Schweinejahr 2024 geht mit saisontypischer Herbstschwäche, aber guter Jahresbilanz zu Ende.
Die gesamte Fleischwirtschaft rätselt, warum das Geschäft unter den Erwartungen gelaufen ist. Offensichtlich haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Das Geld der überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen der letzten zwei Jahre dürfte verstärkt für Urlaubsaktivitäten verwendet worden sein. Weiters berichten die Banken, dass die Sparquote zurzeit so hoch ist, wie lange nicht. Das heißt, der Fleischabsatz hat von der höheren Kaufkraft bislang nicht profitiert.
Trotzdem zeichnet sich ein passables Jahr für Schweinemäster ab, was nur durch die allzeit hohen Ferkelpreise im ersten Halbjahr etwas getrübt ist. Dadurch fielen die Deckungsbeiträge der jüngsten Schlachtschweineverkäufe sehr bescheiden (zwischen 5 und 10 Euro) je Mastschwein aus.
Im Jahresmittel zeichnen sich gut 25 Euro Deckungsbeitrag ab. Das ist leider nicht vollkostendeckend. Zur Vollkostendeckung hätte es cirka 30 Euro gebraucht. Nicht berücksichtigt bei diesem Zahlenwerk ist die Bewertung des wertvollen Nebenproduktes Wirtschaftsdünger, welcher mit 5 - 10 Euro je Mastschwein kalkuliert werden kann. Mäster mit eigener Ferkelerzeugung und spezialisierte Ferkelerzeuger blicken jedenfalls auf ein sehr zufriedenstellendes Jahr 2024 zurück.
Trotzdem zeichnet sich ein passables Jahr für Schweinemäster ab, was nur durch die allzeit hohen Ferkelpreise im ersten Halbjahr etwas getrübt ist. Dadurch fielen die Deckungsbeiträge der jüngsten Schlachtschweineverkäufe sehr bescheiden (zwischen 5 und 10 Euro) je Mastschwein aus.
Im Jahresmittel zeichnen sich gut 25 Euro Deckungsbeitrag ab. Das ist leider nicht vollkostendeckend. Zur Vollkostendeckung hätte es cirka 30 Euro gebraucht. Nicht berücksichtigt bei diesem Zahlenwerk ist die Bewertung des wertvollen Nebenproduktes Wirtschaftsdünger, welcher mit 5 - 10 Euro je Mastschwein kalkuliert werden kann. Mäster mit eigener Ferkelerzeugung und spezialisierte Ferkelerzeuger blicken jedenfalls auf ein sehr zufriedenstellendes Jahr 2024 zurück.
Verhaltene Stimmung, aber stabile Produktion
Konträr zu den sehr erfreulichen wirtschaftlichen Ergebnissen der Gesamtbranche stellt sich hingegen die Stimmung unter den Schweinebauern dar. Wie geht es weiter? Diese Frage beschäftigt alle Schweinehalter.
Trotz vieler Fragezeichen trugen die guten wirtschaftlichen Ergebnisse der letzten zwei Jahre zur Stabilisierung der heimischen Produktion bei. Diese dürften heuer bei cirka 4,4 Millionen Schlachtschweinen liegen. Vor 10 Jahren betrug dieser Wert noch cirka 5 Millionen.
- Wie agiert die neue Regierung mit der von VfGH gekippten Tierhalteverordnung: Stichwort Vollspaltenverbot
- Welches Regelwerk wird zukünftig für das AMA-Gütesiegel und weitere Tierwohlprogramme gelten?
- Was kommt bezüglich Haltungskennzeichnung auf die Branche zu?
Trotz vieler Fragezeichen trugen die guten wirtschaftlichen Ergebnisse der letzten zwei Jahre zur Stabilisierung der heimischen Produktion bei. Diese dürften heuer bei cirka 4,4 Millionen Schlachtschweinen liegen. Vor 10 Jahren betrug dieser Wert noch cirka 5 Millionen.
