Fortschrittliche Landwirtschaft
„Bei der bodennahen Gülleausbringung
gibt es fünf Gründe,
die dafür sprechen und nur
einen, der dagegenspricht“
– dieses Zitat von Landwirt
Alfred Siegl zeugt von seiner
Begeisterung für die bodennahe
Gülleausbringung und Gülleseparation.
2016 hat sich der Betrieb den
ersten Gülleseparator in einer
Gemeinschaft mit elf Mitgliedsbetrieben
gekauft. Vier
Jahre später wurde aus der
Gemeinschaft heraus ein Verein
gegründet – mit mittlerweile
vier Gülleseparatoren und
104 Mitgliedsbetrieben.
Der Betrieb Siegl bewirtschaftet
ca. 60 Hektar landwirtschaftliche
Nutzfläche. Es gibt
einen Laufstall mit 57 Milchkühen
und eigener weiblicher
Nachzucht.
Alfred und Sieglinde Siegl
haben den Betrieb 1996 übernommen
und seither den
Stall sowie die Milchviehherde
mehrmals vergrößert. Seit
2018 ist ein Melkroboter im
Einsatz. Der Stalldurchschnitt
liegt knapp unter 10.000 Kilogramm
Milch.
Gründe von Landwirt
Alfred Siegl für die bodennahe
Ausbringung:
- Wesentlich mehr Stickstoff im Boden. Am Betrieb wird seit der bodennahen Ausbringung keine mineralische Düngerergänzung mehr eingesetzt.
- Die auf ein Minimum reduzierte Geruchsbelästigung wird bei angrenzenden Siedlungen und Wohnhäusern sehr positiv bewertet.
- Nach der Ernte ist jetzt bis zu 14 Tage Zeit für die Gülleausbringung.
- Wesentlich genauere Verteilung der Gülle, besonders am Rand der Feldstücke.
- Die Investition rechnet sich nach acht Jahren durch die Investitionsförderung bzw. Kubikmeter-Förderung im ÖPUL von selbst (gerechnet ohne Düngerwirkung).
Als einzigen Nachteil sieht
Alfred Siegl den erhöhten Zeitaufwand,
da rund zehn bis 15
Prozent mehr Arbeitsstunden
für die Gülleausbringung aufgewendet
werden müssen.
Die Gülle am Betrieb wird im
mobilen Gülleseparator separiert,
anschließend mit einem
Güllefass und dem 15 Meter
langen Schleppschuhverteiler
ausgebracht. Das anfallende
Separat wird zum Einstreuen
im Rinderstall verwendet.
Auch die Nachbarn geben sehr
positive Rückmeldungen zur
bodennahen Gülleausbringung,
da dabei die Geruchsbelästigung
gering ist.
Der Betriebsleiter ist sehr
überzeugt von Maschinengemeinschaften,
so wurden alle
Ackerbaumaschinen und weitere
Maschinen in Gemeinschaft
mit anderen Bäuerinnen
und Bauern angeschafft.
Betriebsspiegel
- 60,5 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche (davon 32,5 Hektar Grünland und 28 Hektar Acker)
- Sechs Hektar Wald
- 57 Milchkühe mit weiblicher Nachzucht
- Bodennahe Ausbringung und Gülleseparation