Neue Servicestelle für Falschdarstellungen der Land- und Forstwirtschaft in Schulbüchern
Was im Schulbuch steht,
stimmt. Nein, nicht immer.
Besonders bei der Darstellung
der Landwirtschaft und Tierhaltung,
aber auch im Bereich
der Forstwirtschaft gibt es wiederholt
Fehler oder einseitige
Darstellungen. Die Landwirtschaftskammer
Österreich
(LKÖ) hat daher eine neue Servicestelle
eingerichtet, an die
Falschdarstellungen gemeldet
werden können.
Ein vor kurzem durchgeführter
Schulbuch-Check durch
den Verein „Wirtschaften am
Land“ hat bestätigt, dass in vielen
Lernmaterialien ein verzerrtes
oder sogar falsches Bild
der Landwirtschaft vermittelt
wird. Hierbei wurden die Inhalte
von 97 Schulbüchern der
ersten acht Schulstufen (Volksschule
und AHS) geprüft. Auch
mehrere Seminarbäuerinnen,
die in den Klassen unterwegs
sind und in direktem Kontakt
mit den Jugendlichen stehen,
melden Falschdarstellungen in
Schulbüchern. Die LKÖ hat daher
zusammen mit dem Ländlichen
Fortbildungsinstitut (LFI)
eine Servicestelle eingerichtet.
Falsch- oder Fehldarstellungen,
die in Schulbüchern entdeckt
werden, können an die
E-Mail-Adresse schulbuch@lkoe.
at gemeldet werden.
Neue Servicestelle: aktiv an Verlage herantreten
„Schulen sind die Zukunftsschmieden
unserer zukünftigen
Konsumentinnen und
Konsumenten. Es ist wichtig,
bereits reales und fachlich
korrektes Bild der heimischen
Land- und Forstwirtschaft,
fernab diverser Ideologien, zu
vermitteln und so ein positives
Bewusstsein zu schaffen“,
erklärt LKÖ-Präsident Josef
Moosbrugger, der sich aus diesem
Grund dafür ausgesprochen
hat, diese Servicestelle
einzurichten.
„Das Wissen über die heimische
Landwirtschaft und ihre
vielfältigen Aufgaben ist in der
nicht-bäuerlichen Bevölkerung
ohnedies schon gering.
Daher ist es umso wichtiger darauf
zu achten, dass Informationen,
die weitergegeben werden,
auf Fakten basieren. Insbesondere
ist das der Fall, wenn
es die Jüngsten der Gesellschaft
betrifft, die irgendwann Wertschätzung
für die Arbeit und
die Leistungen unserer Bäuerinnen
und Bauern empfinden
sollen“, betont Bundesbäuerin
und LKÖ-Vizepräsidentin Irene
Neumann-Hartberger.
„Durch engagierte Seminarbäuerinnen,
‚Schule am Bauernhof‘
und weitere Initiativen
leistet das LFI schon lange
einen wertvollen Beitrag,
Schülerinnen und Schülern für
den Wert von Landwirtschaft,
Lebensmittelproduktion und
den sorgfältigen Umgang mit
Lebensgrundlagen wie Ackerböden
und Nahrung zu sensibilisieren.
Mit der neuen Servicestelle
möchten wir jetzt außerdem
aktiv an Verlegerinnen und
Verleger von Schulbüchern herantreten
und sie mit fachlich
fundierten Stellungnahmen
auf falsche Darstellungen hinweisen,
damit sie diese richtigstellen“,
unterstreicht Maria
Hutter, Vorsitzende des LFI
Österreich und selbst Lehrerin
an einer landwirtschaftlichen
Fachschule.
„Unser Ziel ist es, die Qualität
von Schulbüchern nachhaltig
zu verbessern. Wir möchten sicherstellen,
dass Schülerinnen
und Schüler auf fundierte, faktenbasierte
Inhalte zugreifen
können und Fehlinformationen
sowie veraltete Darstellungen
in Unterrichtsmaterialien
minimiert werden“, hebt Hutter
hervor.
Abfotografieren und melden
Dafür muss nur der Ausschnitt
des Schulbuchs abfotografiert
und mit Buchtitel und Ausgabe
oder Erscheinungsdatum
und Seitenangabe an schulbuch@
lk-oe.at gesendet werden.
Die Servicestelle der Landwirtschaftskammer
Österreich
wird dann mit dem jeweiligen
Verlag Kontakt aufnehmen
und diesen fachlich-fundiert
unterstützen, die jeweiligen
Passagen zu überarbeiten.
Dieses Vorgehen hat sich bereits
vor ein paar Jahren im
Rahmen des LFI-Projekts
„Land- und Forstwirtschaft &
Schule“ bewährt. Hierbei wurde
in enger Zusammenarbeit
mit dem Fachverband Buchund
Medienwirtschaft (WKÖ)
der Kontakt zu den Verlegern
gesucht und mit fachlichen
Hilfestellungen an den Inhalten
gefeilt.
„All jene, die Falschdarstellungen
in Schulbüchern entdecken,
sollen somit eine konkrete
Anlaufstelle bekommen“,
ruft Moosbrugger auf.