EU-Agrarumweltprogramm: OÖ Bäuerinnen und Bauern setzen freiwillig auf Biodiversität, Boden-, Wasser- und Klimaschutz
„Am heutigen Tag der Artenvielfalt kann die OÖ Bauernschaft auf eine sehr herzeigbare Bilanz bei freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen verweisen. Mit dem heuer erfolgten Einstieg in die neue GAP-Periode konnten in OÖ die Teilnahmezahlen am Agrarumweltprogramm ÖPUL überdurchschnittlich gesteigert werden. Trotz rückläufiger Betriebszahlen ist die Teilnahme am Agrarumweltprogramm ÖPUL um 800 Betriebe auf insgesamt 18.707 Betriebe gestiegen, das entspricht 84 Prozent aller Mehrfachantragsteller. Die OÖ Landwirtschaft steht damit nicht nur für die Produktion hochqualitativer Lebensmittel und nutzbringender Biomasse, sondern sichert durch ihre aktive Bewirtschaftung die Biodiversität und die Artenvielfalt. Insbesondere das heimische Dauergrünland ist ein unverzichtbarer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, den es ohne die landwirtschaftliche Tierhaltung von Wiederkäuern nicht geben würde“, erklärt LK-Präsident Franz Waldenberger.
In Oberösterreich wird im Bundesländervergleich mit 200.000 Hektar die größte Dauergrünlandfläche bewirtschaftet, davon entfallen 189.000 Hektar auf gemähte Flächen. Entgegen der öffentlichen Darstellung wurde die Dauergrünlandnutzung seit dem Jahr 2015 weiter extensiviert. Während einmähdige Wiesen um 34,9 Prozent und zweimähdige Wiesen um 3,4 Prozent zugenommen haben, sind Grünlandflächen mit drei und mehr Nutzungen um über sechs Prozent zurückgegangen.
„In der Kammerberatung haben wir im vergangenen Jahr in zwei breit angelegten Informations- und Beratungskampagnen auf die vielfältigen Möglichkeiten des neuen Agrarumweltprogrammes ÖPUL hingewiesen. Angesichts der deutlich gestiegenen Agrarpreise im Vorjahr, die die wirtschaftliche Attraktivität mehrerer Agarumweltmaßnahmen doch deutlich verringert haben, waren wir dann von den erheblich gestiegenen ÖPUL-Teilnahmezahlen durchaus positiv überrascht. Im Hinblick auf die in mehreren Sparten – insbesondere im Ackerbau – wieder deutlich rückläufigen Agrarpreise gehen wir davon aus, dass für das kommende Jahr 2024 nochmals spürbare Teilnahmesteigerungen im ÖPUL erzielbar sind. Die freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen im ÖPUL erweisen sich damit einmal mehr als Erfolgsmodell für die Bauern, die Gesellschaft und die Umwelt“, betont Kammerdirektor Karl Dietachmair.