Erosionsschutz durch Schlagteilung - Möglichkeiten in der Praxis

Hanglänge und Erosionsgefahr
Wie stark ein Feld von Erosion bedroht ist, hängt neben Bodenart, Hangneigung, Niederschlagsintensität und Bodenbedeckung maßgeblich von der Hanglänge ab. Je länger ein Hang ist, desto mehr Wasser kann sich hangabwärts sammeln und desto höher ist die Geschwindigkeit des abfließenden Wassers. Dadurch werden zunehmend mehr Bodenpartikel mitgerissen. Lange Hänge ohne Abflussbarrieren gelten daher als besonders erosionsanfällig.
Prinzip der Schlagteilung
Die Schlagteilung ist eine agrartechnische Maßnahme, bei der große zusammenhängende Ackerflächen in kleinere Schläge unterteilt werden. Wird die Hanglänge mittels Schlagteilung verkürzt, kann dadurch die Geschwindigkeit und Schubkraft des abfließenden Wassers wirksam vermindert werden. Das Wasser wird an den Schlaggrenzen entweder gestaut, seitlich abgeleitet oder versickert. Dadurch wird der Bodenabtrag verringert und die Erosionsgefahr minimiert.
Praktische Formen der Schlagteilung
Die Schlagteilung lässt sich je nach Gelände und Betrieb auf unterschiedliche Weise umsetzen. Dabei geht es immer darum, den Hang in kleinere Abschnitte zu teilen, um den Oberflächenabfluss zu verlangsamen und dadurch Bodensedimente zurückzuhalten. Mögliche Maßnahmen in der Praxis sind unter anderem:
- Fixe Schlagteilung mit Anlage von Trennstrukturen
Durch die fixe Anlage quer zum Hang ausgerichteter Schläge ist es möglich, an den Schlaggrenzen Trennstrukturen anzulegen, wie z.B. Hecken, Terrassen, Feldraine, Gräben oder Mulden. Je nach Ausformung dieser Strukturen kann der Hangwasserabfluss effektiv abgebremst werden.
- Schlagteilung durch abwechselnde Kulturen (Streifenanbau)
Auch bei dieser Methode ist eine Querbewirtschaftung des Hanges von Vorteil. Anstatt den gesamten Hang mit einer einzigen Kultur zu bestellen, kann der Schlag in mehrere breite Streifen, abgestimmt auf die Maschinen- und Gerätebreite, mit unterschiedlichen Kulturen unterteilt werden. Zum Beispiel wechseln sich Wintergetreide und Sommerkulturen streifenweise ab. So ist immer ein Teil der Fläche bedeckt, während der andere Teil bearbeitet wird. Die einzelnen Streifen können jährlich in ihrer Lage und Breite verändert werden.
- Begrünte Querstreifen
Die Anlage von begrünten Querstreifen ist grundsätzlich auf allen Hangformen möglich und bietet eine äußerst wirksame Erosionsschutzmaßnahme. Als Kulturen eignen sich besonders Brachemischungen, Gräser, Getreide, Klee, Luzerne oder Wechselwiesenmischungen. Anzahl und Breite der Streifen richtet sich dabei nach der Hangneigung, Hanglänge und Hauptkultur. Zielführend sind Streifenbreiten von mindestens 6 - 12 m. Sie können dauerhaft oder jährlich neu, als Untersaat oder als eigener Kulturstreifen (z.B. zur Futternutzung) zwischen der Hauptkultur angelegt werden. Platziert werden sie entweder in regelmäßigen Abständen oder an besonders gefährdeten Stellen im Hang, wie z.B. auf stark geneigten Hangabschnitten oder bevorzugten Abflussschneisen.
Maschinelle Umsetzung und Aufwand
Große Schläge in kleinere Einheiten zu unterteilen, erfordert mehr Planungs- und Fahrarbeit. Helfen kann hier die moderne Landtechnik. GPS-gesteuerte Lenksysteme ermöglichen es, präzise entlang von Höhenlinien zu fahren und z. B. exakte Querstreifen einzusäen, ohne dass Lücken oder Überlappungen entstehen. Viele Sämaschinen und Düngerstreuer verfügen über Teilbreitenschaltung, mit der Teilflächen gezielt unterschiedlich bestellt werden können. So lässt sich zum Beispiel ein 12 m breiter Dauergrünstreifen in der Schlagmitte auf Knopfdruck aussparen oder getrennt ansäen. Mittels "Drohnensaat" können Querstreifen jederzeit rasch, einfach und wetterunabhängig, auch quer zur Anbaurichtung und in jeder Ausformung eingesät werden. Ein Fahrgassenmanagement quer zum Hang lässt sich mittels RTK-Technik ebenfalls realisieren.
Zusätzlich erfordert die Schlagteilung etwas Umdenken bei der Bewirtschaftung: Quer zum Hang zu fahren, kann etwa auf sehr steilen Stücken die Traktion fordern und unterschiedliche Streifen bedeuten auch mehr Wendemanöver auf dem Feld. Auch das Dokumentieren der vielen Teilflächen (für Schlagkarteien oder Förderanträge) bringt einen Mehraufwand.
Dennoch überwiegen die Vorteile: Der Boden bleibt erhalten und damit langfristig die Ertragsfähigkeit der Fläche. Viele Landwirtinnen und Landwirte nehmen die zusätzliche Mühe in Kauf, da sich schwere Erosionsschäden häufig als noch arbeits- und kostenintensiver herausstellen.
Zusätzlich erfordert die Schlagteilung etwas Umdenken bei der Bewirtschaftung: Quer zum Hang zu fahren, kann etwa auf sehr steilen Stücken die Traktion fordern und unterschiedliche Streifen bedeuten auch mehr Wendemanöver auf dem Feld. Auch das Dokumentieren der vielen Teilflächen (für Schlagkarteien oder Förderanträge) bringt einen Mehraufwand.
Dennoch überwiegen die Vorteile: Der Boden bleibt erhalten und damit langfristig die Ertragsfähigkeit der Fläche. Viele Landwirtinnen und Landwirte nehmen die zusätzliche Mühe in Kauf, da sich schwere Erosionsschäden häufig als noch arbeits- und kostenintensiver herausstellen.
Kombination von Maßnahmen
Abschließend bleibt zu betonen, dass die Hanglänge zwar ein bedeutender Einflussfaktor ist, aber in steilen Hanglagen damit allein nicht alle Probleme gelöst werden können. Hier muss die Schlagteilung jedenfalls mit weiteren Erosionsschutzmaßnahmen Hand in Hand gehen - etwa mit einer qualitativ hochwertigen Mulch- oder Direktsaat, flächendeckenden Untersaaten, Anbau quer zum Hang oder Terrassenanlagen, wo machbar.
Fazit
Insgesamt zeigt die Praxis, dass ein Mix aus mehreren Maßnahmen den besten Schutz bietet. Jeder Betrieb muss sein ideales Paket finden, aber die Verkürzung langer Hänge ist immer ein guter Ausgangspunkt.