Heimische Saatgutproduktion für Ackerbau unverzichtbar
Die heimische Saatgutwirtschaft leistet einen zentralen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in ganz Österreich. Von der Acker- und Grünlandbewirtschaftung über den Obst- und Gemüsebau bis hin zur Sicherung der Ernährungssouveränität steht fest: Ohne moderne, an die regionalen Bedingungen angepasste Sorten ist nachhaltige Landwirtschaft nicht machbar. In Österreich laufen aktuell 30 Zuchtprogramme, in denen mit akribischer Kleinarbeit und mit viel Herzblut an der ständigen Verbesserung des Sortenmaterials gearbeitet wird.
„Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen Sorten, auf die sie sich verlassen können – auch in schwierigen Jahren. Die Züchtungsarbeit ist daher ein wichtiger Beitrag für stabile Einkommen und Versorgungssicherheit. Zudem profitieren die Ackerbauern von der intensiven Zusammenarbeit mit den heimischen Saatgutfirmen in der Saatgutvermehrung, die sich für viele Betriebe zu einem wichtigen Einkommensstandbein entwickelt hat“, betont LK-Präsident Franz Waldenberger.
Eine besondere Rolle nimmt die SAATBAU LINZ ein. Mit über 3.000 Mitgliedern ist sie nicht nur die größte bäuerliche Genossenschaft Österreichs in der Saatgutwirtschaft, sondern auch die einzige, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Züchtung über die Vermehrung und Aufbereitung bis zur internationalen Vermarktung abdeckt. „Unser Vorteil liegt in der langfristigen Ausrichtung: Entscheidungen orientieren sich an Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit, nicht an kurzfristigen Börsenkursen sowie an den Absatzmöglichkeiten für Pflanzenschutzmittel“, betont der Obmann der Saatbau Linz, Mag. Josef Aigner.
Die Saatzucht Donau ist das größte Pflanzenzüchtungsunternehmen Österreichs und gehört zu je 50 Prozent der Saatbau Linz und der Probstdorfer Saatzucht. In den beiden Zuchtstationen Reichersberg im Innviertel und Probstdorf im Marchfeld wird Getreide- und Sojazüchtung betrieben. „Der Klimawandel bringt höhere Temperaturen und bei in etwa gleichbleibenden Gesamtniederschlägen längere Trockenphasen und intensivere Starkniederschläge. Diese zukünftigen Bedingungen versuchen wir z.B. durch Selektion auf Stressstandorten in Osteuropa zu antizipieren“, erläutert DI Johann Birschitzky, Geschäftsführer der Saatzucht Donau.