LK-Gartentipp

Im Spätwinter werden häufig Überlegungen für die Neupflanzung von Obstbäumen gemacht.

Welche Obstarten möchte ich? Wofür möchte ich das Obst verwenden? Freue ich mich über Tafel- und Wirtschaftsobst aus dem eigenen Garten oder geht es mir hauptsächlich um die Veredelung der Früchte zu Produkten wie Saft, Most, Cider, Edelbrand, Trockenfrüchte oder Kompott? Die Wuchsgröße eines Obstbaumes wird im Wesentlichen von der Wuchsstärke seiner Unterlage bestimmt. Die Unterlage ist der Wurzelteil des Obstbaumes. Als Hochstämme werden Obstbäume mit einer Stammhöhe von 160 bis 200 Zentimter bezeichnet. Üblicherweise wachsen sie auf starkwüchsigen Unterlagen. Hochstämme sollten mit mindestens zehn Metern Abstand in der Reihe gepflanzt werden. Dies ist auch der Mindestabstand zwischen den Reihen. Der Reihenabstand kann aber auch größer sein, wenn man an Maschinen wie Kreiselheuer oder Schwader mit heute meist sehr großen Arbeitsbreiten denkt. Auf dem Hochstamm kultiviert man am besten Verarbeitungsobst, welches man zu Boden fallen lässt. Als Halbstämme werden Obstbäume mit einer Stammhöhe von 120 bis 140 Zentimeter bezeichnet. Der Pflanzabstand muss mindestens sechs Meter betragen. Die Wuchsstärke bestimmt die Unterlage. In der Praxis wachsen Tafel- und Wirtschaftsobst am Halbstamm. Die Tafelware wird herausgepflückt, die Verarbeitungsware lässt man vom Baum fallen. Der Buschbaum hat eine Stammhöhe bis 100 Zentimter und wächst auf schwach wachsender Unterlage. Er eignet sich für Tafelobst in Haus- und Vorgärten, für die Blumenwiese ebenso wie für den Rasen. Wichtig ist, dass kleinere Baumformen höhere Ansprüche an die Wasserund Nährstoffversorgung haben als großkronige. Eine offene Baumscheibe von einem Meter Durchmesser ist ein Erfordernis. Der Pflanzabstand sollte ca. vier Meter betragen. Oft sieht man Buschbäume in Wirtschaftsgrünland, welche weit hinaufgeschnitten werden, um den Maschinen nicht so sehr im Weg zu stehen. Hier sollte man bewusst auf starkwüchsige Unterlagen für großvolumigere Bäume setzen, denn aus schwachwüchsigen hinaufgeschnittenen Bäumen wird auf Dauer nichts.