29.08.2014 |
von Ing. Andreas Ennser
Streuobst mit Maschinen ernten
Seilschüttler
Der Seilschüttler wird am Heck des Traktors angebaut und funktioniert auf Basis einer exzentrischen Bewegung. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle. Das Seil befestigt man an einem kräftigen Ast im unteren Drittel der Baumkrone und spannt es vorsichtig an. Durch die schnell wechselnde Rüttelbewegung, etwa alle fünf Sekunden, fallen die reifen Äpfel und Birnen zu Boden. Den Vorgang wiederholt man zwei bis drei Mal pro Baum auf unterschiedlichen Ästen.
Es liegt dadurch deutlich mehr Obst. Das Klauben wird, ob per Hand oder mit Klaubhilfe, um einiges effizienter. Ein Baum kann so zumeist mit zwei Erntedurchgängen anstatt mit drei bis vier, beerntet werden. Man spart so bis zu 50% Zeit. Die Kosten eines Seilschüttlers liegen bei zirka EUR 1.400,-.
Es liegt dadurch deutlich mehr Obst. Das Klauben wird, ob per Hand oder mit Klaubhilfe, um einiges effizienter. Ein Baum kann so zumeist mit zwei Erntedurchgängen anstatt mit drei bis vier, beerntet werden. Man spart so bis zu 50% Zeit. Die Kosten eines Seilschüttlers liegen bei zirka EUR 1.400,-.
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Hydraulikschüttler
Der Hydraulikschüttler um EUR 13.500,- funktioniert ähnlich wie der Seilschüttler und lässt das reife Obst innerhalb weniger Sekunden zu Boden fallen.
Vorteil: Dieses Gerät ist sehr leistungsfähig.
Nachteil: Da er sehr teuer ist, ist sein Einsatz nur überbetrieblich, zum Beispiel über den Maschinenring oder über einen Gemeinschaftsankauf wirtschaftlich.
Vorteil: Dieses Gerät ist sehr leistungsfähig.
Nachteil: Da er sehr teuer ist, ist sein Einsatz nur überbetrieblich, zum Beispiel über den Maschinenring oder über einen Gemeinschaftsankauf wirtschaftlich.
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Obstigel HWO – 01
Der Obstigel HWO – 01 hat eine Arbeitsbreite von etwa 80 Zentimetern und ein Leergewicht von zirka 34 Kilogramm. Eine Person schiebt dieses motorlose Gerät von Hand. Das Klaubgerät läuft auf Fahrradrädern und betreibt zwei Trommeln. Auf diesen sind Eschenholzleisten mit Edelstahlstiften im Abstand von zirka vier Zentimetern zueinander angebracht. Diese Stifte spießen das Obst auf und streifen es über den Auffangkörben ab.
Vorteil: Das Gerät ist mit rund EUR 1.940,- günstig. Es ist leicht, einfach handhabbar, bringt eine gute Leistung und ist unkompliziert transportierbar.
Nachteil: Jede Frucht wird angestochen und befördert so Schmutz, Wildhefen und Sauerstoff (Essigbildung) ins Innere der Frucht. Deshalb muss sie unbedingt innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden, sonst folgen Schwierigkeiten in der Verarbeitung. Angestochene Früchte kann man nicht weiterverkaufen.
Vorteil: Das Gerät ist mit rund EUR 1.940,- günstig. Es ist leicht, einfach handhabbar, bringt eine gute Leistung und ist unkompliziert transportierbar.
Nachteil: Jede Frucht wird angestochen und befördert so Schmutz, Wildhefen und Sauerstoff (Essigbildung) ins Innere der Frucht. Deshalb muss sie unbedingt innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden, sonst folgen Schwierigkeiten in der Verarbeitung. Angestochene Früchte kann man nicht weiterverkaufen.
Obstklaubmaschinen mit Motor
Die drei gängigsten Modelle stammen aus Deutschland. Die Firmen Bäuerle, Feucht und Krauß haben auf diesem Sektor die wohl ausgereiftesten und funktionalsten Modelle anzubieten.
