LK-Gartentipp
Spindelobstbäume im bäuerlichen Garten
Spindeln sind die häufigsten
Vertreter der kleinkronigen
Obstbäume auf schwachwüchsigen
Unterlagen. Die Höhe
dieser Spindeln wird in der Regel
mit 220 bis 250 Zentimeter
begrenzt, damit man bequem
in Griffhöhe vom Boden aus
ernten kann.
Spindeln haben auch im
bäuerlichen Selbstversorgerobstgarten
ihre Berechtigung,
nämlich dort, wo ihre Größe
bzw. Kleinheit nicht zu einem
Bewirtschaftungshindernis
wird. Dem nach pflanzt man sie
am besten in Haus- und Hofnähe,
auf öfter gemähten Wiesen oder
Rasenflächen oder aber
auch integriert in den Gemüsegarten.
Es macht keinen Sinn, eine
schwachwüchsige Spindel in
Wirtschaftsgrünland zu pflanzen,
wo die Kleinwüchsigkeit
zum Hindernis für die maschinelle
Bearbeitung wird.
Das Wesen der Spindel
Eine Spindel soll der Grundform
nach einen Kegel oder
ein gleichschenkeliges Dreieck
darstellen. Die Mittelachse
stellt die Verlängerung des
Stammes dar. Auf ihr sitzen
die Fruchtäste und auf diesen
das Fruchtholz. Der Stamm
selbst ist rund 60 Zentimeter
hoch.
Früh im Ertrag, aber kurzlebig
Über die ersten Kilo Ertrag
freut man sich bei der Spindel
bereits im zweiten und
dritten Standjahr, allerdings
ist die Lebensdauer begrenzt
mit etwa 20 Jahren beim Apfel
und etwa 30 Jahren bei der
Birne.
Auch Kirschen und Marillen
sind gut geeignet für die
Spindelerziehung, doch bei
diesen Obstarten sind die
Krankheiten eine spezielle
Herausforderung, insbesondere
die Blattkrankheiten.
Anspruchsvoll an Boden, Wasser- und Nährstoffversorgung
Spindelbäume haben ein sehr
kleines Wurzelsystem, deshalb
sind die Ansprüche an
die Wasser- und Nährstoffversorgung
relativ hoch. Um keine
Konkurrenz zur Grasnarbe
der Grünfläche zu haben,
ist es jedenfalls erforderlich,
eine offene Baumscheibe mit
einem Durchmesser von einen
Meter zu haben oder einen
Pflanzstreifen mit ebenfalls
dieser Breite. Dann ist die
Basis für das gute Gelingen gelegt.