Auf mehreren Standbeinen zum Erfolg
Neben seiner außerlandwirtschaftlichen
Tätigkeit bei einem
ortsansässigen Maschinenbaubetrieb
mit 30 Wochenstunden
bewirtschaftet Andreas Pramesberger
voller Elan gemeinsam
mit Hilfe seiner drei Töchter, seines
Patenkindes und seiner Eltern
den seit 20 Jahren bio-zertifizierten
Hof.
Wie fast alle Betriebe im inneren
Salzkammergut ist auch
dieser Hof ein reiner Grünlandbetrieb.
Die Rinder sind etwa
vier Monate durchgehend auf
der Brunntalalpe mit rund 16
Hektar Almweidefläche und
werden dort von Vater Ernst betreut.
Die Almfläche auf einem
Almweiderecht wurde mit Unterstützung
des Landes OÖ, Abteilung
Ländliche Neuordnung
und im Einvernehmen mit den
österreichischen Bundesforsten
in den vergangenen Jahren um
rund acht Hektar vergrößert.
Die hofnahen Wiesen werden
großteils mittels Heuproduktion
und Weidehaltung bewirtschaftet.
Im ersten Laufstall Bad
Goiserns werden Rinder in Liegeboxen
mit Außenfütterung gehalten.
Die Jungtiere verbleiben
acht bis zehn Monate bei der
Mutter und werden bislang als
Beef geschlachtet. Zukünftig sollen
mehr Ochsen bis drei Jahre
aufgezogen und deren gereiftes
Fleisch vermarktet werden. Dazu
ist Landwirt Andreas auf der Suche
nach weiteren Almpachtflächen,
auf denen er diese Tiere gesondert
ausmästen kann.
In den vergangenen Jahren
hat sich die Obstveredelung
zum Hauptstandbein des Betriebes
entwickelt. Es wurden
die Geräte des Obst- und Gartenbauvereins
übernommen
und 2017 eine Obstpresse und
Schnapsbrennerei eingerichtet.
Der Kundenstamm wächst
stetig, auch über die Region
hinaus. Optimierte Arbeitsabläufe
sind dem Betriebsführer
ein großes Anliegen. Dafür wurde
die Obstmühle auf Schienen
montiert, sodass die Obstverarbeitung
direkt neben der Presse
erfolgt. Pressstöcke fallen durch
eine Bodenöffnung in einen Anhänger,
was den Transport erleichtert.
2019 erfolgte der Ankauf
einer modernen Kolonnenbrennerei.
Die Maische wird mit
einer Exzenterschneckenpumpe
aus einem Nebenraum in den
Kessel gepumpt und über eine
Rohrleitung abgelassen. Beheizt
wird wahlweise mit Holz oder
künftig, mit der Installation einer
PV-Anlage, elektrisch.
Ein weiteres Ziel ist die Zucht
und der Erhalt alter, regionaler
Obstsorten wobei Andreas
Pramesberger Unterlagen und
Sämlinge selbst zieht. Er spezialisiert
sich auf Sorten wie
Hauszwetschken, alte Äpfel
und Birnen mit sortentypischen
Ausprägungen. Veredelt
wird das eigene Obst nicht nur
zu Most und Saft. Edelbrände
und Liköre werden ebenfalls
mit viel Fachwissen und Feingefühl
erzeugt und runden das
Sortiment ab. In der Familie
Pramesberger war und ist Weiterbildung
ein wichtiges Thema.
Zur Betriebsentwicklung
wurden auch immer wieder
Beratungsprodukte der Landwirtschaftskammer
OÖ in Anspruch
genommen.
Betriebsspiegel
- 6,8 ha Grünland (3 in Pacht)
- 5,4 ha Wald
- 4 Mutterkühe, 1 Ochse, 5 Jungrinder
- Obstveredlung (Most, Saft, Edelbrände), Rindfleischvermarktung, Imkerei (Eigenbedarf)