Versorgungssicherung erfordert faire Lebensmittelpreise
Faire Lebensmittelpreise sind eine zentrale Voraussetzung dafür, dass landwirtschaftliche Betriebe in der Produktion bleiben und damit Stabilität auf den Agrarmärkten und in der Lebensmittelversorgung bieten. „Eine fehlende Kostendeckung bei den Erzeugerpreisen führt dazu, dass Betriebe aus der Produktion aussteigen und es in der Folge erst recht zu Preissteigerungen aufgrund von Verknappungen kommt. Von den aktuell gestiegenen Lebensmittelpreisen kommt nur ein äußerst untergeordneter Anteil tatsächlich in der Landwirtschaft an. Der Hauptanteil der Preissteigerungen entfällt auf gestiegene Energie-, Transport-, Verpackungs- und Lohnkosten in Verarbeitung und Lebensmittelhandel, betont LK-Präsident Franz Waldenberger zur aktuellen Lebensmittelpreisdebatte.
Anteil der Landwirtschaft an Lebensmittelpreisen rückläufig
Eine WIFO-Studie im Auftrag der Landwirtschaftskammer Österreich hat im Jahr 2021 aufgezeigt, dass der Anteil der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette Agrargüter, Lebensmittel und Getränke seit dem Jahr 2005 von 20,2 Prozent auf 17,5 Prozent im Jahr 2019 zurückgegangen ist. Über einen Zeitraum von 15 Jahren ist die Wertschöpfung in der Landwirtschaft nur um 10 Prozent gestiegen während die Steigerungen bei den anderen Gliedern der Wertschöpfungskette (Lebensmittelverarbeitung +35 Prozent, Lebensmitteleinzelhandel +44 Prozent, Gastronomie beinahe +50 Prozent) deutlich über diesen Werten lagen. Um die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln auch mittel- und längerfristig zu gewährleisten bedarf es daher einer faireren Verteilung in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette.