Pflanzenschutz - so senken Sie die Abdrift
Das Ausbringen von chemischen Pflanzenschutzmitteln nimmt im Arbeitsjahr der bäuerlichen Betriebe eine relativ kurze Zeitspanne in Anspruch. Voraussetzungen sind ein gültiger Pflanzenschutzsachkundeausweis sowie ein ordnungsgemäß funktionierendes und aktuell überprüftes Pflanzenschutzgerät. Hinzu kommt, dass bei sensiblen Nachbarflächen besondere Vorsicht geboten ist. Das gilt bei benachbarten Gewässern, bei sensiblen Nachbarkulturen, Feldgemüse, Wein, Obstbau und Kräutern. Werden Nachbarfelder biologisch bewirtschaftet, ist darauf zu achten, dass es zu keiner Kontamination der Pflanzen und Ernteware kommt. Die Biokontrolle nimmt immer wieder Pflanzen und Bodenproben, dementsprechend dürfen keine Rückstände sowohl am Feld als auch in der Vermarktung aufgefunden werden. Passiert es dennoch, drohen komplexe Erhebungen, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Aberkennung und Neuumstellung der Flächen; es können hohe Kosten entstehen! Probleme mit der Abdrift von Pflanzenschutzmitteln treten aber auch auf sensiblen Nachbarflächen, zum Beispiel im öffentlichen Raum und bei Naturschutzflächen, OVF und DIV-Flächen, auf.
Praktische Maßnahmen
Das Thema Abdrift wird auch in Zukunft heftig diskutiert werden. Gemäß gesetzlichen Vorgaben dürfen bei der Pflanzenschutzarbeit keine negativen Auswirkungen auf Nachbargrundstücke eintreten (Kärntner Pflanzenschutzmittelgesetz idgF., Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch). Bei der Pflanzenschutzarbeit sind deshalb alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, damit Abdrift vermieden wird.
Nach guter fachlicher Praxis darf bei der Verwendung von bester Technik (z.B. abdriftmindernde Düsen) Pflanzenschutzarbeit bis max. 5 m/s Wind (das sind ca. 18 km/h) durchgeführt werden. Ohne diese Technik sind 3 m/s die Grenze. Abdriftmindernde Düsen produzieren Tropfen mit einem größeren Durchmesser, dadurch sinken diese rascher in den Bestand ab und durchdringen ihn besser. Man sollte bei den Maßnahmen einen praktischen Ansatz wählen. Sollte trotz der vorbeugenden Maßnahmen eine Abdrift in Nachbargrundstücke passieren, so ist der Grundbesitzer bzw. der Bewirtschafter unverzüglich darüber zu informieren. Einvernehmliche Lösungen sind erstrebenswert.
Detaillierte Informationen zur Abdriftvermeidung wurden im Rahmen eines LE-Projektes erarbeitet und befinden sich auf www.ktn.lko.at, Pflanzen/Pflanzenschutz.
Nach guter fachlicher Praxis darf bei der Verwendung von bester Technik (z.B. abdriftmindernde Düsen) Pflanzenschutzarbeit bis max. 5 m/s Wind (das sind ca. 18 km/h) durchgeführt werden. Ohne diese Technik sind 3 m/s die Grenze. Abdriftmindernde Düsen produzieren Tropfen mit einem größeren Durchmesser, dadurch sinken diese rascher in den Bestand ab und durchdringen ihn besser. Man sollte bei den Maßnahmen einen praktischen Ansatz wählen. Sollte trotz der vorbeugenden Maßnahmen eine Abdrift in Nachbargrundstücke passieren, so ist der Grundbesitzer bzw. der Bewirtschafter unverzüglich darüber zu informieren. Einvernehmliche Lösungen sind erstrebenswert.
Detaillierte Informationen zur Abdriftvermeidung wurden im Rahmen eines LE-Projektes erarbeitet und befinden sich auf www.ktn.lko.at, Pflanzen/Pflanzenschutz.
Neun Tipps zur Vorbeugung
- Pflanzenschutzarbeit im Bereich sensibler Flächen nur bei nahezu Windstille!
- Entlang von kritischen Flächen wird empfohlen, auch bei nur geringem Wind in deren Richtung die Ausbringung auf einen optimaleren Termin zu verlegen.
- Am Ackerrand Druck auf 1 bar reduzieren! Wie entlang von Oberflächengewässern wird empfohlen, bei sensiblen Kulturen (Körnererbsen) in einem bestimmten Abstand (z.B. 20 m) den Druck und die Fahrgeschwindigkeit (z.B. 7 bis 8 km/h) zu reduzieren.
- Zielflächenabstand zur Kultur vermindern - Spritzbalken am Ackerrand absenken! Der optimale Abstand der Düsen zur Zielfläche beträgt bei den meisten Düsen 50 cm. Oft wird dieser Umstand stark unterschätzt. Wird der Zielflächenabstand um 10 cm erhöht, kann die Abdrift bei schlechten Witterungsbedingungen um bis zu 100% steigen.
- Im direkten Bereich zu Nachbarflächen ist das Abschalten der äußeren Düsen eine Möglichkeit.
- Randdüsen verwenden! Mit diesen ist eine gute Wirkung bis zum Feldrand, wo manchmal ein höherer Unkrautdruck vorhanden ist, möglich.
- Am Rand zwei Maisreihen weiter im Feld fahren (Die letzte Düse spritzt je nach Balkenhöhe bis zu 1,20 m über das Balkenende hinaus).
- Thermische Abdrift: Bei Temperaturen über 25 °C und bei relativ feintropfiger Ausbringung steigt diese Gefahr sehr stark an. Unterschätzt wird auch vielfach, dass unter 50% relativer Luftfeuchte die Lebensdauer von v. a. feinen Tropfen sehr kurz ist und die Wirkstoffe mit Thermik weit verfrachtet werden können. Gefährdet sind v. a. Produkte wie Stomp, Boxer und Butisan. Bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit kann auch die Wirksamkeit von Herbiziden sinken.
- Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln ist auch in den späteren Abendstunden möglich, solange der Tau nicht einfällt und die Tröpfchen nicht abrinnen. In den Morgenstunden gibt es normalerweise auch weniger Wind aber vielleicht noch mehr Tau - hier besteht die Gefahr des Abrinnens der Tropfen und bei noch weicher Wachsschicht je nach Produkt Verätzungsgefahr.