Aktuelle EU-Studie bestätigt: Gemeinsame Agrarpolitik sorgt für leistbare Lebensmittelpreise und reduziert Umweltauswirkungen der Produktion
Eine aktuelle Studie der gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Centre) unter dem Titel Scenar 2040 lässt mit überraschenden Ergebnissen zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik aufhorchen. Darin wird insbesondere bestätigt, dass mit einer verstärkten Förderung von Produktivität und Investitionen in der Landwirtschaft ein entscheidender Beitrag zur Senkung von Lebensmittelpreisen und zur weiteren Verbesserung der EU-Handelsbilanz geleistet werden kann. Bei einem verstärkt umweltorientierten Szenario würde sich bei einer globalen Betrachtung aufgrund des Phänomens der Emissionsverlagerung die Umweltbelastung pro Produktionseinheit sogar erhöhen. Beim nur hypothetischen Szenario einer Abschaffung der GAP würde die EU-Lebensmittelproduktion erheblich zurückgehen und die Preise für Konsumentinnen und Konsumenten stark ansteigen, was insbesondere ärmere Haushalte massiv belasten würde.
„Die aktuelle Studie bestätigt die absolute Unverzichtbarkeit einer gemeinsamen EU-Agrarpolitik nicht nur für Bäuerinnen und Bauern, sondern auch für die Konsumentinnen und Konsumenten sowie für Umwelt- und Klima. Vor diesem Hintergrund sind die von der EU-Kommission vorgelegten Vorschläge für starke Kürzungen in der EU-Agrarfinanzierung sowie eine verstärkte Renationalisierung der Agrarpolitik noch unverständlicher. Vielmehr braucht es die Fortsetzung produktionsintegrierter Umweltmaßnahmen, wie sie in der aktuellen Agrarpolitik, insbesondere mit dem Agrarumweltprogramm ÖPUL verfolgt werden. Die EU-Kommission ist daher gefordert, die Ergebnisse ihrer eigenen Studien ernst zu nehmen und sich für eine weitgehende Beibehaltung der bisherigen EU-Agrarpolitik einzusetzen“, appelliert Kammerpräsident Franz Waldenberger.