Ofenholztrocknung in nur sechs Monaten
Weithin heißt es, dass Brennholz eineinhalb bis zwei Jahre Zeit zum Trocknen braucht, um einen Wassergehalt von unter 20 Prozent zu erreichen. Ein geringer Wassergehalt ist erforderlich, damit es als ofenfertiges Holz mit entsprechend hohem Heizwert verbrannt werden kann. Die enorme Nachfrage nach Brennholz der letzten Jahre gaben den Ausschlag dafür, zu untersuchen, inwieweit bei Lufttrocknung auch mit kürzerer Trocknungsdauer das Auslangen gefunden werden kann.
Einfluss von Baumart und Lagerungsform untersucht
Das Versuchsdesign war so angelegt, dass ein Raummeter Weichholz (Fichte) und Hartholz (Buche) sowohl als Meterscheiter im Bündel als auch auf 33-cm-Stücke geschnitten im Bigbag gelagert wurde. Darüber hinaus wurde als Lagerplatz ein Ort an der Nordseite sowie an der Südseite einer Verarbeitungshalle gewählt. Dadurch ergaben sich acht „Versuchsobjekte“, an denen täglich mithilfe eines Hubwagens mit inkludierter Wiegevorrichtung die Masse bestimmt wurde. Der kontinuierliche Gewichtsverlust aufgrund der Trocknung wurde dokumentiert.
Fichte trocknet schneller als Buche
Hartholz und Weichholz unterscheiden sich signifikant (Student's t-Test) im Trocknungsverlauf. Hartholz zeichnet sich durch eine höhere Dichte und eine engere Faserstruktur aus. Im Gegensatz dazu besitzt Weichholz eine geringere Dichte und eine lockerere Faserstruktur. Weichholz trocknet demnach aufgrund seiner Zellstruktur schneller und weist deswegen innerhalb von 28 Wochen noch niedrigere Wassergehaltswerte auf als Hartholz. Fichtenholz kann aus diesen Gründen ohne Bedenken nach einem halben Jahr verkauft werden, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten.
Lagerungsform (Bündel bzw. Bigbag) hat keinen Einfluss
Die Ergebnisse des Versuchs verdeutlichen, dass durch eine sachgerechte, natürliche Lagerung an der Luft ein Wassergehalt des Holzes von unter 20 % innerhalb von 28 Wochen erreicht werden kann, was eine optimale und nachhaltige Verbrennung bereits nach sechs Monaten ermöglicht. Statistische Tests haben gezeigt, dass die Lagerungsform, ob im Bündel oder im Bigbag, keine Rolle für den Trocknungsverlauf spielt. Entscheidend ist vielmehr das Brennholz nicht im Wald mit Beschattung durch Bäume, sondern einer sonnenexponierten Stelle mit entsprechender Belüftung zu lagern.
Trocknungsverlauf von Witterung bzw. Umgebungstemperatur bestimmt
Unabhängig von der gewählten Lagerungsform, ob als Stückholz im Bigbag oder als Meterscheiter im Bündel, ist sowohl eine sachgerechte Lagerung als auch das rechtzeitige Spalten im Frühjahr entscheidend. Es ist von Vorteil, das Holz bereits bis Ende Februar bzw. Anfang März zum Trocknen aufzustellen. Andernfalls verschiebt sich die Trocknungsperiode zu weit in den Herbst. Durch die jahreszeitlich bedingten Witterungseinflüsse ist dabei eine optimale Trocknung im Freien nicht mehr gewährleistet. Hohe Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperaturen und reduzierte Sonneneinstrahlung stoppen den Trocknungsprozess oder kehren ihn gar um. Entscheidend ist außerdem, dass das Holz zum Boden einen Abstand von circa 15-30 cm aufweist. Werden mehrere Bündel bzw. Bigbags nebeneinander gelagert, ist auch dabei ein Abstand von etwa 20 cm zueinander einzuhalten.