Andrea Schöngruber - Windischgarsten - Bezirk Kirchdorf

Andrea Schöngruber ist eine leidenschaftliche Bäuerin, die sich ihr eigenes „Entenhausen“ – wie sie es nennt – am Fuße des Großen und Kleinen Pyhrgas aufgebaut hat. So hat sie nicht, wie bereits im Raum stand, den Weg der Betriebsaufgabe gewählt, sondern die Ärmel hochgekrempelt und den Betrieb durch die Umstellung von Milchvieh- auf Geflügelhaltung in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft geführt.
Seit der Übernahme 2020 ist sehr viel geschehen beim Prent am Stein. Die junge Mutter von zwei Kindern hat sich bei anderen Entenhaltern auf deren Betrieben informiert und umgesehen. Dann hat sie sehr schnell die Entscheidung getroffen, als Partnerbetrieb der Eiermacher einen neuen Betriebszweig anzugehen.
So wurden die Milchkühe ausquartiert und kleine Zweibeiner sind eingezogen. Die Bio-Alpenenten bewohnen seit Oktober 2021 den neuen und tierwohlgerechten Stall in Windischgarsten. In einem sehr anstrengenden und nervenaufreibenden Sommer wurde die neue Entenhalle errichtet. Die junge Frau hat auch selbst Hand angelegt, ist sie doch aufgrund ihres Ausbildungsweges durchaus körperliche Arbeiten gewöhnt. Sie hat nach der landwirtschaftlichen Fachschule in Schlierbach eine Lehre als Werkzeugbautechnikerin erfolgreich absolviert. Von 2012 bis 2014 hat sie die Meisterausbildung absolviert.
Schöngruber bewirtschaftet jetzt einen klassischen Aufzuchtbetrieb für Geflügel. Mittlerweile ist schon die siebte Entenherde auf ihren Wiesen und auch eine Bruder-Hahn-Herde wurde gemästet. Wie das genau abläuft, erklärt uns die Bäuerin so: „Wir bekommen die Küken am Tag des Schlüpfens. Dann werden sie hauptsächlich von mir betreut, bis sie ca. ein Lebendgewicht von 3,5 bis 3,7 Kilo erreicht haben. Eine Besonderheit bei den Enten ist, dass sie komplett ohne Antibiotika gehalten und aufgezogen werden können. Diese Art der Tierhaltung ist mir sehr wichtig. Anschließend werden sie von meinem Partnerbetrieb mit dem LKW abgeholt, wo sie dann im neuen Schlachthof in Nußbach geschlachtet werden. Für die Vermarktung der Fleischprodukte sind hauptsächlich ,Die Eiermacher‘ verantwortlich. Dies gelingt durch immer wieder neue Produktinnovationen sehr erfolgreich – nicht nur in Österreich, sondern auch über die Grenzen hinweg.“
Mit ihren beiden Kindern, ihren Eltern und ihrem Onkel bewohnen drei Generationen den Hof. Die Betriebsleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie durch die Veränderung in der Betriebsausrichtung eine gute Lebensgrundlage sowie den eigenen Arbeitsplatz am Betrieb gesichert hat.
Neben der Bio-Geflügelmast mit dem Schwerpunkt der Entenmast sind auch noch 21 Hektar Wald zu bewirtschaften. Auch diese Aufgabe übernimmt die junge Frau, arbeitet sie doch gerne im Wald, der sich in unmittelbarer Umgebung befindet, aufgrund des steilen Geländes aber schwer zu bewirtschaften ist.
Und auf die Frage, wie stemmt eine junge Frau diese Herausforderung? „Indem wir alle zusammenhalten und gemeinsam nach vorne schauen. Wir haben uns mit der Betriebsumstellung eine hohe Lebensqualität auf den Betrieb geholt. Und ich denke, wir sind krisensicher – sollten es mal keine Enten sein, dann können wir verschiedene Nutzungsmöglichkeiten angehen“, ist sich Andrea inmitten ihrer Entenschar sicher.