Zwischenfruchtanbau zu Futternutzung
Bei Bedarf bzw. Angebot an Bio-Grundfuttermitteln besteht auch heuer wieder die Möglichkeit, sich beim Bio-Referat der Landwirtschaftskammer (Tel. 050-6902/1450, E-Mail: ref-bio@lk-ooe.at) oder bei Bio Austria OÖ (Tel. 050-6902/1420, E-Mail: oberoesterreich@bio-austria.at) zu melden.
Bei anhaltenden Problemen mit der Grundfutterversorgung ist es unabdingbar, den Tierbestand langfristig an die Futtermenge anzupassen.
Entwickelt sich die Lage dramatisch, ist es möglich, Getreide in der Wuchshöhe wie silierfähiges Grünland zu silieren, oder man wartet bis zur Teigreife der Körner und produziert Ganzpflanzensilage. In diesem Fall muss jedoch auf die richtige Beantragung im Mehrfachantrag geachtet und eventuell eine Korrektur zum Mehrfachantrag gemacht werden!
Die zur Verfügung stehenden Komponenten für Zwischenfrüchte zu Futternutzung sind umso umfangreicher, je früher die Hauptkultur das Feld räumt. Zum Anbau bis Ende August eignet sich z.B. auch die Feldfuttermischung Futterprofi EK (Saatbau) oder Futterprofi EI (Saatbau) die Einsömmerige Kleegrasmischung (die Saat) als schnell wachsende, hochwertige Ergänzung zum Grundfutter. Auch das Leguminosengemenge früh (Die Saat) und das Leguminosengemenge spät (Die Saat) sowie die DSV TerraLife - FutterGreen liefern große Mengen eiweißreiches Futter für die Rinderfütterung.
Das Landsberger Gemenge besteht aus Inkarnatklee, Raygras und Winterwicke und kann bei frühem Anbau und guten Bedingungen auch im Herbst schon genutzt werden.
Wegen ihrer vergleichsweise hohen Energiegehalte sind vor allem Stoppelrüben, Winterraps, Winterrübsen, Weidelgras und Perserklee als Zwischenfrüchte für die Futternutzung möglich. Sommerraps und Sommerrübsen gehen sehr schnell in die Blüte, und sollten daher erst Mitte August angebaut werden, da sonst der Futterwert gemindert wird. Als Ergänzungsfutter mit begrenztem Anteil und zur rationierten Beweidung sind sie geeignet, stellen jedoch für Milchviehrationen eine Herausforderung dar.
Grünschnittroggen der im Herbst angebaut wird, überwintert am Feld und bietet im Frühjahr
vor der nächsten Hauptkultur noch große Futtermengen.
Wichtig ist uns auch noch auf den Anbau von Luzerne hinzuweisen, die für Rinder eine wertvolle Futterpflanze mit hoher Verdaulichkeit und guter Schmackhaftigkeit darstellt. Luzerne liefert auch in Trockenzeiten hohen Ertrag, mag aber keine verdichteten, staunassen, sauren Boden mit einem pH-Wert unter 6. Bei einer Schnitthäufigkeit von 3-4 Schnitten erlaubt sie eine Nutzungsdauer von 3 Jahren. Luzerne reagiert sehr empfindlich auf tiefes Mähen (10cm) und sollte einmal im Jahr leicht in die Blüte gehen können (z.B. 1/3 des Bestandes zeigt erste Blüten). Luzerne ist nicht weidefest! Hinsichtlich der Silierbarkeit ist ein Mischanbau mit Gräsern sinnvoll (Luzernegrasmischung). Möglichkeiten für Mischungen finden Sie unter Downloads.
Sudangras sollte beim Silieren nicht zu hoch werden, da es dann sehr viel Rohfaser entwickelt, was die Verdaulichkeit herabsetzt.
Wichtig ist auch eine Abstimmung der Zwischenfrüchte mit der Fruchtfolge des Betriebes, um zum einen das Potential der Zwischenfrüchte optimal ausnutzen zu könne, zum anderen aber Krankheiten und Schädlinge abwehren zu können (z.B. Leguminosenmüdigkeit).
Zu beachten ist, dass schon einige Zwischenfruchtmischungen in Bio-Qualität angeboten werden, z.B. Biogrün Premium, Biogrün Klassik (Saatbau) oder z.B. Leguminosengemenge Bio, Bio Pluss (RWA). Ein Ansuchen bei der Kontrollstelle ist für konventionell ungebeizte Zwischenfruchtmischungen und Einzelkomponenten zu stellen, aber auch für ÖKO-Mischungen der DSV, da diese nur 70% Bioanteil enthalten!