Erlös optimiert mit Weidejungrind und QPLUS Rind
Ständige Weiterenwicklung und Optimierung
„Wir halten seit jeher Mutterkühe und haben nie aufgehört, diesen Betriebszweig zu optimieren“, erklären Franz und Anita. „Seit 2017 vermarkten wir die Kälber im Alter zwischen zehn und zwölf Monaten als Jungrinder mit dem AMA Gütesiegel an die Rinderbörse für ein Markenprogramm einer Handelskette. Das ist für uns die oberste Liga, hier bleibt für uns unterm Strich am meisten übrig.“ Die beiden wissen genau über die Rentabilität ihres Betriebes Bescheid, weil am Hof seit 1994 für den Grünen Bericht freiwillig Buch geführt wird.
Der Betrieb von Franz und Anita Jaschke im Überblick
Betriebsführer
LW Facharbeiter Franz (49), Gemeindebediensteter und gelernter KFZ-Mechaniker sowie Anita (47), Konditorin und Lageristin
Familienmitglieder am Betrieb
Vater Johann (79), Sohn Jonas (2) und Tochter Sofia (2)
Bewirtschaftete Fläche
9,2 ha Grünland, davon 3,5 ha wertvolle Flächen (WF) mit einmaliger Mahd und einmaligem Beweiden; 4,97 ha Acker, davon 40 % Getreide: Triticale, Hafer; 60 % Luzerne- und Kleegras; 3,28 ha Wald
Tierhaltung
10 Mutterkühe mit Nachzucht, davon 2 Stück Waldviertler Blondvieh und 8 Stück Fleckvieh hornlos
Teilnahme am NÖ TGD, am AMA-Gütesiegel und QPLUS Rind Mitglied bei Bio Austria, NÖ Genetik und LKV
Direktvermarktung
Brotverkauf ab Hof nach Bestellung
LW Facharbeiter Franz (49), Gemeindebediensteter und gelernter KFZ-Mechaniker sowie Anita (47), Konditorin und Lageristin
Familienmitglieder am Betrieb
Vater Johann (79), Sohn Jonas (2) und Tochter Sofia (2)
Bewirtschaftete Fläche
9,2 ha Grünland, davon 3,5 ha wertvolle Flächen (WF) mit einmaliger Mahd und einmaligem Beweiden; 4,97 ha Acker, davon 40 % Getreide: Triticale, Hafer; 60 % Luzerne- und Kleegras; 3,28 ha Wald
Tierhaltung
10 Mutterkühe mit Nachzucht, davon 2 Stück Waldviertler Blondvieh und 8 Stück Fleckvieh hornlos
Teilnahme am NÖ TGD, am AMA-Gütesiegel und QPLUS Rind Mitglied bei Bio Austria, NÖ Genetik und LKV
Direktvermarktung
Brotverkauf ab Hof nach Bestellung
Von Blondvieh zu Fleckvieh hornlos
Jaschkes haben 2004 von vier auf zehn Mutterkühe aufgestockt und dafür Kühe der gefährdeten Rasse Waldviertler Blondvieh zugekauft. „Für uns passt jetzt aufgrund der Wirtschaftlichkeit und des Arbeitsaufwandes die Rasse Fleckvieh hornlos besser“, haben sich die beiden ausgerechnet. „Wir decken die Kühe jetzt mit Fleckvieh hornlos Vererbern der Milchlinie, denn Gewicht legen die Kälber nur über die Milch zu.“
Erlös über Weidejungrind
Da die Vermarktung als Weidejungrind den höchsten Erlös bringt, rückt die Zucht von Fleckvieh hornlos an die zweite und die Fleischproduktion nun an die erste Stelle. „Wir konzentrieren uns jetzt darauf, den Erlös über das Weiderind mit Kreuzungstieren zu optimieren, zum Beispiel durch Einkreuzen mit Charolais – ein Tipp vom Berater der Rinderbörse“, berichten Franz und Anita. Sie schätzen es, dass die Rinderbörse das Angebot bündelt. „Das macht vor allem für kleine Betriebe, wie den unseren, Sinn und gibt Sicherheit“, sind die beiden überzeugt. „Außerdem erhalten wir über das Programm QPLUS Rind nicht nur Förderung, sondern auch Zahlen für unseren Betrieb.“ Der zusätzlich erforderliche Aufwand hält sich für Jaschkes in Grenzen.
