Raiffeisen-Genossenschaften: Erfolgreich durch die Krise
Mit seinen mehr als 250 Mitgliedsgenossenschaften
– von
der Bank, über das Lagerhaus bis
zur Molkerei – ist der Raiffeisenverband
OÖ die Dachorganisation
für die wirtschaftlich starke
und breite Vielfalt aller Genossenschaften
nach dem System
Raiffeisen in unserem Bundesland.
- Die Lagerhausgenossenschaften haben 2022 die Eine-Milliarde-Euro-Schallmauer bei der Betriebsleistung erstmals durchbrochen und erwarten ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis, welches das Eigenkapital voraussichtlich auf über 210 Millionen Euro steigern wird. Sie sind mit 117 Filialen und knapp 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine wichtige Kraft am Land und leisten einen zentralen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Angesichts der stetig steigenden Weltbevölkerung, der Folgen des Klimawandels und der Tatsache, dass in den letzten drei Jahren weltweit mehr Weizen verbraucht als produziert worden ist, und dass in Europa nur 10 Prozent des Weizenverbrauchs gelagert sind (weltweit 34 Prozent), wird einem die Bedeutung regionaler Lebensmittelerzeugung durch die heimischen Bauern bewusst. Diese haben in den oö. Lagerhausgenossenschaften einen starken Partner, der auch im Jahr 2022 trotz der vielen Verwerfungen auf den Märkten die Land- und Forstwirtschaft mit allen für sie wichtigen Produkten und Dienstleistungen versorgen konnte.
- Die Molkereigenossenschaften verzeichneten 2022 einen Anstieg der Betriebsleistung von knapp 24 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Auch wenn die Molkereigenossenschaften durch die stark gestiegenen Energiepreise mit besonderen Herausforderungen konfrontiert waren, ist es gelungen, die Milchauszahlungspreise sehr deutlich zu steigern und damit mehr Wertschöpfung an tausende heimische Bauernhöfe zu bringen. Dabei konnte zugleich ein insgesamt positives Ergebnis erwirtschaftet werden.
- Die etwa 84 Biomassegenossenschaften sorgen in nachhaltiger Form für regional produzierte Energie vor Ort. Mit der Verwertung von großteils bäuerlichem Hackgut aus der Region sind sie mit einem Leitungsnetz von über 330 Kilometern verlässlicher Wärmeversorger für tausende Abnehmer mit einer Wärmeleistung von 255.000 Megawattstunden (MWh) im Jahr. Dabei sparen sie jährlich ein Äquivalent von 31 Millionen Litern Heizöl ein. Gleichzeitig erwirtschaften sie positive Ergebnisse und verfügen über eine Eigenkapitalquote von mehr als 62 Prozent. Die Biomassegenossenschaften leisten damit einen Beitrag zur Energieunabhängigkeit und sind ein ökonomischer und ökologischer Gewinn.
Neue Genossenschaften
Zudem wurden im vergangenen
Jahr die ersten Erneuerbaren
Energiegemeinschaften
auf Basis des Erneuerbaren
Ausbaugesetzes (EAG) in Genossenschaftsform
gegründet.
Diese nützen die neuen
rechtlichen Möglichkeiten im
Strombereich, um die Wertschöpfung
aus vor Ort regional
erzeugter erneuerbarer Energie
zur Gänze vor Ort zu belassen.
In diesen neuen Energiegenossenschaften
profitieren alle
Teilnehmer wirtschaftlich und
gleichzeitig wird ein wichtiger
Beitrag gegen den Klimawandel
geleistet. Der Raiffeisenverband
OÖ. sieht hier noch ein
enormes Potenzial für Genossenschaften
– zahlreiche Projekte
befinden sich in Planung.