Almwirtschaft 2023 unter dem Eindruck der Wiederkehr des Wolfes
Die Anzahl der Almen in Oberösterreich ist mit 634 stabil. Zwei Drittel davon, also rund 400, werden aktiv bewirtschaftet. Rückläufig ist hingegen die Zahl der Tiere, die sich im Sommer auf den Almen befinden: Im Jahr 2000 hatten 859 Auftreiber 6.300 Stück Weidevieh auf die Almen gebracht, 2021 waren es 611 Auftreiber, die 5.630 Tiere zur Alpung brachten. Anlässlich der zu Ende gehenden Almsaison zieht die Landwirtschaftskammer OÖ gemeinsam mit dem OÖ Verein für Alm und Weide Bilanz: Einerseits wird es immer schwieriger, Arbeitskräfte für die anstrengende Arbeit im alpinen Gelände zu finden, andererseits überlegen viele Bäuerinnen und Bauern, ob es sich noch lohnt, Tiere auf die Almen zu treiben, wenn diese zunehmend vom Wolf gefährdet sind.
„Die Almbauern und auch die Bevölkerung im Mühlviertel warnen seit langem davor, dass wegen des massiven Anstiegs der Population des Wolfes auf vielen Almbetrieben beziehungswiese auch auf Bergbauernbetrieben vermehrt die Weidehaltung aufgegeben wird. Die Landwirtschaftskammer begrüßt deshalb sehr, dass die oberösterreichische Landesregierung eine Wolfsmanagementverordnung auf den Weg gebracht hat, mit der auf die aktuellen Ereignisse am Dachstein und auch im Mühlviertel reagiert werden kann“, betont LK-Präsident Franz Waldenberger.
„Wenn die Tiere ihre natürliche Scheu verlieren, ist auch die Sicherheit der Menschen zunehmend in Gefahr. Deswegen hat das Land OÖ reagiert und die Jägerschaft beauftragt den betreffenden Wolf zu entnehmen“, erläutert ÖR Johann Feßl, Obmann des OÖ Vereins für Alm und Weide.