Nutzungsdauer bei Schafen - Ist mein Bestand zu alt?
Einerseits werden mit zunehmender Nutzungsdauer die anteiligen Aufzuchtkosten reduziert. Andererseits nehmen die Milchleistung und Fruchtbarkeit bei Überalterung ab und gesundheitliche Störungen, Geburtskomplikationen und schlechte Lämmerqualitäten (Milchmangel) zu. Da der kontinuierliche Zuchtfortschritt erst realisiert wird, wenn ein altes Schaf durch genetisch besseres Jungtier ersetzt wird, wirkt sich eine zu lange Nutzungsdauer auch nachteilig auf den Zuchtfortschritt aus. Zu den häufigsten Gründen für ein Ausscheiden von Altschafen zählen Überalterung, zu geringe Milchleistung, Mastitis, ein schlechtes Aufzuchtergebnis, Zahn-, Gebiss- und Klauenerkrankungen, Maedi-Visna und Pseudotuberkulose.
Jungtiere sollten ständig einen gewissen Selektionsdruck auf ältere und leistungsschwächere Mutterschafe ausüben. Da schlechte Tiere mit einer guten Abstammung ersetzt werden führt eine gewissenhafte Selektion (nach betriebsindividuell festgelegten Kriterien) zu einer kontinuierlichen Leistungsverbesserung.
Jungtiere sollten ständig einen gewissen Selektionsdruck auf ältere und leistungsschwächere Mutterschafe ausüben. Da schlechte Tiere mit einer guten Abstammung ersetzt werden führt eine gewissenhafte Selektion (nach betriebsindividuell festgelegten Kriterien) zu einer kontinuierlichen Leistungsverbesserung.
Wie viele Jungschafe braucht mein Betrieb?
Die optimale Remontierungsrate muss schlussendlich jeder Betrieb für sich selber festlegen. Für ein stabiles Leistungsniveau sollte eine Remontierungsrate von 20-25% (bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer pro Mutterschaf von 5 Jahren) angestrebt werden. Bei leistungsschwächeren Beständen sollte die Remontierungsrate etwas höher angesetzt werden. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die für die Remontierung benötigten Mutterschafe.
Remontierung
| Mutterschafe/Betrieb | Remontierung in % | Jungschafe für die eigene Nachzucht/Jahr | Benötigte Mutterschafe für die Remontierung (asaisonale Rassen) | Benötigte Mutterschafe für Remontierung (saisonale Rassen) |
| 1,8 aufgez. Lämmer/Schaf und Jahr | 1,2 aufgez. Lämmer/Schaf und Jahr | |||
| 50 | 20 | 10 | 12 | 18 |
| 50 | 25 | 13 | 16 | 24 |
Das heißt, bei einem Bestand von 50 Muttertieren und angestrebten 20 Prozent Remontierungsrate sollten von den besten 12 bis 18 Schafen (je nach Zahl der aufgezogenen Lämmer je Mutterschaf) jährlich in Summe 10 weibliche Nachkommen zu Bestandsergänzung aufgezogen werden. Die übrigen weiblichen Lämmer können verkauft werden.
Eine regelmäßige und vorausplanende Remontierung ist wichtig und Voraussetzung um ein Überaltern des Bestandes und damit Leistungseinbußen zu verhindern.
Für Anfragen zum Thema steht das Referat Schaf, Ziege, Wild unter Tel. 050/6902-1640 gerne zur Verfügung.
Eine regelmäßige und vorausplanende Remontierung ist wichtig und Voraussetzung um ein Überaltern des Bestandes und damit Leistungseinbußen zu verhindern.
Für Anfragen zum Thema steht das Referat Schaf, Ziege, Wild unter Tel. 050/6902-1640 gerne zur Verfügung.