Generalversammlung der OÖ Rübenbauern
Am 7. März fand in der HLBLA
St. Florian die Generalversammlung
der OÖ Rübenbauern
statt. Die Genossenschaft
nimmt die Interessensvertretung
für 1.168 oberösterreichische
Rübenbauern wahr. Es
wurde um zahlreiche Themen
rund um die Genossenschaft
und um den Rübenanbau informiert.
Obmann Martin Bäck berichtete
über die Herausforderungen
der letzten Kampagne.
Die Rekordfläche von rund
9.500 Hektar erforderte intensive
Vorbereitungsarbeiten.
Die ursprüngliche Planung
des Fabriksstarts in Tulln Mitte
September wurde durch das
Hochwasser und die damit verbundene
Unterbrechung der
Westbahnstrecke verhindert.
Bäck dankte allen Verantwortlichen,
dass der Eisenbahntransport
schon wieder Ende
September gestartet werden
konnte und Mitte Oktober die
ursprünglich geplanten Tagesmengen
erreicht wurden.
Günstiges Wetter ab Oktober,
ausreichende Maus- und Vlieskapazitäten
halfen um die weitere
Rübenkampagne relativ
reibungslos abwickeln zu können.
Geschäftsführer Martin Peterseil
berichtete über die große
Streuung der Erträge der einzelnen
Regionen. Im oberösterreichischen
Durchschnitt
lag der Zuckerrübenertrag bei
91,6 Tonne je Hektar und bei
15,73 Prozent Zuckergehalt.
Der Zuckergehalt lag damit
deutlich unter dem Mittelwert
der vergangen Jahre. Der Rübenanbau
wird 2025 auf knapp
6.000 Hektar in Oberösterreich
und weniger als 28.000 Hektar
in Österreich sinken.
Präsident Ernst Karpfinger berichtete,
dass die Stabilisierung
des Zuckermarktes der
vergangenen beiden Jahre nur
von kurzer Dauer war und aktuell
wieder ein Preisverfall die
traurige Realität geworden ist.
Ausgelöst wurde dies durch die
ursprünglich vollständige Öffnung
des EU-Zuckermarktes
für die Ukraine. Die Folge war
eine deutliche Ausweitung der
Zuckerrübenflächen in der Ukraine,
wodurch sich in der EU
ein aggressiver Mengen- und
Preisdruck ergab. Die aktuelle
Mengenbegrenzung von
263.000 Tonnen im Jahr 2024
und 110.000 Tonnen bis Juni
2025 konnte noch Schlimmeres
verhindern.
Die europäische Rüben- und
Zuckerbranche kämpft immer
wieder mit den Folgen des
Freihandels. Sobald sich der
Markt durch Anpassung der
Anbauflächen auf die neuen
Gegebenheiten wieder einstellt
und stabilisiert, reagiert die Europäische
Kommission mit
neuen Freihandelsabkommen,
die dann erneut zu Markt- und
Preisdruck führen.
Ernst Karpfinger forderte einerseits
eine Rücknahme der
dramatischen Verbotspolitik
im Pflanzenschutz und andererseits
die Reduktion unfairer
Freihandelsabkommen, welche
die schlechteren Produktionsstandards
in diesen Ländern
nicht berücksichtigen.
Die gestiegenen Produktionskosten
in der Zuckerrübenproduktion
und in der Zuckerverarbeitung
erfordern ausreichende
Zuckerpreise für die österreichischen
Rübenbauern.