Versorgungssicherungstour in Oberösterreich
Um mit Bäuerinnen und Bauern
über aktuelle Herausforderungen
und die Chancen der
neuen Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) ab 2023 zu sprechen,
macht Landwirtschaftsminister
Norbert Totschnig
eine „Versorgungssicherheitstour“
durch ganz Österreich.
Am 25. November machte er
Halt in Oberösterreich.
Davor skizzierte der Minister
mit Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger und Landwirtschaftskammer-
Präsident
Franz Waldenberger in einem
gemeinsamen Pressegespräch
die Situation von Oberösterreichs
Landwirtschaft in Zeiten
multipler Krisen.
„Die Folgen der Corona-Pandemie,
der Russische Angriffskrieg
in der Ukraine, der Klimawandel
– wir leben in einer Zeit
multipler Krisen. Trotz dieser
Herausforderungen versorgen
uns unsere Bäuerinnen und
Bauern verlässlich mit regionalen
Lebensmitteln. Damit unsere
heimische Landwirtschaft
auch in Zukunft krisenfest und
die Lebensmittelversorgung
gewährleistet ist, ist Planungssicherheit
entscheidend. Diese
Planungssicherheit liefert
die neue GAP ab 2023. Viele
Bäuerinnen und Bauern fragen
sich, welche Änderungen
die GAP mit sich bringt. Um
über die derzeitigen Herausforderungen
und die GAP als das
Zukunftsprogramm für den
ländlichen Raum zu sprechen,
mache ich eine Versorgungssicherheitstour
durch ganz Österreich.
Der direkte Austausch
mit unseren oberösterreichischen
Bäuerinnen und Bauern
ist mir ein großes Anliegen.
Ich möchte ihre Sorgen hören
und sie dazu motivieren, diesen
Weg gemeinsam mit uns
zu gehen“, betonte Totschnig,
und weiter: „Um unsere bäuerlichen
Familienbetriebe bestmöglich
zu unterstützen, hat
die Bundesregierung umfassende
Entlastungspakete geschnürt.
Zusätzlich setzen wir
zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen
für die Landwirtschaft
um. Dazu gehören 9 Millionen
Euro für die Produktion
von Obst und Gemüse in Glashäusern,
die bereits Ende September
ausgezahlt wurden. Im
Dezember folgt die Auszahlung
des 110 Millionen Euro Versorgungssicherungspakets.
Rund
27 Millionen Euro davon gehen
an gut 22.000 bäuerliche
Betriebe in Oberösterreich.
Außerdem wurde gerade ein
120 Millionen Euro-Paket als
Stromkostenzuschuss für die
landwirtschaftliche Produktion
erarbeitet“, so der Bundesminister.
Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger ergänzt:
„Oberösterreichs Bäuerinnen
und Bauern leisten durch professionelle
und marktorientierte
Produktion tagtäglich ihren
Beitrag zur Versorgungssicherheit
im Land. Im Gegenzug
ist es die Aufgabe der Politik,
die notwendigen Rahmenbedingungen
zu schaffen – also
zu unterstützen, zu lenken,
zu fördern und auch zu entlasten.
Wichtige Instrumente
hierfür sind die GAP aber auch
die Entlastungspakete der Regierung.
Auf Landesebene ist
es mir wichtig, mit gezielten
Maßnahmen wie der Investitionsförderung
und der Existenzgründungsförderung,
den
Bäuerinnen und Bauern Gestaltungsraum
und Zukunftsperspektive
zu geben“, so Langer-
Weninger.
Auch für Franz Waldenberger,
Präsident der Landwirtschaftskammer
OÖ, steht fest:
„Die Produktion hochwertiger
Lebensmittel ist der heimischen
Landwirtschaft ein zentrales
Anliegen. Um das weiterhin
sicherstellen zu können,
darf das landwirtschaftliche
Produktionsvolumen in Europa
nicht eingeschränkt werden.
Mit den auf EU-Ebene geplanten
Maßnahmen zur Umsetzung
des Green Deals und
der ‚Farm-to-Fork-Strategie‘
wäre aber genau dies der Fall.
Rein politisch motivierte Reduktionsziele
beim Einsatz von
Dünge- und Pflanzenschutzmitteln
verbunden mit einem
fehlenden EU-Außenschutz
für deutlich höhere EU-Umweltstandards
sowie eine massive
Herausnahme von Agrarflächen
aus der Produktion für
Naturschutzzwecke drohen die
Agrarproduktion massiv zu
reduzieren, die Probleme der
bäuerlichen Landwirtschaft
erheblich zu verschärfen und
insbesondere die Ernährungskrise
im Umfeld der EU dramatisch
auszuweiten.“
Bei einem Pressetermin auf
der Agraria Messe in Wels stellte
LK Österreich-Präsident
Josef Moosbrugger die Versorgungssicherheit
ebenfalls ins
Zentrum: „Die weltpolitische
Lage beweist, wie unverzichtbar
eine vitale Land- und Forstwirtschaft
im eigenen Land für
die Versorgung unserer Bevölkerung
mit Lebensmitteln, erneuerbarer
Energie und Rohstoffen
ist. Im Lebensmittelbereich
ist es uns trotz aller Krisen
bisher gelungen, die Menschen
mit ausreichend Qualitätsprodukten
zu beliefern.
Den Bäuerinnen und Bauern
sowie den Verarbeitungsbetrieben
gebührt dafür Respekt
und Anerkennung. Diese Versorgungssicherheit
ist aber keineswegs
selbstverständlich“,
so Moosbrugger. Er wolle daher
ein land- und forstwirtschaftliches
Strategiekonzept
zur Versorgungssicherheit entwickeln,
welches eine umfassende,
fachliche Grundlage
für die weitere Arbeit der Landwirtschaftskammer
Österreich
in Politik, Bildung und Beratung
darstellen solle, so der
LKÖ-Präsident.