Impfung gegen Maul- und Klauenseuche?
Durch strenge Handelsrestriktionen und Veterinärkontrollen werden Ausbrüche von Maul- und Klauenseuche früh erkannt und eingedämmt. Der Erfolg dieser Bekämpfungsstrategie wird auch dadurch bestätigt, dass es in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige Ausbrüche der MKS in der EU gab.
Ziel ist Ausrottung der Krankheit in Europa
Wenn eine Krankheit nicht vorhanden ist, muss auch nicht geimpft werden. Genau das ist das Ziel beim Management dieser Erkrankung: Die Ausrottung der Krankheit in Europa. Eine prophylaktische Impfung gegen MKS ist grundsätzlich nicht zielführend - weder aus Sicht der Seuchenbekämpfung, aus Kostengründen für die landwirtschaftlichen Betriebe, der Wettbewerbsfähigkeit der EU, noch aus Sicht des Tierschutzes und der Leistungsfähigkeit der Tiere.
Die MKS ist eine extrem ansteckende Tierseuche - nicht vergleichbar mit vielen anderen Viruserkrankungen, wie z.B. Blauzunge oder IBR/IPV. Tiere erkranken schwer (Leistungsminderung!) und wenn ein Bestand betroffen ist, infizieren sich de facto 100% der empfänglichen Tiere. Da die Krankheit sehr schmerzhaft ist, ist das den Tierbeständen nicht zumutbar. Davon abgesehen würde sich durch den großflächigen Handel mit Tieren und deren Produkten in der EU die MKS in Kürze über ganz Europa verbreiten ("Durchseuchung"). Dies ist aus wirtschaftlichen Überlegungen und aus Tierschutzgründen abzulehnen. Die erneute Freiheit der EU von MKS muss daher das Ziel sein.
Die MKS ist eine extrem ansteckende Tierseuche - nicht vergleichbar mit vielen anderen Viruserkrankungen, wie z.B. Blauzunge oder IBR/IPV. Tiere erkranken schwer (Leistungsminderung!) und wenn ein Bestand betroffen ist, infizieren sich de facto 100% der empfänglichen Tiere. Da die Krankheit sehr schmerzhaft ist, ist das den Tierbeständen nicht zumutbar. Davon abgesehen würde sich durch den großflächigen Handel mit Tieren und deren Produkten in der EU die MKS in Kürze über ganz Europa verbreiten ("Durchseuchung"). Dies ist aus wirtschaftlichen Überlegungen und aus Tierschutzgründen abzulehnen. Die erneute Freiheit der EU von MKS muss daher das Ziel sein.
Fakten rund um die MKS-Impfung
- Eine prophylaktische Impfung gegen die MKS ist in der EU verboten. Österreich hat den Status "MKS frei ohne Impfung". Dadurch ergeben sich viele Handelsmöglichkeiten.
- Beim massiven Auftreten der MKS (50er, 70er Jahre) wurde gegen die MKS geimpft, nach dem Ausmerzen der Seuche, Anfang der 1990er Jahre wurde die Impfpolitik gestoppt, da Zentraleuropa als MKS-frei galt und die Impfungen unverhältnismäßig und teuer waren.
- Seither wird in Europa die "Nicht-Impf-Politik" betrieben, da bis Anfang 2025 die MKS in Europa als getilgt galt.
- Zwar können geimpfte Tiere von infizierten Tieren unterschieden werden - dies ist allerdings mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Bei Produkten dieser Tiere kann diese Unterscheidung kaum mehr durchgeführt werden.
- Geimpfte Tiere sind nicht unbedingt seuchenfrei. Sie scheiden zwar deutlich weniger Virusmenge aus, aber: Sie können sich auch nach der Impfung noch infizieren, erkranken zwar weniger stark, können aber den Erreger länger unbemerkt ausscheiden und damit großflächig verbreiten. Dieser Umstand steht dem Ziel der Ausrottung dieser Seuche in Europa entgegen.
