Wenig Eiweiß in Maisernte 2015
Obwohl Getreide und Hirse im Vormarsch sind, ist Mais nach wie vor das Hauptfuttermittel in der steirischen Schweinefütterung. Die Schweineberatung Steiermark (SBS) bietet ihren Arbeitskreisbetrieben jährlich Nährstoffuntersuchungsaktionen an, um die Rationen bestmöglich einstellen zu können. Dies ist besonders in Hinblick auf die eiweißreduzierte Fütterung ein wichtiger Bildungs- und Beratungsschwerpunkt. Die Untersuchungsaktion wurde nach der Maisernte 2015 auf Basis der Weender-Nährstoffanalyse (Labor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich) angeboten.
Ergebnis Rohproteingehalt
Der Rohproteingehalt (XP) im Mais schwankt je nach Sorte, Düngung, Standort und Wirtschaftsjahr von Betrieb zu Betrieb sehr stark. Die aktuelle Mais-Nährstoffuntersuchungsaktion 2015 der SBS (siehe untere Grafik) mit mehr als 100 Proben zeigt die enormen XP-Schwankungen auf. Der XP-Gehalt liegt im Durchschnitt aller Maisproben bei rund 68,5 Gramm (bei 88 Prozent Trockenmasse), wobei dieser zwischen 60 und 85 Gramm schwankt. Der langjährige Durchschnitt in der Steiermark liegt bei rund 77 Gramm XP, wobei der durchschnittliche XP-Gehalt in den letzten Jahren (2007 bis 2015) nur bei rund 73 Gramm lag (siehe obere Grafik). Bei Mastrationen mit rund 75 Prozent Feuchtmaisanteil, kann man mit einem um zehn Gramm höheren XP-Gehalt (bezogen auf 88 Prozent Trockenmasse) im Feuchtmais rund 1,5 bis 2 Prozent-Punkte Sojaextraktionsschrot in der Ration einsparen.
Liegt im Gegenteil der XP-Gehalt im Mais sehr niedrig, muss der Eiweißfuttermittelanteil angehoben werden, damit die Tierleistung – wie beispielsweise tägliche Zunahmen oder Magerfleischanteil – nicht absinken.
Nach Vorliegen der Ergebnisse wurden die Rationen der teilnehmenden Betriebe von der SBS neu berechnet. Damit konnten die Futterrezepturen besser angepasst, die Futterkosten und notwendige Güllefläche verringert werden. Auch positive Effekte in Richtung Tiergesundheit und Tierleistung sind zu erwarten.