Transformation Richtung Tierwohl: langsam aber stetig
Investitionen in die Schweinemast sind derzeit nur in Einzelfällen sichtbar, und wenn, dann ausschließlich im Bereich Tierwohl, entweder TW60 oder TW100. Laut Masterplan sollte aus heimischer Produktion in sieben Jahren eine Million Tierwohl-Schweine jährlich erzeugt werden, also in etwa ein Viertel der heimischen Schweineproduktion. Aktuelle Lokomotive in diesem Zusammenhang ist die Handelskette REWE bzw. Billa mit dem TW100-Programm "Fair zum Tier". Während bei Bio das Wachstum weiterhin überschaubar sein wird, zeichnet sich im Segment TW60 in Verbindung mit Donausoja eine Kombination ab, die der steigenden Nachfrage nach Co2-reduziertem, also klimafittem Schweinefleisch entgegenkommt.
2025 werden es cirka 350.000 TW60-, TW100- und Bio-Schweine sein, womit der Wachstumskurs der letzten Jahre plangemäß wäre.
2025 werden es cirka 350.000 TW60-, TW100- und Bio-Schweine sein, womit der Wachstumskurs der letzten Jahre plangemäß wäre.
Ausblick 2025
Nach zwei sehr zufriedenstellenden Jahren wäre nun zu hoffen, dass es in dieser Tonart weitergeht. Dies wäre aufgrund der gestiegenen Kosten auch erforderlich. Nachdem cirka 60 Prozent der Produktionskosten die Futtermittel betreffen, wird auch zukünftig das Schweinepreisniveau von der Entwicklung auf diesem Sektor abhängen. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wird wie immer unmittelbar auch nächstes Jahr die Erzeugerpreise bestimmen. Und diesbezüglich darf man durchaus optimistisch sein.
Am sichersten lässt sich eine Prognose zum erwarteten Angebot an Schlachtschweinen erstellen. Ausgehend von den Zählergebnissen in den Mitgliedsstaaten, ist der Zuwachs an Produktion minimal. Früher hatten gute Jahre den Schweinezyklus schnell in Gang gesetzt und 5 - 10-prozentige Steigerungen waren keine Seltenheit. Die EU-weite Auflagenflut im Bereich Tier- und Umweltschutz hinterlässt aber deutliche Bremsspuren. Das kommt einer Ausgewogenheit am Fleischmarkt zugute und mehr Stabilität als Volatilität im Preisgefüge wäre daraus ableitbar.
Am sichersten lässt sich eine Prognose zum erwarteten Angebot an Schlachtschweinen erstellen. Ausgehend von den Zählergebnissen in den Mitgliedsstaaten, ist der Zuwachs an Produktion minimal. Früher hatten gute Jahre den Schweinezyklus schnell in Gang gesetzt und 5 - 10-prozentige Steigerungen waren keine Seltenheit. Die EU-weite Auflagenflut im Bereich Tier- und Umweltschutz hinterlässt aber deutliche Bremsspuren. Das kommt einer Ausgewogenheit am Fleischmarkt zugute und mehr Stabilität als Volatilität im Preisgefüge wäre daraus ableitbar.
ASP-Seuchenfreiheit ist Exportgarant
Dieser vorsichtig optimistische Ausblick inkludiert, dass Österreich auch 2025 frei von Afrikanischer Schweinepest bleibt. Obwohl der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch hierzulande nach wie vor bei cirka 100 Prozent liegt, spielt der internationale Handel für unsere Fleischwirtschaft eine überlebenswichtige Rolle. Alle namhaften Fleischunternehmen sind nicht nur mit dem EU-Binnenmarkt geschäftlich vernetzt, auch mit Drittstaaten in Nah- und Fernost werden teils erhebliche Umsätze getätigt. Können diese Märkte wie z.B. Südkorea und China mittels ASP-Freiheit weiterhin gut genützt werden, ist der Schweinefleischabsatz auch in Zukunft gesichert.