Ab 2026 Pflicht: Sachkundeausbildung für den Einsatz von bestimmten Rodentiziden (Giftköder gegen Ratten und Mäuse)
Bisher war es berufsmäßigen Verwendern möglich, Rodentizide ohne spezielle Ausbildung einzusetzen. Um private und berufliche Verwender unterscheiden zu können wurde vielfach der Pflanzenschutz-Sachkundeausweis verwendet. Diese unkomplizierte Vorgehensweise ist in Zukunft leider nicht mehr möglich. Betroffen sind Händler (Inverkehrbringer) und Anwender, die im Rahmen ihrer Tätigkeit Rodentizide verkaufen beziehungsweise einsetzen, zum Beispiel in der Tierhaltung oder in Lagerstätten.
Die betreffenden Produkte enthalten blutgerinnungshemmende Wirkstoffe, die fortpflanzungsschädigend, zielorgantoxisch und persistent sind und sich in der Umwelt anreichern können. Die besagten Wirkstoffe werden in zwei Generationen eingeteilt. Bei den Wirkstoffen der ersten Generation kommt Coumatetralyl in den meisten Produkten vor. Wirkstoffe der ersten Generation sind schwächer als die der zweiten Generation und dürfen in geringen Mengen und bis zu einer Wirkstoffkonzentration von 0,003 % auch an nicht sachkundige Anwender abgegeben werden. Wirkstoffe der zweiten Generation (Brodifacoum, Bromadiolon, Difenacoum, Difethialon, Flocoumafen) sind deutlich stärker und ab 01.01.2026 nur mehr gegen Vorzeigen einen Sachkundeausweises erhältlich. Auch bei Produkten, die noch vor dem 01.01.2026 (ohne Sachkundeausweis) gekauft wurden ist für die Ausbringung ab 2026 der Rodentizid-Sachkundeausweis erforderlich.
Ein Überblick für welche Produkte ein Ausweis benötigt wird und welche weiterhin ohne Ausweis erhältlich sind befindet sich unter dem Artikel in den Downloads.
Ein Überblick für welche Produkte ein Ausweis benötigt wird und welche weiterhin ohne Ausweis erhältlich sind befindet sich unter dem Artikel in den Downloads.
Um den Sachkundeausweis zu erlangen, bietet das Ländliche Fortbildungsinstitut Österreich in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern einen bundesweit einheitlichen Onlinekurs an. Dieser dauert rund eine Stunde, kostet 25 € und vermittelt rechtliche sowie biologische Grundlagen, integrierte Bekämpfungsstrategien und Maßnahmen bei Unfällen mit Rodentiziden. Der Onlinekurs steht bereits zur Verfügung und kann jederzeit absolviert werden. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schulungsbestätigung im A4-Format, die in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis als Sachkundenachweis gilt.