Sie arbeiten, von leichten technischen Abänderungen abgesehen, alle nach einem sehr ähnlichen Aufsammelprinzip, einer Art Gummiwalze. Sie erinnert an die Kehrmaschinentechnologie. Die Gummiwalze befördert Äpfel und Birnen in Richtung eines Elevators, der das Obst in die dafür vorgesehenen Auffangkörbe transportiert.
Die selbstfahrende Variante ist mit drei Auffangkörben zu je 20 Kilogramm ausgestattet. Der Selbstfahrer verfügt über einen Bunker mit zirka 300 Kilogramm Fassungsvermögen.
Sie arbeiten, von leichten technischen Abänderungen abgesehen, alle nach einem sehr ähnlichen Aufsammelprinzip, einer Art Gummiwalze. Sie erinnert an die Kehrmaschinentechnologie. Die Gummiwalze befördert Äpfel und Birnen in Richtung eines Elevators, der das Obst in die dafür vorgesehenen Auffangkörbe transportiert.
Die selbstfahrende Variante ist mit drei Auffangkörben zu je 20 Kilogramm ausgestattet. Der Selbstfahrer verfügt über einen Bunker mit zirka 300 Kilogramm Fassungsvermögen.
Schneckenelevater arbeitet sehr effizient
Das Förderprinzip der Geräte der Firma Bäuerle, dem Obstwiesel OW 85 und SF II sowie der Fa. Krauß basiert auf einem Schneckenelevator in einem "Gitterkorb“ mit variierenden Abständen, je nach Größe der zu klaubenden Früchte, egal ob zum Beispiel Äpfel, Birnen, Walnüsse oder Zwetschken.
Dieses System trennt sehr effizient beschädigte Früchte, Laub, Holz und andere Verunreinigungen wie Steine vom Qualitätsobst.
Dieses System trennt sehr effizient beschädigte Früchte, Laub, Holz und andere Verunreinigungen wie Steine vom Qualitätsobst.
Verfügbare Arbeitsbreiten
Grundsätzlich verfügen alle Geräte über eine Arbeitsbreite zwischen 80 und 100 Zentimeter. Arbeitstechnisch wird bei dieser Größenordnung ein zweiter Mann in der Berechnung mit kalkuliert.
Die Körbe werden in einen Anhänger oder einer Frontladerschaufel entleert. Ein Seitenräumer kostet zirka EUR 1.500,- und vergrößert die Arbeitsbreite um etwa 70 Zentimeter. Die Arbeitsleistungen entsprechen auch hier den praktischen Erfahrungen im Streuobstbereich.
Die Körbe werden in einen Anhänger oder einer Frontladerschaufel entleert. Ein Seitenräumer kostet zirka EUR 1.500,- und vergrößert die Arbeitsbreite um etwa 70 Zentimeter. Die Arbeitsleistungen entsprechen auch hier den praktischen Erfahrungen im Streuobstbereich.
Voraussetzungen für den Maschineneinsatz
Der letzte Grasschnitt sollte einige Wochen zurückliegen, damit das taufeuchte Gras nicht am Erntegut haften bleibt. Der Aufwuchs sollte zirka zehn bis 15 Zentimeter hoch sein. Vor der Ernte muss man das Fallobst, das meist schon länger liegt, entfernen und kompostieren. Dann kann man zügig mit guter Klaubleistung ernten und spart sich unnötiges Aussortieren.
Grundsätzlich sind die Geräte gut geländegängig. Trotzdem gilt, umso hängiger und klein strukturierter die Flächen sind, umso geringer die Klaubleistung je Stunde und umso besser eigenen sich die kleineren Geräte.
Grundsätzlich sind die Geräte gut geländegängig. Trotzdem gilt, umso hängiger und klein strukturierter die Flächen sind, umso geringer die Klaubleistung je Stunde und umso besser eigenen sich die kleineren Geräte.