LK-Gartentipp
Obstsortenwahl im Hinblick auf den Klimawandel
Der Klimawandel zeigt sich auch bei der Obstblüte.
Ein um rund drei Wochen früherer
Vegetationsbeginn ist
seit Jahren die Regel. Das heurige
Frühjahr jedoch sprengt
alle Rekorde. Frühe Birnensorten
wie die Rote Pichlbirne
erblühten heuer bereits am
31. März selbst in Höhenlagen
von 800 Metern Seehöhe.
Normalerweise war die Blüte
in den letzten Jahren um den
20. bis 25. April.
Frühe Blüte erhöht Spätfrostgefahr
Eine frühe Blüte führt in der
Regel zu einer früheren Entwicklung
und damit zu einer
früheren Ernte, sofern nicht
unvorhersehbare Faktoren
wie kühle oder sehr trockene
Witterungsverhältnisse eintreten.
Allerdings steigt auch
die Spätfrostgefahr. Kernobst
wie Apfel, Birne und Quitte ist
relativ unempfindlich gegen
Spätfröste. Je nach Entwicklungsstand
der geschädigten
Blüte, gibt es auf den Früchten
speziell beim Apfel Frostzungen
oder Frostringe. Das betroffene
Gewebe der Fruchtschale
wird bräunlich und
verkorkt. Bei Steinobst wie
Pflaume, Zwetschke und Marille
genügt schon ein halbes
Grad Minus und die Frucht
bekommt einen schwarzen
Fleck, wird weich und fällt ab.
Später blühende Sorten erhöhen Sicherheit
Im Hinblick auf das Spätfrostrisiko
können später blühende
Sorten interessant werden.
Denn diese Sorten reifen später.
Den Erfahrungen der letzten
Jahre zufolge ist der September
oft noch ein richtiger
Sommermonat mit meist warmen
Tagen und kühlen Nächten,
was der Ausprägung der
Fruchtreife mit den sortentypischen
Aromen und den
Fruchtzuckergehalten guttut.
Spät blühende Sorten haben
daher gute Chancen, auch in
Grenzlagen im Herbst gut auszureifen.
Höhenlagen können interessant werden
Höhenlagen werden für den
Obstbau wohl interessanter:
- In höheren Lagen ist es oft wärmer als in der Ebene oder im Tal.
- Bei großen Hitzewellen ist es in den Bergen luftiger und nicht so extrem.
- Schöne Spätsommer und Herbste lassen Obst auch in Höhenlagen gut ausreifen