Oö. Agrarbudget 2026: Fokus auf „next generation“
Mit knapp 95 Millionen Euro
hat das oö. Agrarressort ein zukunftsorientiertes
Budget geschnürt,
das gleichzeitig den
Landeshaushalt schont: Aus
knapp einem Prozent des gesamten
Landesbudgets lässt
sich durch kluge Finanzierung
aus Bundes- und vor allem EUMitteln
das mehr als Dreifache
an Unterstützung für die bäuerlichen
Familienbetriebe herausholen.
Damit bedarf es keiner
Einsparungen dort, wo es
die Bäuerinnen und Bauern
am meisten treffen würde – bei
den zentralen Förderungen für
die umweltgerechte Landwirtschaft,
die Bergbauernförderung,
die Niederlassungsprämie
für Jungbäuerinnen und Jungbauern
und die Investitionsförderung.
„Bei den zentralen Bausteinen
der Existenz- und Einkommenssicherung
können die
Bäuerinnen und Bauern auf uns
bauen. Gebaut wird auch weiterhin
an der Zukunft: Mit einem
deutlichen Schwerpunkt auf die
„next generation“.
Landwirtschaft und der Zukunftsstrategie
‚Gutes kommt
zurück‘ wird in die Zukunft der
Höfe und die gelebte Kreislaufwirtschaft
investiert. Der Zukunftsfonds
wirkt dabei als Motor
für neue Forschung, Technik
und Ideen in den Bereichen KI,
effizienter Ressourcennutzung
und Nachhaltigkeit“, so Langer-
Weninger. Das Agrarbudget
2026 verteilt sich prozentuell
auf die fünf Schwerpunkte:
- Next Generation Landwirtschaft: In diesen Bereich fallen Innovation, Forschung, Beratung und Bildung, 35 Prozent des Budgets werden eingesetzt. Die vielfältigen Maßnahmen rüsten unsere „Next Generation“ für die kommenden Anforderungen, setzen Impulse über den Tellerrand zu denken und motivieren die Jugend in der Land- und Forstwirtschaft Fuß zu fassen. Durch die Niederlassungsprämie für Junglandwirtinnen und -wirte, sozialversicherungspolitische Maßnahmen (Höfesicherung) sowie die Investitionsförderung unterstützt das Land OÖ die nächste Generation bei der Existenzgründung. Psychische Gesundheit und Hilfe bei Burn-Out wird durch Investitionen in die Beratungsinitiative „Lebensqualität Bauernhof“ gefördert.
- Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft: Mit dem Umweltprogramm ÖPUL werden die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für Natur, Umwelt, Biodiversität und Grundwasserschutz abgegolten. Akzente können durch Verbesserungen im Bio-Bereich, eine Zusatzprämie für Kreislaufwirtschaft sowie die Erhöhung der Ackerbasisprämie gesetzt werden. Mit dem insgesamt 30 Millionen Euro umfassenden Fördertopf für den Schwerpunkt „Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft“ wird zudem in den klimafitten Wald der Zukunft investiert sowie naturnahe, traditionelle und sehr arbeitsintensive Bewirtschaftungsformen wie die Alm- und Grünlandwirtschaft im Bergbauern- Gebiet gefördert. Dadurch bleiben diese wichtigen Kulturlandschaften – vom Wald über die Alm bis zur Streuobstwiese – lebendig und die dort seit Jahrhunderten praktizierte Kreislaufwirtschaft erhalten.
- Resilienz & Risikovorsorge: Mit der Werkstatt unter freiem Himmel und dem zunehmenden Auftreten von Tierseuchen wie der Maul- und Klauenseuche (MKS) ist die Risikovorsorge in Form betriebsspezifischer Versicherungslösungen vom ‚Nice-to-have‘ zum ‚Must-have‘ geworden. Im Agrarbudget 2026 sind 17,8 Millionen Euro für die Unterstützung der betrieblichen Risikovorsorge vorgesehen. Dieser Betrag wird durch den Bund verdoppelt, sodass insgesamt 35,6 Millionen Euro zur Absicherung betrieblicher Risiken zur Verfügung stehen.
- Lebensqualität im ländlichen Raum: Von der Revitalisierung von Leerständen, der Gründung bäuerlicher Vermarktungsinitiativen, über die Unterstützung lokaler Kulturvereine bis hin zur Moor-Renaturierung – das Regionalentwicklungsprogramm LEADER setzt wichtige Impulse für den ländlichen Raum. Auch Landesgartenschauen (2027 in Wels) , sorgen für eine nachhaltige wirtschaftliche und touristische Belebung der Regionen. Daneben leistet die Breitband- Förderung einen zentralen Beitrag dafür, dass die Höfe up-to-date sind. In Summe fließen 10 Prozent des Agrarbudgets 2026 in die Stärkung des ländlichen Raums.
- Regionalität & Lebensmittelsicherheit: Ein breitgefasstes Spektrum an Maßnahmen zur Förderung des regionalen und nachhaltigen Konsums sowie der Lebensmittelsicherheit (z.B. Milchkontrolle) ist in diesem Schwerpunkt verortet. Hierfür stehen insgesamt 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit einem Bruchteil dieses Budgets (weniger als ein Fünftel), aber einem Vielfachen an Wirkung, nimmt das Genussland OÖ eine herausragende Rolle ein. Über die Marktfläche von rund 550 Kaufleuten im Lebensmitteleinzelhandel werden Schmankerl bäuerlicher Familienbetriebe vermarktet. Dadurch konnten im Vorjahr Brutto- Mehr-Umsätze im Handel von rund 8,5 Millionen Euro erzielt werden. Und auch die Gastro- Initiative mit über 160 Genussland- Wirten schafft einen Mehrwert an Wertschöpfung von 8 Millionen Euro für die bäuerlichen Betriebe. In Summe sind das 16 Millionen Euro an Mehrwert für die oö. Landwirtschaft.