnlich früh wie 2016, ebenso der Blühbeginn.
Die Frostereignisse in der Vorblüte waren deutlich häufiger und strenger als in den vorangegangenen Jahren. Die Wetterprognosen ließen eine lange Dauer der Frostbekämpfung erwarten, was bei knappem Wasservorrat die Entscheidung des Einschaltens erschwerte.
Die ersten Frostereignisse Ende März brachten zusätzlich starken Wind, der die Abwehrmaßnahmen zusätzlich erschwerte. Windfrostereignisse sind nicht sehr häufig, sämtliche Frostschutzmaßnahmen sind hier aber kaum wirksam, da der Wind die produzierte Wärme rasch wieder aus dem Bestand abführt. Bei der Frostberegnung kommt hinzu, dass die Wasserverteilung speziell in Randbereichen sehr ungleichmäßig wird, und damit die Schäden deutlich stärker sind als sie ohne Beregnung wären. Wenn zu wenig Wasser ausgebracht wird, reicht die entstehende Erstarrungswärme nicht aus, um die zusätzliche Abkühlung, die bei der Durchnässung entsteht, zu kompensieren, da die Verdunstungskälte etwa 7x höher ist. Dadurch entsteht auch beim Einschalten der Frostberegnung bei geringer Luftfeuchtigkeit eine rasche Abkühlung, die berücksichtigt werden muss. Eine Temperaturmessung mit einem Feuchtthermometer ist daher für das Frostberegnen unerlässlich.
Das ist auch die Ursache dafür, dass bei geringer Luftfeuchtigkeit “Trockener Kälte“ die Schäden meist höher sind. Verdunstung kühlt zusätzlich ab, bei hoher Luftfeuchtigkeit wird die Abkühlung durch Tau- bzw. Reifbildung stark reduziert. Besonders in den frühen Frostnächten 2020 war die Luftfeuchtigkeit sehr gering, oft unter 50%. Dadurch und durch die tiefen Temperaturen entstand sehr viel Eis auf den Beständen. Dazu kam, dass eine durchgehende Kaltfront über mehrere Tage auch sehr kalte Tagestemperaturen mit sich brachte, was in vielen Fällen ein vollständiges Abtauen des Eises tagsüber verhinderte. Die Stabilität des Gerüstes wurde damit sehr stark beansprucht.
In der zweiten Frostphase vom 31. März bis 3. April waren die Wetterbedingungen für die Frostberegnung hinsichtlich Luftfeuchtigkeit günstiger. In dieser Phase wurde aber besonders in exponierten Frostlagen extrem tiefe Temperaturen gemessen, wobei die Extremwerte bis -7,5°C reichten. Ab diesen Temperaturen wird auch eine Frostberegnung schwierig, da die notwendigerweise hohe Wasserzufuhr kaum mehr kontinuierlich genug zu bewältigen ist. Dazu kam, dass mit zunehmender Anzahl der Frostnächte auch die Wasservorräte knapp wurden, sofern nicht ein Großteil des Beregnungswassers über Drainagen wieder in den Speicherteich zurückfließt.
In der dritten Frostphase um den 14. April waren die Minustemperaturen dann bereits milder und die Dauer der Frostperiode war kurz, maximal 2 Tage, je nach Lage. Die Hauptblüte war zu diesem Zeitpunkt in den meisten Regionen zwar bereits überschritten. Die Jungfrüchte waren aber deutlich weniger weit entwickelt als 2016 und 2017. Auch war die Blüte 2020 allgemein sehr gut und gleichmäßig. Damit waren auch genügend Blüten am einjährigen Holz noch vorhanden, die noch nicht so weit entwickelt und damit frosttoleranter waren. Diese Blüten konnten sich in der Folge noch zu normalen Früchten entwickeln.
Die Frostereignisse in der Vorblüte waren deutlich häufiger und strenger als in den vorangegangenen Jahren. Die Wetterprognosen ließen eine lange Dauer der Frostbekämpfung erwarten, was bei knappem Wasservorrat die Entscheidung des Einschaltens erschwerte.
