Sojabohne für die Praxis: Ertragsstarke Sorten 2025
Sojabohne passend zur Region wählen
International werden Sojasorten in 13 Reifegruppen eingeteilt - von 0000 (sehr frühreif) bis X (tropisch). Für den oberösterreichischen Anbau spielen vor allem die Reifegruppen 000 und 00, in Grenzlagen auch 0000, eine Rolle. Die Sortenauswahl in den Versuchen wurde standortspezifisch getroffen, um praxisnahe Empfehlungen ableiten zu können.
Hier wurde getestet
Die Landessortenversuche 2025 fanden an drei Standorten statt:
- St. Peter am Hart (Bezirk Braunau) - Streifenversuch mit wiederholten Standardsorten
- Pasching (Bezirk Linz-Land) - Streifenversuch mit wiederholten Standardsorten
- Bad Wimsbach (Bezirk Wels-Land) - Exaktversuch mit vierfacher Wiederholung
Ergebnisse im Überblick
An allen Versuchsstandorten wurden sehr gute Erträge erzielt:
- St. Peter am Hart: 4.742 kg/ha bei 13,8% Feuchtigkeit
- Pasching: 4.864 kg/ha bei 16,4% Feuchtigkeit
- Bad Wimsbach (früh): 4.801 kg/ha bei 16,8% Feuchtigkeit
- Bad Wimsbach (spät): 4.355 kg/ha bei 24,1% Feuchtigkeit
Ertragssieger:
- St. Peter am Hart: Simpol (RWA), Aforia (Probstdorfer Saatzucht)
- Pasching: Astronomix (RWA), Algebra (Saatbau Linz)
- Bad Wimsbach - früh: Arietta, Aurelina (beide Saatbau Linz)
- Bad Wimsbach - spät: Algebra, Ancagua (beide Saatbau Linz)
Empfehlung für die Praxis
Das Versuchsjahr 2025 zeigt deutlich: Die Sortenwahl muss standortgerecht erfolgen. Während in Gunstlagen wie Pasching und St. Peter am Hart ein breiteres Reifespektrum gut funktioniert, ist in Bad Wimsbach die Reifegruppe bis maximal 000 (≈ Reifeeinstufung 3) die sichere Wahl. Diese Sorten trocknen zuverlässig ab und lassen sich problemlos ernten.
Spätere Sorten (ab etwa Reifeeinstufung 4) erzielten zwar teils gute Kornerträge, zeigten jedoch deutlich höhere Erntefeuchten, was das Trocknungs- und Ertragsrisiko erhöht.
Fazit
Die richtige Sortenwahl ist ein zentraler Erfolgsfaktor im Sojaanbau. Jeder Standort hat individuelle Voraussetzungen - und die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter kennen diese am besten. Neben der Auswahl einer passenden Reifegruppe sind eine hochwertige Impfung mit Rhizobien (Knöllchenbakterien) sowie eine abgestimmte Pflanzenschutz- und Anbaustrategie entscheidend für hohe und stabile Erträge.