QPLUS Rind bringt Zahlen und Förderung
„Wir zahlen in Summe 700 Euro für das Programm, erhalten aber insgesamt 1.100 Euro für unseren Aufwand, das heißt, uns bleiben unterm Strich für heuer 400 Euro“, rechnen Franz und Anita vor.
Außerdem erhalten sie durch die Teilnahme an QPLUS Rind einen Leistungsbericht mit Auswertungen über Schlachtgewichte und Handelsklassen. „Wenn Tiere die Vorgaben nicht erfüllen, diskutieren wir mit dem Berater, wo Verbesserungen möglich sind“, betonen die beiden.
Sie vergleichen die Auswertungen auch mit den Daten der Leistungsprüfung des Landeskontrollverbandes. „Für uns ist das Motivation, uns weiter zu verbessern, zum Beispiel die Abkalbequote zu steigern oder die Kälberzunahmen zu erhöhen“, nennen die beiden zwei Möglichkeiten. „Und da kommt wieder die Milchleistung der Mutterkuh ins Spiel, die für eine gute Kälberentwicklung Voraussetzung ist.“
Auch hier behalten sie den Überblick, denn zweimal im Jahr wiegt der Kontrollassistent des LKV die Jungtiere.
Qplus RIND neu – Zielwerte für Mutterkuhbetriebe
Jungrind | Einsteller | Mutterkuh | |
Handelsklasse | E, U, R mind. 80% | 1, 2 mind. 60% (m) mind. 50% (w) | |
Fettklasse | 2 – 3 mind. 80% | ||
Alter | 8 – 12 Monate | ünger 9 Monate | älter als 24 Monate |
Tageszunahme | mind. 1.000g (m) mind. 800g (männl. kastr. & w) | ||
Tageszunahme netto | mind. 550g (m) mind. 500g (w) | ||
Abkalbungsquote | mind. 80% | mind. 80% | |
Absetzerquote | mind. 70% | mind. 70% |
Keine Herdentrennung und kein Deckstier
Die Mutterkühe werden künstlich besamt, dadurch ist eine gezielte Anpaarung einfach durchführbar. „Ein Stier würde sich bei uns erst ab 20 Kühen rechnen“, begründen Franz und Anita. „Aufgrund der künstlichen Besamung können wir die Geburten und damit auch den Urlaub besser planen.“ Die männlichen Kälber kastriert der Tierarzt im Alter von fünf Monaten. Einen Teil des weiblichen Nachwuchses behalten sie zur Nachzucht. „Sobald bei einer Kuh die Wehen einsetzen, kommt sie in die Abkalbebox“, berichten die beiden. „Dort bleiben Kuh und Kalb für eine Woche, damit sie sich in Ruhe kennenlernen können.“ Rund 90 Prozent der Geburten verlaufen normal, nur bei zehn Prozent ist etwas Hilfe nötig. „Seit 2004 haben wir den Tierarzt nur einmal bei einer Geburt geholt“, so Franz und Anita.
Neue De-minimis Staffelung bei QPLUS Rind Teilnahme
vermarktete Stück Rindermast | Anzahl Mutterkühe | De-minimis Beihilfe je Betrieb und Jahr |
5 bis 20 | 5 bis 10 | 1.000 € |
21 bis 50 | 11 bis 20 | 1.200 € |
51 bis 80 | 21 bis 30 | 1.600 € |
81 bis 120 | 31 bis 50 | 2.000 € |
über 120 | über 50 | 2.400 € |
Kuh und Kalb rasch wieder eingliedern
Nach einer Woche kommen Kuh und Kalb wieder zur Herde, damit sie nicht zu lange weg sind und sich die Kühe die Rangordnung nicht wieder neu erkämpfen müssen. „So sorgen wir für Ruhe in der Herde“, betonen die beiden. Eine zentrale Rolle nimmt bei Jaschkes die Tierbeobachtung ein. „Wir warten zwei bis drei Brunstzyklen ab, bevor wir die Kühe belegen, damit das Kalb sicher zwölf Monate bei der Mutter saugen kann“, begründen Franz und Anita.
Sie sind überzeugt davon, dass die Kühe ausreichend Trockenstehzeit brauchen, damit sie für das nächste Kalb wieder genügend Milch haben. „Aber danach soll sie gleich wieder trächtig werden, damit die Zwischenkalbezeit nicht zu lange dauert“, so die beiden.