Die ersten Frostereignisse Ende März brachten zusätzlich starken Wind, der die Abwehrmaßnahmen zusätzlich erschwerte. Windfrostereignisse sind nicht sehr häufig, sämtliche Frostschutzmaßnahmen sind hier aber kaum wirksam, da der Wind die produzierte Wärme rasch wieder aus dem Bestand abführt. Bei der Frostberegnung kommt hinzu, dass die Wasserverteilung speziell in Randbereichen sehr ungleichmäßig wird, und damit die Schäden deutlich stärker sind als sie ohne Beregnung wären. Wenn zu wenig Wasser ausgebracht wird, reicht die entstehende Erstarrungswärme nicht aus, um die zusätzliche Abkühlung, die bei der Durchnässung entsteht, zu kompensieren, da die Verdunstungskälte etwa 7x höher ist. Dadurch entsteht auch beim Einschalten der Frostberegnung bei geringer Luftfeuchtigkeit eine rasche Abkühlung, die berücksichtigt werden muss. Eine Temperaturmessung mit einem Feuchtthermometer ist daher für das Frostberegnen unerlässlich.
Das ist auch die Ursache dafür, dass bei geringer Luftfeuchtigkeit “Trockener Kälte“ die Schäden meist höher sind. Verdunstung kühlt zusätzlich ab, bei hoher Luftfeuchtigkeit wird die Abkühlung durch Tau- bzw. Reifbildung stark reduziert. Besonders in den frühen Frostnächten 2020 war die Luftfeuchtigkeit sehr gering, oft unter 50%. Dadurch und durch die tiefen Temperaturen entstand sehr viel Eis auf den Beständen. Dazu kam, dass eine durchgehende Kaltfront über mehrere Tage auch sehr kalte Tagestemperaturen mit sich brachte, was in vielen Fällen ein vollständiges Abtauen des Eises tagsüber verhinderte. Die Stabilität des Gerüstes wurde damit sehr stark beansprucht.
In der zweiten Frostphase vom 31. März bis 3. April waren die Wetterbedingungen für die Frostberegnung hinsichtlich Luftfeuchtigkeit günstiger. In dieser Phase wurde aber besonders in exponierten Frostlagen extrem tiefe Temperaturen gemessen, wobei die Extremwerte bis -7,5°C reichten. Ab diesen Temperaturen wird auch eine Frostberegnung schwierig, da die notwendigerweise hohe Wasserzufuhr kaum mehr kontinuierlich genug zu bewältigen ist. Dazu kam, dass mit zunehmender Anzahl der Frostnächte auch die Wasservorräte knapp wurden, sofern nicht ein Großteil des Beregnungswassers über Drainagen wieder in den Speicherteich zurückfließt.
In der dritten Frostphase um den 14. April waren die Minustemperaturen dann bereits milder und die Dauer der Frostperiode war kurz, maximal 2 Tage, je nach Lage. Die Hauptblüte war zu diesem Zeitpunkt in den meisten Regionen zwar bereits überschritten. Die Jungfrüchte waren aber deutlich weniger weit entwickelt als 2016 und 2017. Auch war die Blüte 2020 allgemein sehr gut und gleichmäßig. Damit waren auch genügend Blüten am einjährigen Holz noch vorhanden, die noch nicht so weit entwickelt und damit frosttoleranter waren. Diese Blüten konnten sich in der Folge noch zu normalen Früchten entwickeln.
Die Messwerte der Wetterstation Weiz sind nachstehend grafisch dargestellt:
Die Herausforderungen der Saison 2020 haben aber gleichzeitig viele wichtige Erkenntnisse und Erfahrung gebracht, die den Betrieben für künftige Frostsituationen größere Sicherheit im Umgang mit der Frostberegnung geben kann. Um diese Erfahrungen zu sammeln, wurden Fragebögen ausgeschickt, an Betriebe, die 2020 frostberegnet haben. Umfangreiche Informationen zu den frostberegneten Kulturen, Wasservorrat und -verbrauch, Messtechnik, Entscheidungsfindung, Erfahrungen mit Wind wurden gesammelt und ausgewertet.
Die teilnehmenden Betriebe werden sich in einem Online-Workshop Ende November gemeinsam mit einem erfahrenen Praktiker aus Südtirol austauschen und die Ergebnisse der Umfrage und die Informationen aus Südtirol diskutieren.
Die teilnehmenden Betriebe werden sich in einem Online-Workshop Ende November gemeinsam mit einem erfahrenen Praktiker aus Südtirol austauschen und die Ergebnisse der Umfrage und die Informationen aus Südtirol diskutieren.