23.11.2018 | von Josef Krogger

Wie sieht es mit der Biodiversität in Ihrem Wald aus, Herr Riemelmoser?

© LK Forst Riemelmoser — © LK Forst, Riemelmoser

Der Rottenmanner Kurt Riemelmoser ist langjähriges Pro-Silva-Mitglied und strukturiert seit mehreren Jahrzehnten seinen Wald auch in sehr steilen Hanglagen durch kleinflächige Nutzungen und Schlitze. Dabei baut er die ursprünglich stark fichtendominierten Waldbestände in standortgemäße, stabile Mischwälder um. Der Fichtenanteil soll auf rund 50 Prozent reduziert, jene von Lärche und Tanne auf rund 15% (in geringer Beimischung Weißkiefer) erhöht werden. Der Laubholzanteil (Buche, Bergahorn, Kirsche, Linde, Birke und sonstige Laubhölzer) soll langfristig 25% ausmachen.

Sie nehmen am Projekt "Wir schauen auf unsere Wälder“ teil. Welche Erkennisse haben Sie?

Angesprochen vom Forstberater der Bezirkskammer Liezen wirke ich seit 2015 bei diesem österreichweiten Projekt mit, bei dem möglichst viele und breit gestreute Biodiversitätsflächen erfasst werden. Wir machen so auf die enorme Vielfalt im bewirtschafteten Wald aufmerksam. In unserem Wald beobachten wir Grün- und Schwarzspechte. In der Umgebung von liegendem Totholz, verändern sich Vegetation und Bodenlebewesen. In den steilen Hanglagen bieten diese morschen Stämme gute Verjüngungsbedingungen und verbessern den Bodenwasserhaushalt.

Was tun Sie konkret, um die Biodiversität zu fördern?

Wichtig ist mir die Baumartenvielfalt. Ich pflanze seltenere Baumarten wie Tannen, insbesondere Weißtannen, weil diese schattentragenden Tiefwurzler die steilen Hänge stabilisieren. Weiters belasse ich Sträucher und Totholz dort, wo keine Borkenkäfergefahr besteht. Der klassische Spechtbaum mit seinen Spechtlöchern bleibt stehen und ich montiere Nistkästen.

Empfehlen Sie eine Teilnahme?

Viele Waldbesitzer erhalten oft unbewusst Biodiversität. Mit diesem Projekt können wir die Öffentlichkeit auf unsere diesbezüglichen Leistungen aufmerksam machen. Bei diesem Projekt sind keine externen Experten am Werk, es wird nichts kontrolliert oder quantitativ erfasst.

Was bedeutet es für die PEFC-Zertifizierung, dass Ihr Wald in der Region 7 ist?

Mit der leistbaren Regionszertifizierung geben wir den Konsumenten die Sicherheit, dass unser Holz nachhaltig genutzt wird. Dies müssen die Sägewerke auch gegenüber ihren Abnehmern garantieren können.

Förderung Biodiversität

Biodiversitäts-Monitoring. Wer beim Biodiversitäts-Monitoring mitmachen möchte, erfährt bei seinem Bezirksberater der Landwirtschaftskammer mehr. Zusätzliche Informationen gibt es auf wald.biodiversitaetsmonitoring.at Attraktive Förderungen gibt es auch über das Waldökologieprogramm. Infos auf www. stmk.lko.at/forst im Service-Bereich "Förderung“.