Grünlandverbesserung im Gehege
Im Frühjahr sollte Heu bei eiweißreichem jungem Weidefutter als Ausgleichsfutter angeboten werden. Abrupte Futterwechsel gilt es zu vermeiden. Koppelwirtschaft ist wichtiger als die Herdentrennung un von entscheidender Bedeutung für ein kontinuierliches Futterangebot. So viel wie möglich soll Mähweide umgesetzt werden, um den Parasitendruck zu minimieren.
Die gängigsten Weideverfahren sin die Koppelweide, Standweide und Mähstand-Weide. Am häufigsten wir die Koppelweide praktiziert, bei der die Tiere nur 5 Tage auf derselben Fläche verweilen.
Die Vorteile der Koppelweide sind:
- Winter- und Sommeräsungsplätze schaffen
- Setzkoppel = hoher Bestand und/oder Gehölze als Schutz
- Weidefutterkontinuität
- Weidepflegemaßnahmen
- Düngung bedarfsgerecht
- Mähweide
- Vermeidung abrupter Futterwechsel
Weidepflege
Die Futterstelle ist meist nicht vor Verunkrautung gefeilt. Eine jährliche Bestandesregulierung und gegebenenfalls Nachsaat macht Sinn.
Wertvolle Gräser gilt es zu erkennen und qualitätsmindernde Pflanzenarten bekämpfen. Möglichkeiten Gräser mit besten Qualitäten zu fördern mittels Saatmischungen, Einsatz verschiedener Saattechniken, Düngung und Reinigungsschnitte.
Für Weiden eignen sich insbesondere ausläuferbildende Grasarten wie das englische Raygras (Weidelgras, ohne Grannen), die Wiesenrispe und das Kammgras. Die Wiesenrispe hat einen geringen Mähertrag aber ist auf den Weiden oft stark vertreten. Beste Narbendichte durch unterirdischen Ausläufer. Sie ist konkurrenzstark in Wiesen und ist ein wichtiges Weidegras (Untergras) höherer Lagen. Es verträgt Winterkälte gut - Raygräser weniger. Raygräser sind die energiereichsten Gräser, sind frühreif und brauchen für Mehrjährigkeit den Tritt des Weideviehs.
Wiesen- und Weideverbesserung kann mittels Nachsaat oder Neuanlage erfolgen. Die stille Weide- Einsaat-Technik zur Weideverbesserung ist sehr praktikabel für ein Gehege:
Bevor die Weide zu Ende geht wird ausgesät. Im Idealfall der Tierbesatz kurzfristig erhöht und damit das Saatgut von den Hirschen eingetreten. Der Hauptvorteil dabei ist, dass besonders in Hanglagen und ohne Bodenbearbeitung eine effektive Weideverbesserung erfolgen kann. Der Nachteil ist die Handarbeit. Im Frühjahr kann maschinell wo gefahren werden kann, das Eggen zur Saatguteinbringung in jährlicher Wiederholung genutzt werden. Bei Nachsaaten sollte zunächst der Aufwuchs zur Silage- oder Heugewinnung herangezogen werden. Erste Beweidung nach der Schnittnutzung bei einer Aufwuchshöhe von ca. 10-15 cm.
Nachsaaten sollten im August oder im Frühjahr bei viel offenem Boden gemacht werden. Neuanlagen werden am Besten im Juni umgebrochen und bis Ende August angesät. Für hohe Zunahmen durch die Äsung ist eine ausreichende Flächenausstattung im Gehege wichtig. Die meisten Probleme entstehen durch Überbesatz (das gilt für Minderleistung durch geringere Futterqualitäten und – Aufnahme aber auch das dann vermehrte Vorkommen von Erkrankungen, wie z.B. die Nekrobazillose bei Damwild oder Überbemutterung bei Rotwild).
Wüchsige Pflanzenarten, die auf den Standort passen, ermöglichen eine Äsung mit guten Zunahmen während der Vegetation.
Weidepflege muss regelmäßig durchgeführt werden, um eine Verunkrautung zu vermeiden.