„Kammerführung im Dialog“ in Grieskirchen
Kammerdirektor Karl Dietachmair
erklärte, wie die teilweise
komplexen politischen
Entscheidungsprozesse in der
Agrar- und Interessenspolitik
funktionieren und welche
wichtige Rolle dabei die
Landwirtschaftskammer OÖ
spielt. Um nachhaltige Lösungen
zu finden, seien eine gute
Gesprächsbasis, fachliche Argumente
und letztendlich
Kompromisse erforderlich. Er
verwies auf das sehr gute Netzwerk
an Praktikern, repräsentiert
durch die bäuerlichen
Funktionäre bis auf Ortsebene,
die die Landwirtschaftskammer
auszeichnen.
Über das positive Impulspaket
für die Landwirtschaft und
Verbesserungen beim Jagdgesetz
berichtete LK-Präsident
Franz Waldenberger. Die gekippte
Übergangsfrist beim
Verbot der Vollspalten in der
Schweinehaltung und die damit
gefährdete Eigenversorgung
sowie die Verpflichtung
zur Abdeckung von Güllegruben
waren brennende Themen.
Die anwesenden Bäuerinnen
und Bauern wurden motiviert,
am neuen AMA-Gütesigel für
Ackerkulturen teilzunehmen,
um auch hier zukünftig eine
höhere Wertschöpfung erzielen
zu können.
Bei der Diskussion sorgten
Fragen zu Pauschalierungsverordnung,
AMA-Marketingbeiträgen,
GLÖZ 8 Standards
sowie rund um das IPPC-Verfahren
für einen intensiven
Austausch. Viele Fragen in der
Rinderhaltung warfen die Haltungsformkennzeichnung,
das
Antibiotika-Monitoring und
die Ammoniak-Reduktionsverordnung
auf. Bei der bodennahen
Gülleausbringung appellierte
die Kammerführung an
die freiwillige Teilnahme im
ÖPUL, durch die hier viel erreicht
werden kann.
Kritisch angemerkt wurde,
dass viele Betriebe durch
die Bürokratie und die vielen
Richtlinien gefordert sind.
Nachgefragt wurde auch,
wie das Beratungsangebot zu
Lebensqualität Bauernhof angenommen
wird.
Viele Bäuerinnen und Bauern
haben das Gefühl, dass der
Wert der Lebensmittel von der
Gesellschaft zu wenig wahrgenommen
wird. Teurere Lebensmittel
werden, aufgrund
von hohen Qualitätsstandards
in Österreich, von den Konsumentinnen
und Konsumenten
oft durch ausländische Billigprodukte
mit geringeren Standards
ersetzt.