Herbsternte: Märkte unter Druck
Ein nasskühles Frühjahr führte heuer zu einem verspäteten Anbau von Zuckerrüben, Mais und Soja. Eine anschließend lange Trockenperiode versetzte die Herbstkulturen bis zum Sommer in keinen guten Zustand. Der Mitte Juli einsetzende Regen konnte vor allem von der Soja gut genutzt werden, die heuer in Oberösterreich besonders starke Erträge lieferte. „Für den Mais kam der Regen leider zu spät und führte damit zu deutlich unterdurchschnittlichen Erträgen. Ebenso sind die Preise, infolge des schwierigen Marktumfelds, bei Mais und Soja gegenüber 2022 wieder um mehr als ein Drittel gefallen“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
AMA-Gütesiegel soll österreichisches Getreide für Brot und Gebäck garantieren
Wird aktuell ausländischer Weizen in Österreich vermahlen, so darf dieses Produkt als österreichisches Mehl und in der Folge als österreichisches Brot und Gebäck bezeichnet werden. Die Konsumentenerwartung ist hier allerdings eine andere, nämlich, dass in einer österreichischen Semmel auch österreichischer Weizen enthalten ist. Nach intensiven Vorbereitungen soll nun erstmals die Getreideernte 2024 über das AMA-Gütesiegel die Herkunft von österreichischem Mehl, Gebäck, Brot und sonstige Backwaren garantieren.
Es wird immer heißer - Hitzetage werden zur Normalität
Die Erderwärmung ist mittlerweile in Österreich längst spürbar. Die Konsequenz ist, dass Unwetterextreme und der damit verbundene Wetterstress bei Landwirten zunehmen. Die Landwirtschaft ist unmittelbar von den Konsequenzen der Erderwärmung in Form von Naturkatastrophen betroffen.
„Wir müssen Maßnahmen treffen, um den Klimawandel und in Folge die in Häufigkeit und Intensität zunehmenden Wetterextreme zu bremsen. Dazu gehören aber auch Maßnahmen, um den Bodenverbrauch zu minimieren. Andernfalls gefährden wir die Zukunft einer starken und regionalen Landwirtschaft und damit auch die heimische Lebensmittelversorgung“, ist Präsident Waldenberger überzeugt.
"Die Soja-Erträge sind heuer sehr zufriedenstellend, das Maisjahr 2023 war nach den erfolgsverwöhnten Jahren 2020 bis 2022 mit minus 15 bis minus 20 Prozent klar unterdurchschnittlich", so der Pflanzenbaudirektor der LK OÖ, Helmut Feitzlmayr.