Ausschuss für Biolandbau
- Doris Hofer von BIO AUSTRIA betonte die Bedeutung der EU-Bio-Verordnung als Grundlage des Erfolgs der Bio-Landwirtschaft, forderte jedoch eine praxistauglichere und flexiblere Auslegung. BIO AUSTRIA setzt sich dafür ein, Detailregelungen ohne Mehrwert für die Integrität der Bio-Landwirtschaft zu reduzieren und mehr Handlungsspielraum auf Betriebsebene zu ermöglichen. Da der Basisrechtsakt geöffnet werden soll, wurden gemeinsam mit anderen Bio-Verbänden Änderungsvorschläge eingebracht. EU-Kommissar Hansen zeigt sich offen für gezielte Anpassungen, wobei die Interessen aller Mitgliedstaaten berücksichtigt werden müssen. Eine Entscheidung wird noch heuer erwartet. Die für diese Jahreszeit untypisch hohen Milch-Anliefermengen wirken sich aktuell auf die Milchpreise aus, erklärte Augustin Koch, BIO AUSTRIA Marketing GmbH. Die Anliefermenge von Bio-Milch liegt im aktuellen Jahr bei einem Plus von 2,4 Prozent zum Vorjahr und ist jetzt im Herbst nochmals deutlich angestiegen (+ 6,9 Prozent im September zum Vorjahr). In Deutschland blieb die Milchanlieferung insgesamt noch etwas unter dem Vorjahr, ist allerdings im Monat September zum Vorjahr auch um 3,5 Prozent gestiegen. Der Bio-Rindfleischmarkt ist nach wie vor geprägt von rückläufigen Schlachtzahlen und einem sehr hohen Preisniveau.
- Hans Ollmann (Bio Schwein Austria) hob die stabile, kontinuierliche steigende Preisentwicklung im Bio-Schweinbereich seit 2008 hervor. Erfolgsfaktoren seien die enge Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel (70 Prozent des Absatzes) und der Ferkelfaktor, der Ferkel- und Mastschweinepreise koppelt. Preis- und Mengenverhandlungen werden direkt mit dem LEH geführt. Das bringt Gespräche auf Augenhöhe, wo die bäuerlichen Anliegen mehr Gehör finden. Die Nachfrage nach Bio-Schweinen ist hoch, neue Betriebe werden laufend gesucht.
- Jakob Lang (Boden.Wasser. Schutz Beratung) präsentierte Versuchsergebnisse: Der Bio-Soja-Landessortenversuch erreichte 3.767 Kilogramm je Hektar und bei einem Zwischenfruchtversuch mit anschließendem Bio-Körnermaisanbau konnten sehr gute Erträge von durchschnittlich 9.722 Kilogramm je Hektar erzielt werden.