Salzburger Wald und Holzgespräche 2024
Zusammenfassung der Referate
Rainer Handl vom Fachverband der Holzindustrie Österreich beleuchtete in seinem Vortrag den internationalen Holzmarkt. Der Exportanteil der heimischen Sägeindustrie beträgt 50 Prozent, was die Bedeutung des globalen Schnittholzmarktes für die heimische Holzbranche verdeutlicht.
Der Schnittholzabsatz im ersten Quartal des Jahres war ziemlich angespannt, das zweite und dritte Quartal verliefen einigermaßen zufriedenstellend. Der Markt für Verpackungsware schwächelte sowohl was den Preis als auch was die Menge anbelangt. Der reduzierte Bedarf lässt sich mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage erklären. Werden weniger Industrieprodukte hergestellt, braucht es auch weniger Verpackungsholz.
Hoffnungsmarkt für 2025 ist trotz angekündigter Einfuhrzölle Amerika. Grund ist, dass weni-ger Holz aus Kanada und auch von innerhalb der USA verfügbar ist. Aufgrund einer Borkenkäferkatastrophe war lange Zeit viel Schadholz verfügbar, doch mittlerweile ist das Holzaufkommen versiegt und große Sägewerke wurden geschlossen. Amerika muss seinen Holzbedarf nun anderweitig decken. Dabei erwartet sich die heimische Sägeindustrie entsprechende Chancen.
Der Schnittholzabsatz im ersten Quartal des Jahres war ziemlich angespannt, das zweite und dritte Quartal verliefen einigermaßen zufriedenstellend. Der Markt für Verpackungsware schwächelte sowohl was den Preis als auch was die Menge anbelangt. Der reduzierte Bedarf lässt sich mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage erklären. Werden weniger Industrieprodukte hergestellt, braucht es auch weniger Verpackungsholz.
Hoffnungsmarkt für 2025 ist trotz angekündigter Einfuhrzölle Amerika. Grund ist, dass weni-ger Holz aus Kanada und auch von innerhalb der USA verfügbar ist. Aufgrund einer Borkenkäferkatastrophe war lange Zeit viel Schadholz verfügbar, doch mittlerweile ist das Holzaufkommen versiegt und große Sägewerke wurden geschlossen. Amerika muss seinen Holzbedarf nun anderweitig decken. Dabei erwartet sich die heimische Sägeindustrie entsprechende Chancen.
Ferdinand Reisecker, Fachgruppenobmann der Holzindustrie in Oberösterreich, pries die Vorteile des modernen Holzbaus. Umso mehr übte er Kritik daran, dass gerade im öffentlichen Bereich – beispielsweise beim Bau von Kindergärten oder Schulen – häufig immer noch auf Beton anstatt auf den nachwachsenden Rohstoff Holz gesetzt wird.
Hans Grieshofer von Austropapier, der Vereinigung der österreichischen Papierindustrie, gab Einblicke in aktuelle Trends am Papier- und Zellstoffmarkt. Der Bedarf an grafischem Papier nimmt stark ab, da immer mehr Medien online und nicht im Printformat konsumiert werden. Das wiederum hat zur Folge, dass auch Altpapier (neben Industrieholz) als Rohstoff bei der Papierproduktion knapp und teurer wird. Karton und Verpackungsmaterialien steigen generell an, wenngleich im vergangenen Jahr die Menge deutlich stärker gestiegen ist als der erzielte Umsatz.
Da die Papierindustrie sehr energieintensiv ist, sind die Energieversorgung bzw. der Einsatz von erneuerbarer Energie zentrale Themen in der Branche. Die Vision für die Zukunft geht zudem in Richtung „Bioraffinerie“, bei der möglichst alle Nebenprodukte Verwendung finden.
Da die Papierindustrie sehr energieintensiv ist, sind die Energieversorgung bzw. der Einsatz von erneuerbarer Energie zentrale Themen in der Branche. Die Vision für die Zukunft geht zudem in Richtung „Bioraffinerie“, bei der möglichst alle Nebenprodukte Verwendung finden.
