Erzeugergemeinschaften und Fachverbände der Tierhaltung
Oberösterreich ist bei vielen Tierarten das Haltungs- und Produktionsbundesland Nummer eins. Die Tierhaltung nimmt einen wesentlichen Anteil des agrarischen Produktionswertes ein und ist Bestandteil für das Einkommen auf den Betrieben. Die Strukturen der Tierhaltung zeigen sich auch in einer Reihe von Verbänden und Organisationen, in denen die Tierhalter:innen zusammenarbeiten und betreut werden. Das betrifft Zuchtangelegenheiten, Vermarktung, Beratung und Interessenvertretung.
Dabei gibt es eine intensive Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer. So sind unter anderem leitende Mitarbeiter:innen auch Fachreferent:innen der Abteilung Tierhaltung. "Die laufende und sachliche gegenseitige Information, Diskussion und Zusammenarbeit mit den Fachverbänden und Erzeugerorganisationen ist eine unumgängliche Notwendigkeit, um sich mit fachlich fundierten Argumenten den agrar- und interessenspolitischen Fragestellungen stellen zu können", streicht LK-Kammerdirektor Karl Dietachmair hervor.
Für die bäuerlichen Erzeugerbetriebe ist es entscheidend, aus ihrer Tätigkeit Einkommen zu erwirtschaften und u.a. damit die Betriebe attraktiv für eine Betriebsnachfolge zu halten. Das braucht vor allem auch Kenntnisse über (marktwirtschaftliche) Zusammenhänge und Entwicklungen auf den Produkt- und Tiermärkten, sowie starke Partner in Produktion und Vermarktung. Hier sieht LK-Präsident Franz Waldenberger eine wichtige Aufgabe als LK. "Die Marktorientierung und intensive Abstimmung mit der Praxis ist für uns als Landwirtschaftskammer besonders wichtig. Die Anforderungen an die Produktion sind hoch und ändern sich laufend. Unsere Aufgabe ist es, die Bäuerinnen und Bauern sowohl im produktionstechnischen Bereich mit Bildungs- und Beratungsangeboten zu unterstützen, als auch uns bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen aktiv einzubringen, damit es attraktiv ist und bleibt, Tiere zu halten und tierische Lebensmittel zu erzeugen."
In den vergangenen Jahren wurden die gesellschaftlichen Wünsche und Vorgaben im Hinblick auf die Erzeugung tierischer Produkte und Lebensmittel massiv erhöht. Es wird verstärkt die Art der Erzeugung hinterfragt, mitunter kritisch kommentiert und in der Öffentlichkeit teilweise unsachlich und falsch dargestellt. Das Image und die Wahrnehmung der Tierhaltung muss in einer ehrlichen und konstruktiven Diskussion verbessert und permanent richtig dargestellt werden.
Aktuell stellen neue Rahmenbedingungen im Hinblick auf Umweltwirkungen, Änderungen im Tierschutz und Haltungsformen, sowie veterinäre Vorgaben die Branche vor entsprechende Herausforderungen. Gerade hier ist das Zusammenwirken der gesetzlichen Interessenvertretung mit den Erzeugergemeinschaften und Fachverbänden für eine politisch konstruktive, zielgerichtete und sachliche Diskussion unumgänglich.
Ergebnisse und wichtige Informationen können und werden über die Netzwerke der LK mit den Verbänden bestmöglich kommuniziert. Beratung und Wissenstransfer helfen Wege in der Umsetzung aufzuzeigen, Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten bzw. die Produktion zu optimieren.
Michael Wöckinger, Leiter der Abteilung Tierhaltung der LK OÖ: "In der Tierhaltung war und ist es wichtig, Weiterentwicklungen aktiv anzugehen und zu begleiten. Dabei bedarf es einer intensiven Abstimmung in Bezug auf praktische Machbarkeit, die zeitliche Umsetzung auf den Erzeugerbetrieben sowie auf die Anforderungen und Möglichkeiten am Markt. Die Fach- und Marktexpertise der Erzeugergemeinschaften und Verbände leistet in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer eine wichtige Arbeit für die Bäuerinnen und Bauern. Vor allem in der Vermarktung zeigt sich, wie wichtig eine Angebotsbündelung und damit Verhandlungsmöglichkeit mit der Absatz- und Kundenseite ist."