Nitrat & Pflanzenschutzmittel im Grundwasser im Jahr 2021: Eine Bilanz
Fazit: Mittels Förderung und Beratung wurde in den letzten Jahren schon sehr viel erreicht. Aber gerade im Hinblick auf die neue GAP 2023-Periode muss noch mehr erreicht werden, z.B. mit hohen Teilnahmeraten an ÖPUL-Gewässerschutzprogrammen, um die Grundwasserqualitäten auch langfristig abzusichern.
Nitrat im Grundwasser im Jahr 2021
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung hat die Aufgabe, über die Risiken der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf Boden und in Gewässern sowie über rechtliche Bewirtschaftungsauflagen umfassend zu informieren. Der Verlauf der Messwerte laut GZÜV (Gewässerzustands-überwachungsverordnung) zeigt in den letzten Jahren eine weitgehend zufriedenstellende Entwicklung der Nitratwerte in den Grundwasserkörpern im Zentralraum Oberösterreichs. Ausnahme ist die Traun-Enns-Platte.
Die Traun-Enns-Platte wurde in die Bereiche "Zwischen Alm und Krems“, "Zwischen Krems und Moosbachl" und "Kremstal" aufgeteilt und weist - mit Ausnahme des Kremstales - nach wie vor höhere Nitratwerte auf. Insgesamt hat sich in den Gebieten der Welser Heide, des Machlandes, des Eferdinger Beckens und des unteren Ennstales die Nitratsituation stabilisiert. Faktum ist, dass sich die intensive Beratungs- und Informationsarbeit bezahlt macht. Im Bundesländervergleich hat Oberösterreich bei dieser Thematik eine vergleichsweise recht gute Position. Die flächenmäßig größten Grundwasserbelastungen sind für Nitrat vor allem in den östlichen Regionen Österreichs (Weinviertel, nördliches Burgenland) und im Südosten der Steiermark feststellbar.
Die Traun-Enns-Platte wurde in die Bereiche "Zwischen Alm und Krems“, "Zwischen Krems und Moosbachl" und "Kremstal" aufgeteilt und weist - mit Ausnahme des Kremstales - nach wie vor höhere Nitratwerte auf. Insgesamt hat sich in den Gebieten der Welser Heide, des Machlandes, des Eferdinger Beckens und des unteren Ennstales die Nitratsituation stabilisiert. Faktum ist, dass sich die intensive Beratungs- und Informationsarbeit bezahlt macht. Im Bundesländervergleich hat Oberösterreich bei dieser Thematik eine vergleichsweise recht gute Position. Die flächenmäßig größten Grundwasserbelastungen sind für Nitrat vor allem in den östlichen Regionen Österreichs (Weinviertel, nördliches Burgenland) und im Südosten der Steiermark feststellbar.

Pflanzenschutzmittel im Grundwasser
Ein komplexes Thema sind nach wie vor sogenannte relevante Metaboliten von Pflanzenschutzmitteln. Diese dürfen nämlich faktisch gar nicht gefunden werden - bei den heutigen Analysemöglichkeiten ein schwieriges Unterfangen, denn mit der heutigen Analytik ist nahezu alles nachweisbar. Es gilt daher höchste Sorgfalt beim Hantieren mit Pflanzenschutzmitteln.
Problemwirkstoffe im Raps: Metazachlor und Dimethachlor
Schwellenwertüberschreitungen (0,1 µg/l gemäß Qualitätszielverordnung Chemie Grundwasser) zeigen die Messstellen beim Dimethachlormetaboliten CGA 369873. Dieser Metabolit stammt aus der Unkrautbekämpfung im Rapsanbau mit den Wirkstoffen Metazachlor (zum Beispiel Butisan) und Dimethachlor (zum Beispiel Colzor Trio).
Dieser Metabolit wird seit dem Jahr 2017 analysiert. Durch intensives Studium von Messdaten aus der Oö. Hausbrunnenaktion konnte durch das Land OÖ die Ursache einer flächendeckenden Grundwasserverunreinigung durch den Metaboliten CGA 369873 geklärt werden. In weiterer Folge wurden die Zulassungen der beiden Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor durch die Österreichische Zulassungsstelle deutlich eingeschränkt (keine Anwendung in Wasserschutz- und Schongebieten). Ebenso dürfen Teilnehmer am ÖPUL-Programm "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen" in OÖ Produkte mit dem Wirkstoff Metazachlor in der Gebietskulisse nicht verwenden. Teilnehmer an der zukünftigen ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz Acker" dürfen ab dem Jahr 2023 neben dem Wirkstoff Metazachlor auch Produkte mit dem Wirkstoff Dimethachlor bundesweit nicht mehr anwenden. Beim Rapsanbau wird eindringlich ersucht, auf Herbizide, die die Wirkstoffe Dimethachlor bzw. Metazachlor enthalten, gänzlich zu verzichten.
Schwellenwertüberschreitungen (0,1 µg/l gemäß Qualitätszielverordnung Chemie Grundwasser) zeigen die Messstellen beim Dimethachlormetaboliten CGA 369873. Dieser Metabolit stammt aus der Unkrautbekämpfung im Rapsanbau mit den Wirkstoffen Metazachlor (zum Beispiel Butisan) und Dimethachlor (zum Beispiel Colzor Trio).
