Kernobstblüte
Eine der schönsten Zeiten im Obstbau ist die Blütezeit. Strahlend weiße Bäume (bis hin zu leicht rosa Tönen) sind das, was den meisten auffällt, wenn man von weitem in die Anlagen sieht. Doch ist die Blütezeit nicht nur äußerlich schön, es ist auch eine der wichtigsten Zeiten, da sich aus den befruchteten Blüten später dann die Früchte entwickeln müssen.
Es steckt also weitaus mehr hinter den schönen und duftenden Blüten.
Blütenaufbau
Eine Kernobstblüte besteht aus mehr als nur den auf den ersten Blick gut sichtbaren fünf rosa-weißen Blütenblättern (auch Kronblätter genannt). Diese mögen zwar die Insekten und Bienen anlocken, die unbedingt nötig für die Befruchtung sind, jedoch die eigentlich wichtigen Teile der Blüte liegen vielmehr im Inneren versteckt.
Eine Blüte besteht auch noch aus fünf Kelchblättern, fünf Fruchtblättern, mehreren Staubblättern, einem Fruchtknoten und dem Blütenboden.
Die Staubblätter sind meistens auch noch auffällig. An ihren Enden sitzen die gelben Staubbeutel, in welchen sich die männlichen Samen (Pollen) befinden. Zwischen den gelben Pollensäcken verstecken sich die fünf eher grünlichen Fruchtblätter, die im Fruchtknoten gemeinsam verwachsen sind. Diese sind entscheidend für die Befruchtung, da auf ihrer Oberfläche (Narbe) ein Pollenkorn landen und den Griffel durchwachsen muss, um den Fruchtknoten zu befruchten. Die Kelchblätter und der Blütenboden sind die grünen Teile an der unteren Seite der Blüte und umhüllen und schützen den Fruchtknoten.
Fruchtentwicklung
Die Äpfel entstehen also aus einer Vielzahl von Blütenorganen, welche man auch in einem fertig ausgereiften Apfel wiederfinden kann. Die markanten Kronblätter und Pollensäcke vertrocknen und fallen ab. Frucht- und Kelchblätter bilden jedoch die Blütenreste, die, wenn man sich einen Apfel vorstellt, in der unteren Einbuchtung sitzen.
Aus dem Fruchtknoten entsteht nicht, wie man annehmen könnte, die ganze Frucht, sondern nur das spätere Kerngehäuse mit den darin liegenden Kernen. Das eigentliche Fruchtfleisch, das dann zum Verzehr geeignet ist, entsteht aus dem Blütenboden.