Parasitenmanagement bei Schaf und Ziege
Wenn wir von Parasiten in der Schaf- und Ziegenhaltung sprechen ist meist der rote gedrehte Magenwurm (Haemonchus contortus) gemeint. 1.000 Würmer führen zu ca. 50 ml Blutverlust/Tier und Tag die Folge Milchleistungsrückgang, schlechte Gewichtszunahme/Kümmern, Abmagerung und im schlimmsten Fall der Tod stark befallender Tiere.
Welche Managementmaßnahmen also, um erfolgreich in der Weidehaltung zu sein?
Welche Managementmaßnahmen also, um erfolgreich in der Weidehaltung zu sein?
Ziel: Parasitendruck auf ein Minimum zu halten - leichte Infektionen!
Hier gilt es den Entwicklungszyklus von Ei bis zur Larve zu unterbrechen!
Hier gilt es den Entwicklungszyklus von Ei bis zur Larve zu unterbrechen!
Nach einer 2 - 3 Wochen dauernden Reifung wachsen die Würmer zum Erwachsenenstadium heran und scheiden Eier aus. Die Eiausscheidung geschieht teilweise in Intervallen und verseucht mit dem Kot die Weiden. Bei günstigen Verhältnissen (feucht, warm) dauert der Zyklus im Freien etwa 1 - 2 Wochen. In dieser Zeit entwicklen sich aus den Eiern infektionsreiche Larven, die mti dem Futter wiederaufgenommen werden können.
Diese Larven können im Freien 6 - 12 Monate überleben und damit die Infektion auf den Weiden über den Winter tragen. So wiederholt sich ein jährliches Wechselspiel von massiver Eiausscheidung von überwinternden Larven/Parasiten - Versuchung der Weiden ab Juni/Juli - und hoher Larvenaufnahme von Mitte Sommer bis in den Herbst hinein, vorausgesetzt die Tiere weiden nur eine Fläche (Standweide)!
Diese Larven können im Freien 6 - 12 Monate überleben und damit die Infektion auf den Weiden über den Winter tragen. So wiederholt sich ein jährliches Wechselspiel von massiver Eiausscheidung von überwinternden Larven/Parasiten - Versuchung der Weiden ab Juni/Juli - und hoher Larvenaufnahme von Mitte Sommer bis in den Herbst hinein, vorausgesetzt die Tiere weiden nur eine Fläche (Standweide)!
Anhand der Diagnostik, wie zum Beispeil die Kotprobenanalyse verschafft man sich einen Überblick über den "Verwurmungsgrad" der Herde. Hierbei sollten immer Sammelkotproben von Lämmern, Jungtieren, laktierenden oder trächtigen Tieren direkt aus dem Enddarm genommen werden. Auch Einzelkotproben von deutlich abgemagerten, Kümmerern oder leistungsschwachen Tieren macht Sinn!
Ein weiteres für den Landwirt bzw. die Landwirtin einfaches und gut anwendbares Tool zur Überwachung des Parasitendruckes ist die FAMACHA-Methode. Sie basiert auf einer Karte mit 5-stufiger Farbskala, mit der der Grad der Blutarmut direkt an der Lidbindehaut des Auges abgelesen werden kann.
Besonders anfällig sind Jungtiere bzw. geschwächte Tiere, die noch keine oder nur eine geringe Immunität aufgebaut haben. Die Schäden können sich nachhaltig auf die Leistung der Tiere sowie zum Totalausfall führen.
Besonders anfällig sind Jungtiere bzw. geschwächte Tiere, die noch keine oder nur eine geringe Immunität aufgebaut haben. Die Schäden können sich nachhaltig auf die Leistung der Tiere sowie zum Totalausfall führen.
Behandlung
Ziel: So oft wie nötig so wenig wie möglich! 20% der Tiere scheiden 80% der Eier aus deshalb sollte vor allem der Teilbehandlung der Tiere mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Tiere die am stärksten auffallen (schlechte Gewichtszunahmen, abgemagert, struppiges, brüchiges Haarkleid/Wolle, Milchrückgang, blasse Schleimhäute) sollten entwurmt werden! So wirksam neue Entwurmungsmittel am Beginn ihres Einsatzes auch sein mögen, früher oder später kommt es - besonders nach wiederholter Anwendung - zur Ausbildung von Resistenzen gegen die eingesetzte Wirkstoffgruppe (es gibt für Schafe nur fünf Wirkstoffgruppen und für Milchziegen sind nur zwei zugelassen).
Wichtig damit eine Behandlung auch Sinn macht
- Vor der Behandlung - Kotprobenanalyse damit das richtige Mittel eingesetzt wird!
- Tiere wiegen - nie unterdosieren!
- Nach der Behandlung - Kotprobenanalyse um den Erfolg bzw. Resistenzen festzustellen! Belastung der Tiere muss um 95% reduziert sein!
Tipps zum Entwurmen von Schafen und Ziegen – Tierarztpraxis Tegtmeyer (tierarztpraxis-tegtmeyer.de)
Tierselektion und weitere Ansätze
Ziel: stark befallende Tiere und Wurmausscheider ausscheiden!
Damit die Parasitenbelastung auf der Weide minimiert wird, sollten insbesondere Tiere die ständig stark befallen sind ausgemerzt werden. Wenn Tiere zugekauft werden, sollten diese zuvor in einem Quarantänestall untergebracht werden! "Natürliche Entwurmungsmittel" wie Tanninhaltige Futterpflanzen fördern sicherlich die Tiergesundheit, jedoch gibt es noch keine praxistaugliche Lösung.
Damit die Parasitenbelastung auf der Weide minimiert wird, sollten insbesondere Tiere die ständig stark befallen sind ausgemerzt werden. Wenn Tiere zugekauft werden, sollten diese zuvor in einem Quarantänestall untergebracht werden! "Natürliche Entwurmungsmittel" wie Tanninhaltige Futterpflanzen fördern sicherlich die Tiergesundheit, jedoch gibt es noch keine praxistaugliche Lösung.
Beratungsangebot - Schafe und Ziegen Weidemanagement
Sie möchten die Weide analysieren lassen und die Parasitenbelastung erheben. Sie wollen Ihr Weidesystem überprüfen und den Tierbesatz anpassen? Dann finden Sie hier das passende Angebot.
Schafe und Ziegen – Weidemanagement | Landwirtschaftskammer Oberösterreich (lko.at)
Schafe und Ziegen – Weidemanagement | Landwirtschaftskammer Oberösterreich (lko.at)