Baum des Jahres 2024
Eichen als Zukunftshoffnung im Klimawandel
Die Eiche zählt zu den wichtigsten Laubbaumgattungen der Nordhalbkugel und umfasst rund 600 Arten. In Österreich sind Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) wirtschaftlich am bedeutendsten. Auch Flaum- und Zerreichen sind im Osten Österreichs anzutreffen. Waldbaulich ist zusätzlich die aus Nordamerika eingeführte Roteiche interessant. Eichen können durch ihre ausgeprägte Pfahlwurzel tiefere Bodenschichten gut erschließen und sind sehr resistent gegen Sturm. Eichen sind lichtbedürftig und können sich von Natur aus nur auf Extremstandorten gegenüber der Rotbuche durchsetzen.
Stieleichen wachsen auf feuchten oder staunassen Standorten und sind für schwere Lehm- und Tonböden geeignet. Traubeneichen sind eher auf trockenen Standorten, beispielsweise entlang der Donaueinhänge, anzutreffen. Eichen werden bevorzugt verbissen, weshalb sich überhöhte Wildbestände negativ auf die natürliche Eichenverjüngung auswirken können. Aufgrund der Fähigkeit auf sich verändernde Umweltbedingungen insbesondere auf Trockenperioden zu reagieren und diese zu überstehen, gewinnen Stiel- und Traubeneiche im Zusammenhang mit der Klimaveränderung zunehmend an Bedeutung.
Eichenwertholzproduktion in nur 80 Jahren
Mit einer Umtriebszeit von 80 - 100 Jahren lässt sich auf geeigneten Standorten Eichenwertholz produzieren. Gute Genetik des Pflanzmaterials sowie eine konsequente Astung der Z-Stämme sind Voraussetzung. Z-Stämme sind die Zukunftsbäume, welche am Ende der Bewirtschaftungsdauer bzw. bei der Ernte im Bestand vorhanden sein sollen. Bei Eiche reichen 60 - 80 Z-Stämme pro Hektar aus. Nur diese Bäume werden geastet und freigestellt. Bei einer Flächenaufforstung sind 4.000 - 5.000 Eichen je Hektar notwendig. Um den Nachteil des hohen Pflanzenbedarfs zu vermeiden, gibt es zum Beispiel die Truppbepflanzung. Dabei konzentriert sich die Aufforstung nur auf die Standorte der zukünftigen Z-Bäume. Im Abstand von rund 14 Metern wird ein Trupp mit ca. 25 Eichen im Abstand von 1 x 1 m gepflanzt. Die Flächen zwischen den Trupps können dann unaufgeforstet bleiben, um sie der Naturverjüngung zu überlassen.