Wolfgang Holzer als Leiter des Geschäftsbereichs Holz, Technik, Einkauf der österreichischen Bundesforste stellte das FHP-Projekt „MeRu – Merkmalserkennung Rundholz“ vor. Die Beurteilung der Rundholzqualität erfolgt heute durch geschultes Fachpersonal, welches die Stirn- und Mantelflächen beurteilt. Zukünftig sollen Merkmale wie Bläue, Harzgallen oder fehlende Rindenteile automatisch mithilfe von optischen Sensoren mittels künstlicher Intelli-genz erkannt werden. Damit eine derartige „künstliche Intelligenz“ angelernt werden kann, müssen zuvor eine Vielzahl an Fotos von Holzstämmen mitsamt ihren Holzmerkmalen von erfahrenen Experten annotiert werden. Darunter versteht man am Beispiel Bläue, dass auf einem Foto millimetergenau eingezeichnet wird, wo der Stammquerschnitt verblaut ist und wo nicht.
Daniel Müller vom Forstbetrieb Berchtesgaden der Bayerischen Staatsforsten berichtete wie das vergangene Wirtschaftsjahr verlaufen ist. Da die Böden heuer gut wasserversorgt waren, konnte der Anteil an Käferschadholz halbiert werden. Dadurch konnten die verfügbaren Holzmengen besser gesteuert werden und die Holzpreise blieben stabil. Anfang November 2024 gab es Schneebruchschäden durch Nassschnee, wobei aufgrund der Belaubung auch viel Schäden an Labbäumen aufgetreten sind. Im kommenden Jahr ist es geplant, den Holzbedarf der Langfristkunden zu decken und Einschlagsmengen vorzuziehen, ohne jedoch eine Marktflutung mit Rundholz zu provozieren.
Gerald Putz von der Frostverwaltung Weyer informierte, wie das Einschlagsjahr mit knapp hundert Prozent Schadholzanteil verlaufen ist. Aufgrund der zahlreichen Steillagen sind hohe Erntekosten zu verzeichnen. Der aktuelle Industrieholzpreis lässt bei Durchforstungen im Seilgelände keinen positiven Deckungsbeitrag erwarten. Durch den Bau neuer Forststraßen ist es teilweise gelungen, die Bringungslage zu verbessern und dadurch die Situation bei den Erntekosten langfristig betrachtet zu verbessern.
Franz Lanschützer, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Salzburg, betrachtete den Holzmarkt aus Sicht des Bauernwaldes und erläuterte, mit welcher Erwartungshaltung der Kleinprivatwald in die Holzerntesaison geht.
Darüber hinaus wurden aktuelle Entwicklungen auf EU-Ebene intensiv diskutiert. Die EU-Entwaldungsverordnung war natürlich Thema, aber auch die erforderliche Zertifizierung von Waldbiomasse bei Heizwerken aufgrund von RED II bzw. RED III und die damit verbundenen Zusatzkosten. Im Bereich der Verordnung zur Wiederherstellung der Natur wurde die Frage der Weltanschauung hervorgehoben. „Soll sich der Mensch der Natur bedienen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, oder ist die Existenz des Menschen das Problem für die Natur?“, wurde von Lanschützer aufgeworfen.
Darüber hinaus wurden aktuelle Entwicklungen auf EU-Ebene intensiv diskutiert. Die EU-Entwaldungsverordnung war natürlich Thema, aber auch die erforderliche Zertifizierung von Waldbiomasse bei Heizwerken aufgrund von RED II bzw. RED III und die damit verbundenen Zusatzkosten. Im Bereich der Verordnung zur Wiederherstellung der Natur wurde die Frage der Weltanschauung hervorgehoben. „Soll sich der Mensch der Natur bedienen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, oder ist die Existenz des Menschen das Problem für die Natur?“, wurde von Lanschützer aufgeworfen.