Nährstoffe zur Pflanze – nicht in die Luft!
Für viehhaltende Betriebe ist
das Wirtschaftsdüngermanagement
ein wichtiger Faktor der
Betriebsführung. Nährstoffe,
insbesondere Stickstoff, sollen
möglichst verlustfrei vom
Düngerlager zu den Pflanzen
gelangen. Der hochwertige
Mehrnährstoffdünger soll bedarfsgerecht
und bodenschonend
auf Felder und Wiesen
ausgebracht werden.
Ein wesentlicher Punkt ist
dabei die eingesetzte Technik.
Bewährt haben sich für
die verlustarme Ausbringung
von Gülle und Jauche Schleppschuh-
und Schleppschlauchverteiler,
sowohl auf Grünland
als auch am Acker. Durch die
Verwendung von bodennaher
Ausbringtechnik kann der
Stickstoffverlust um 30 bis 60
Prozent reduziert werden.
Diese Gründe führten 2016
zur Gründung der Gülleverschlauchungsgemeinschaft
Wartberg an der Krems (Bezirk
Kirchdorf). Die Gemeinschaft
umfasste bei der Gründung
14 Mitglieder. Aufgrund des
großen Interesses wurde diese
mittlerweile auf 30 Mitglieder
erweitert. Die Betriebe sind
großteils aus Wartberg an der
Krems, aber auch Betriebe aus
Ried im Traunkreis, Pettenbach
und Schlierbach sind dabei.
Gülle und Jauche wird mit
zwei Verschlauchungsanlagen
ausgebracht. Mit einer traktorbetriebenen
Schneckenpumpe
wird der Wirtschaftsdünger
durch einen bis zu 1.600 Meter
langen Schlauch mit etwa
zehn bar Druck zum Verteiler
gepumpt. Über einen Schleppschlauchverteiler
erfolgt dann
die Ausbringung auf der Fläche.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber
der Ausbringung mittels
Güllefass ist das im Vergleich
dazu geringe Gewicht
bei gleichzeitig hoher Schlagkraft“,
so Peter Karlhuber,
Obmann der Gemeinschaft.
Die Pumpenleistung ermöglicht
die Ausbringung von 100
Kubikmeter in der Stunde.
Ein weiteres Argument ist die
sehr exakte Ausbringmenge
und hohe Verteilgenauigkeit.
Ausgebracht wird großteils
Schweinegülle.
Eine Herausforderung ist
die Einteilung der Verschlauchungstermine.
Zwei Mitglieder
übernehmen die Organisation
und Einteilung. Wesentlich
für das Funktionieren der
Gemeinschaft seien die Fahrer,
wie Karlhuber betont.
Der Betrieb einer Verschlauchungsanlage
ist mit zwei Personen
möglich, wobei der Fahrer
auch die Pumpe steuert.
„Etwa zwei Drittel der Gülle
wird im Frühjahr zu Getreide
und Mais ausgebracht. Neben
wirtschaftlichen und pflanzenbaulichen
Vorteilen spricht
vor allem die geringe Geruchsentwicklung
für die bodennahe
Ausbringtechnik“, ist der
Obmann überzeugt.
Betriebsspiegel Verschlauchungsgemeinschaft
- Mitglieder: 30
- Gründung: 2016
- Jährliche Ausbringmenge: 35.000 Kubikmeter vorwiegend Schweinegülle