- Eine "Durchseuchung" ist nicht sinnvoll, denn:
- Es kommt zu einer dauerhaften Leistungsminderung der Tiere.
- MKS ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung --> Tierschutz!
- Dauerhafte Kosten der Impfung für die LW-Betriebe (Impfung 2x/Jahr)
- Umsetzung Impfpflicht/flächendeckende Impfung nicht möglich
- Alle Exportmärkte brechen weg!
- Ziel: Den Status "MKS frei ohne Impfung" zu halten oder zu schaffen
- Nur durch Impfung bringt man Virus nicht aus der Population - es ist wirtschaftlich und aus Tierschutzgründen nicht zumutbar Europa mit MKS "durchseuchen" zu lassen.
- Da unsere Exporte (auch) an Antikörper-Freiheit gekoppelt sind, würden die Exportmärkte so gut wie aller Drittländer wegfallen.
- Zurzeit existieren sieben MKS-Stämme mit rund 80 Subtypen, für sechs davon ist eine Impfung verfügbar. Die Impfung ist nur gegen den betreffenden MKS-Stamm wirksam und gewährleistet gegen andere Stämme desselben Virus keinerlei Schutz.
- Der Impferfolg hält nicht lange an, die Impfung müsste alle vier bis sechs Monate wiederholt werden - ein (Tier)leben lang.
- Eine flächendeckende Impfung der Tierbestände ist außerdem ein nicht zu erreichendes Ziel (siehe Impfrate Blauzungenkrankheit).
- Es gibt immer Tiere, die durch Impfung (noch) nicht geschützt sein können (z.B. Kälber - "immunologische Lücke") - gerade bei diesen Jungtieren ist die Todesrate bei der MKS allerdings besonders hoch.
- Die Behörde kann im MKS-Ausbruchsfall empfängliche Tierarten zur Eindämmung der Virusausbreitung impfen, diese müssen aber im Anschluss gekeult werden.
- Tiere in positiven Betrieben können geimpft werden (Suppressivimpfung), um die Virusausscheidung zu reduzieren und damit das Risiko der Infektion bzw. der Virusvermehrung über die Zeit bis zur Keulung zu senken
- Dabei geht es nur um Gewinn von Zeit!
- Entscheidung, ob geimpft wird hängt vom Ausbruchsgeschehen ab (Lage und Größe des Betriebs, Bekämpfungskapazitäten,..) und wird gemeinsam mit der Politik getroffen.
- Ziel: massenhafte Verbreitung des Erregers soll verhindert werden
- MKS ist nicht vergleichbar mit der Blauzungenkrankheit (BTV), denn:
- BTV ist nur als "handelsrelevante" Tierseuche (Kat. C gemäß europ. Tierseuchenrecht) eingestuft, MKS findet sich hingegen in der höchsten Kategorie A wieder und muss daher bekämpft und ausgerottet werden.
- BTV wird durch Insekten übertragen, es ist nicht möglich den Überträger (und damit die Krankheit) auszurotten. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier findet nicht statt.
- Das bedeutet auch, dass Biosicherheitsmaßnahmen alleine gegen die BTV nicht ausreichen. Daher müssen empfängliche Tiere mit einer Impfung gegen BTV geschützt werden, da der Erreger in Europa bleiben wird ("endemische" Verbreitung).
- Damit steht der vorbeugende Schutz der Tiere vor schweren Krankheitsverläufen im Vordergrund.
- MKS ist deutlich ansteckender als die BTV - es würde zu einer explosionsartigen Weiterverbreitung über ganz Europa kommen, wenn man keine "Keulungspolitik" verfolgt. Auch geimpfte Tiere können die Krankheit weiterverbreiten, denn auch sie scheiden nach einer Infektion das Virus aus.
- In einem MKS-positiven Betrieb müssen alle Klauentiere des Betriebes getötet werden.
- Biosicherheit ist das Gebot der Stunde.
Weiterführende Informationen rund ums Impfen gegen die MKS finden sich auch auf der Seite des Gesundheitsministeriums: MKS Impfen - KVG