Bio Austria-Tage für Bäuerinnen und Bauern: “Sinn.Voll.Bio“
Forderung nach Maßnahmenpaket für Bio-Landwirtschaft
Nachhaltige Zukunft im Fokus
Die Bio-Landwirtschaft sei laut Riegler ein Lösungsansatz für die größten Herausforderungen unserer Zeit: “Bio steht für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung, fördert die Biodiversität und einen respektvollen Umgang mit unserer Erde. Es ist nicht nur ein Beitrag für die Gegenwart, sondern eine Investition in eine lebenswerte Zukunft.“
Trotz der Spitzenposition Österreichs gäbe es laut Riegler dringenden Handlungsbedarf. “Die Herausforderungen sind groß: steigende Produktionskosten, zunehmende Bürokratie und der Klimawandel mit extremen Wetterereignissen. Es braucht jetzt Unterstützungsmaßnahmen, die helfen, die wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern. Nur mit den erforderlichen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen können wir die ambitionierten Ziele von 30% Bio-Flächenanteil bis 2027 und 35% bis 2030 erreichen.“ Für die Bio-Bäuerinnen und -Bauern sei klar: Der Weg in eine nachhaltige Zukunft führe über die biologische Landwirtschaft, die entsprechend gewürdigt und durch politische sowie rechtliche Rahmenbedingungen unterstützt werden müsse. Dafür brauche es den politischen Rückhalt der neuen Bundesregierung, die ihre Versprechen ernst nehmen und die nötigen Schritte setzen müsse, wiederholte Riegler in ihrer Eröffnungsrede.
Wichtige Faktoren für den Erfolg der Bio-Landwirtschaft
Johannes Fankhauser, stellvertretend für Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, wies darauf hin den Ausbau der biologischen Landwirtschaft im Einklang mit dem Markt forcieren und Österreichs Vorreiterrolle weiter ausbauen zu wollen. Unterstützungsmaßnahmen zur Entwicklung der biologischen Produktion seien dabei etwa die Steigerung der Nachfrage nach Bio-Produkten und die Umsetzung des Bio-Aktionsplans.
Entwicklung der GAP wegweisend für Zukunft des Bio-Landbaus
Jan Plagge, Präsident Bioland e.V. und Präsident IFOAM Organics Europe, erläuterte in seinem Vortrag: “Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, bei den Bio Austria-Tagen von Biobäuerinnen und Biobauern dabei sein zu dürfen, denn genau das ist es, was wir brauchen: mehr Gemeinsamkeit auf dem Weg zu einer ökologisch-sozialen Landwirtschaft, auch über Landesgrenzen hinweg. Nur so schaffen wir es, ökologische Nachhaltigkeit und ökonomische Resilienz in Einklang zu bringen. Das ist auch das Ziel, das wir im Strategischen Dialog auf EU-Ebene definiert und damit einen breiten Konsens über alle vermeintlichen Lager hinweg geschaffen haben. Ein Ansatzpunkt zur Zielerreichung liegt in einer EU-Agrarpolitik, die Systemleistungen des Ökolandbaus und anderen Formen nachhaltiger Landwirtschaft bei Tierwohl, Umwelt, Klima, Arten anerkennt und in Wert setzt - einerseits mit wirksamen Fördermaßnahmen und andererseits mit spürbaren Entlastungen für Bio-Betriebe.”