Dieser Metabolit wird seit dem Jahr 2017 analysiert. Durch intensives Studium von Messdaten aus der Oö. Hausbrunnenaktion konnte durch das Land OÖ die Ursache einer flächendeckenden Grundwasserverunreinigung durch den Metaboliten CGA 369873 geklärt werden. In weiterer Folge wurden die Zulassungen der beiden Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor durch die Österreichische Zulassungsstelle deutlich eingeschränkt (keine Anwendung in Wasserschutz- und Schongebieten). Ebenso dürfen Teilnehmer am ÖPUL-Programm "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen" in OÖ Produkte mit dem Wirkstoff Metazachlor in der Gebietskulisse nicht verwenden. Teilnehmer an der zukünftigen ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz Acker" dürfen ab dem Jahr 2023 neben dem Wirkstoff Metazachlor auch Produkte mit dem Wirkstoff Dimethachlor bundesweit nicht mehr anwenden. Beim Rapsanbau wird eindringlich ersucht, auf Herbizide, die die Wirkstoffe Dimethachlor bzw. Metazachlor enthalten, gänzlich zu verzichten.
Problemwirkstoff im Mais: Terbuthylazin
Produkte mit dem sehr auswaschungsgefährdeten Wirkstoff Terbuthylazin werden nach wie vor im Mais zur Unkrautregulierung eingesetzt. Dieser Wirkstoff sowie dessen Abbauprodukte werden in verschiedenen Regionen im Grund- und Trinkwasser gefunden. Der Einsatz des Wirkstoffes Terbuthylazin (zum Beispiel Aspect Pro, etc.) ist für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen" (GW 2020) bei Mais in der Gebietskulisse nicht möglich. Das wird auch in der neuen Grundwasserschutzmaßnahme ab 2023 österreichweit gültig sein. Zusätzlich dürfen Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Terbuthylazin in Wasserschutz- und -schongebieten nicht angewendet werden. Ein unkrautfreier Maisbestand ist auch ohne den Problemwirkstoff Terbuthylazin möglich. Aus Sicht des Grundwasserschutzes sollten Produkte mit diesem Wirkstoff nicht mehr verwendet werden. Außerdem hat der Wirkstoff die Eigenschaft, thermisch leicht verfrachtet zu werden (Abdrift) und kann somit bei verschiedenen Kulturen, vorwiegend im Bioanbau, zu großen Problemen führen. Alternative Produkte zur Unkrautbekämpfung im Mais ohne den Wirkstoff Terbuthylazin gibt es genug.
Produkte mit dem sehr auswaschungsgefährdeten Wirkstoff Terbuthylazin werden nach wie vor im Mais zur Unkrautregulierung eingesetzt. Dieser Wirkstoff sowie dessen Abbauprodukte werden in verschiedenen Regionen im Grund- und Trinkwasser gefunden. Der Einsatz des Wirkstoffes Terbuthylazin (zum Beispiel Aspect Pro, etc.) ist für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen" (GW 2020) bei Mais in der Gebietskulisse nicht möglich. Das wird auch in der neuen Grundwasserschutzmaßnahme ab 2023 österreichweit gültig sein. Zusätzlich dürfen Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Terbuthylazin in Wasserschutz- und -schongebieten nicht angewendet werden. Ein unkrautfreier Maisbestand ist auch ohne den Problemwirkstoff Terbuthylazin möglich. Aus Sicht des Grundwasserschutzes sollten Produkte mit diesem Wirkstoff nicht mehr verwendet werden. Außerdem hat der Wirkstoff die Eigenschaft, thermisch leicht verfrachtet zu werden (Abdrift) und kann somit bei verschiedenen Kulturen, vorwiegend im Bioanbau, zu großen Problemen führen. Alternative Produkte zur Unkrautbekämpfung im Mais ohne den Wirkstoff Terbuthylazin gibt es genug.
"Hartnäckiges" Bentazon (Basagran)
Basagran (mit deutscher Zulassungsnummer) war bis 31. Dezember 2014 in Österreich anwendbar. Die österreichische Zulassung lief schon mit 1. August 2006 aus, ab diesem Zeitpunkt hat die Firma BASF nur mehr deutsche Ware verkauft - was damals auch legal war.
Basagran (mit deutscher Zulassungsnummer) war bis 31. Dezember 2014 in Österreich anwendbar. Die österreichische Zulassung lief schon mit 1. August 2006 aus, ab diesem Zeitpunkt hat die Firma BASF nur mehr deutsche Ware verkauft - was damals auch legal war.
Fazit
Die Karten für das Jahr 2021 zeigen klar auf, wo weiterhin die Schwerpunkte zu setzen sind. Nitrat und austragsgefährdete Pflanzenschutzmittel sowie deren Metaboliten sind für Wasserversorger sehr problematisch. Bei den Funden von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser geht es meistens um die sogenannten "üblichen Verdächtigen". Die auswaschungsgefährdeten Wirkstoffe Terbuthylazin, Metazachlor und Dimethachlor sind leicht zu ersetzen, und dass nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittel nicht mehr angewendet und im Altstoffsammelzentrum ordnungsgemäß entsorgt werden, versteht sich von selbst.
Für jeden Praktiker muss das Ziel sein, dass keine Pflanzenschutzmittel in Grund- bzw. Trinkwasser sowie in Oberflächengewässer gelangen und der Austrag von Nitrat ins Grundwasser unter Steigerung bzw. Optimierung der Nährstoffeffizienz (Stichwort hohe Mineraldüngerpreise) so weit wie irgendwie möglich vermieden wird.
Für jeden Praktiker muss das Ziel sein, dass keine Pflanzenschutzmittel in Grund- bzw. Trinkwasser sowie in Oberflächengewässer gelangen und der Austrag von Nitrat ins Grundwasser unter Steigerung bzw. Optimierung der Nährstoffeffizienz (Stichwort hohe Mineraldüngerpreise) so weit wie irgendwie möglich vermieden wird.