Sie sind überzeugt davon, dass die Kühe ausreichend Trockenstehzeit brauchen, damit sie für das nächste Kalb wieder genügend Milch haben. „Aber danach soll sie gleich wieder trächtig werden, damit die Zwischenkalbezeit nicht zu lange dauert“, so die beiden.
Weide von April bis Oktober
Von Mitte April bis Ende Oktober ist die Herde auf der Weide. „Wenn der Aufwuchs etwa zehn Zentimeter hoch ist, kommen alle Tiere raus“, so Franz und Anita. „Wir orientieren uns beim Weidewechsel an der Kurzrasenweide.“ Im Herbst wird das gesamte Grünland zur Weide.
Heu, Schrot und Wasser bieten sie den Tieren das ganze Jahr über im Stall an. „Die Herde kann jederzeit in den Stall gehen“, betonen die beiden. „In der Nacht haben wir die Tiere immer im Stall, einerseits können wir dadurch den Wirtschaftsdünger gezielter einsetzen, andererseits haben wir dadurch ständig Kontakt mit unseren Tieren, das ist uns sehr wichtig.“
Silo und Heu ab November
Von Anfang November bis Mitte April ist die Herde im Stall. Dort stellt Franz zweimal pro Woche einige Siloblöcke auf den Futtertisch. Gefüttert wird zweimal am Tag von Hand.
Im Fahrsilo werden der erste und der dritte Gras- und Kleegrasschnitt konserviert. Ackerfutterflächen silieren sie in Rundballen, etwa 20 bis 25 Stück. Mineralstoffmischung und Triticaleschrot aus eigener Erzeugung ergänzen das Grundfutter. „Wir mischen seit heuer Hafer dazu, um die Tiere besser mit Spurenelementen zu versorgen“, erklären Jaschkes.
Stallumbau bringt mehr Platz und Geld
Bei der Stallarbeit sind den beiden Arbeitserleichterung und Flexibilität wichtig. Sie besichtigten viele Stallungen, bevor sie das bestehende Altgebäude von 2004 auf 2005 umgebaut und einen Zubau mit Liegeboxen und Kälberschlupf errichtet haben.
„Mit dem Laufstall ist der Arbeitsaufwand um 50 Prozent gesunken und der Erlös um 20 Prozent gestiegen“, freuen sich Franz und Anita. „Jetzt läuft alles rund, deshalb werden wir auch in Zukunft nur unseren Eigengrund und 1,8 Hektar Pachtgrund bewirtschaften und nicht mehr“, betonen Jaschkes. „Kreislaufwirtschaft und Freude an der Arbeit sind uns wichtig, dafür passen Betriebsgröße und Viehbestand.“
„Mit dem Laufstall ist der Arbeitsaufwand um 50 Prozent gesunken und der Erlös um 20 Prozent gestiegen“, freuen sich Franz und Anita. „Jetzt läuft alles rund, deshalb werden wir auch in Zukunft nur unseren Eigengrund und 1,8 Hektar Pachtgrund bewirtschaften und nicht mehr“, betonen Jaschkes. „Kreislaufwirtschaft und Freude an der Arbeit sind uns wichtig, dafür passen Betriebsgröße und Viehbestand.“
Voraussetzungen und Vorteile bei QPLUS Rind
Die Voraussetzungen:
Die Vorteile für Bäuerinnen und Bauern:
- AMA Gütesiegel oder Bio Betrieb mit einem AMA Gütesiegel-Vertrag
- Teilnahmevereinbarung mit einer Abwicklungsstelle
- AMA-Zusatzvereinbarung
Die Vorteile für Bäuerinnen und Bauern:
- Zentrale Auswertung der betrieblichen Leistungsdaten
- Direkte Wege der Unterlagen über EDV-Schnittstellen
- Vergleichsweise geringer Zeitaufwand für den Betrieb, weil zum Beispiel Datenerfassung und Auswertung die Abwicklungsstelle übernimmt
- Betrieb ist regional einem Qualitätsbeauftragten (Betreuer) zugeteilt
- Betriebsindividueller Leistungsbericht als Basis zur Leistungsverbesserung, Betriebscheck und Verbesserungsvorschläge inklusive.
- Finanzieller Vorteil
Förderung der Teilnahmegebühr
De-minimis Beihilfe: siehe Tabelle
Kündigung halbjährlich per 30.06. und 31.12. möglich