Gülle - ein wertvoller und unverzichtbarer Bodendünger
Knapp 50 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Oberösterreich besteht aus Dauergrünland und Ackerfutterflächen. Grünland kann nur durch Tierhaltung, und da wiederum vorrangig durch die Rinderhaltung, für die menschliche Ernährung verfügbar gemacht werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der bei der aktuellen Klimadiskussion zu beachten ist. Aufgrund der auf Grundfutter basierenden, vom Grünland stammenden Fütterung hat die österreichische Rindfleisch- oder Milchproduktion im internationalen Vergleich niedrige CO2-Emissionen. Durch die Ernte von Futterpflanzen werden Nährstoffe von den Feldern abgefahren. Diese Nährstoffe werden über die Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückgebracht, um eine Aushagerung der Böden zu verhindern. Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Mist sind daher wertvolle Produktionsmittel, da sie zum einen Pflanzen mit Nährstoffen versorgen und zum anderen einen Beitrag zur Aufrechterhaltung bzw. zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit leisten.
„Die Ukraine-Krise hat uns drastisch vor Augen geführt, wie wichtig die Eigenversorgung mit Lebensmitteln ist. Mangelsituationen können zu Unruhen führen. Daher sind die Krisenvorsorge und ein hohes Maß an Autarkie ein zentrales Element der Staatssicherheit. Darüber hinaus ist eine möglichst flächendeckende Bewirtschaftung für die Aufrechterhaltung einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft die Voraussetzung, um weitere vielfältige Wertschöpfung z.B. gerade im Bereich des Tourismus lukrieren zu können. Für gute Erträge brauchen die Pflanzen Nährstoffe. Wenn im Frühling die Verbotszeiträume für die Stickstoffdüngung zu Ende gehen und die Witterung bzw. Bodenverhältnisse es zulassen, dann zählt die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern zu den dringlichsten Aufgaben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Tierhaltung. Die Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückzufahren, ist im Sinne einer Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Notwendigkeit“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger überzeugt.