Steinbrand ist wieder topaktuell im Biolandbau!
Daher der dringende Appell an alle Landwirte für die Saat im Herbst: Verwendung von ausschließlich zertifiziertem Originalsaatgut bzw. Saatgut nach einer Gebrauchswertüberprüfung bei der AGES zu säen! Nur durch diese Maßnahmen lässt sich diese Krankheit vermeiden! Infizierte Ware ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern lässt sich sehr schwer vermarkten!
Weizensteinbrand (Tilletia caries) gehört zu den gefährlichsten Pflanzenkrankheiten im
Biolandbau. Betroffen können folgende Getreidearten sein:
- Weizen (besonders Winterweizen)
- Dinkel
- Hartweizen
- Triticale
- Emmer
- Einkorn
- verschiedene Wild- und Kulturgräser
Weizensteinbrand ist hauptsächlich eine samenbürtige Krankheit, der Befall kann jedoch
auch vom Boden ausgehen. Wird befallenes Getreide gedroschen, werden die Sporen auf
den Boden und auf das restliche Erntegut verteilt. Beim Drusch kann auch ein intensiver
Geruch nach Fisch entstehen. Wird wieder Getreide angebaut, so keimen die Sporen mit
dem Saatgut aus, entweder sie befinden sich im Boden, oder sie werden mit befallenem
Nachbausaatgut gleichsam "mitangebaut". Das Pilzmyzel durchdringt die Blattscheiden und
wächst zum Vegetationspunkt. Statt gesunder Körner bilden sich Brandbutten, die wieder
unzählige Pilzsporen beinhalten. Die Sporen des Erregers sind in den Brandbutten in
trockenem Zustand jahrzehntelang lebensfähig.
In den Boden können die Sporen jedoch auch durch Wirtschaftsdünger (= Mist) übertragen werden, ebenso kann der Wind Steinbrandsporen übertragen. Die Übertragungsdauer der Sporen im Boden beträgt bis zu sechs Jahre. Im Unterschied zum Zwergsteinbrand sind beim Steinbrand die Brandbutten weich und die Ähren nur bis zu ein Drittel verkürzt.
Quelle: AGES
In den Boden können die Sporen jedoch auch durch Wirtschaftsdünger (= Mist) übertragen werden, ebenso kann der Wind Steinbrandsporen übertragen. Die Übertragungsdauer der Sporen im Boden beträgt bis zu sechs Jahre. Im Unterschied zum Zwergsteinbrand sind beim Steinbrand die Brandbutten weich und die Ähren nur bis zu ein Drittel verkürzt.
Quelle: AGES
Ab wann ist Saatgut nicht mehr empfehlenswert?
Saatgut mit mehr als 20 Steinbrandsporen je Korn oder mit einer Keimfähigkeit von unter
80% stellt ein Risiko für künftige Steinbrandinfektionen des Bestandes dar. Besonders ein
langsamer Feldaufgang, geringe Temperaturen und die Aussaat von Wintergetreide können
eine Steinbrandinfektion begünstigen. Sommerungen sind tendenziell nicht so stark
betroffen.
Wie kann man einem Befall vorbeugen?
- Fruchtfolge
Hat ein Befall stattgefunden, sollte zu den zum Weizen verwandten Arten ein Anbauabstand von mindestens vier Jahren eingehalten werden. Der Anbau von Kleegras, Körnerleguminosen und gut eingearbeitete Zwischenfrüchte fördern den Abbau von Pilzsporen. - Ackerraine und Randstreifen sollten vor der Blüte gemäht werden, um eine Übertragung der Sporen von Wildgräsern zu vermeiden.
- Saatgut
Entweder Originalsaatgut verwenden, oder Nachbausaatgut z.B. bei der AGES vor dem Anbau untersuchen lassen! - Sortenwahl
Es gibt auch die Möglichkeit, steinbrandtolerante Sorten zu wählen, so z.B. Tilliko, Aristaro (Die Saat) oder Tillsano (Probstdorfer). - Beizung
Für den Biolandbau ist das Beizmittel Cerall (Intrachem Bio Deutschland) zugelassen. Auch Tillecur (biohelp), ein Pflanzenstärkungsmittel, zeigt gute Wirksamkeit. Eine Saatgutbehandlung ist jedoch nur bei bis zu 100 Sporen je Korn sinnvoll.
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Boden.Wasser.Schutz.Beratung zur Verfügung: Tel.-Nr.: 050/6902-1450 bzw. per E-Mail: biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at.