01.12.2020 |
von Ing. Christoph Ömer
Nützlingsstreifen sollen allen nützen!
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Ist deine Sämaschine kaputt? Das ist eine Frage, mit der sieht sich Nikolaus Stiebitzhofer aus Sankt Florian derzeit regelmäßig konfrontiert. Denn anders lassen sich die Streifen in seinen Getreidefeldern offenbar nicht erklären.
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Darauf angesprochen erklärt der Landwirt, dass es sich dabei um sogenannte Nützlingsstreifen handelt. Diese hat er in allen Roggen- und Weizenflächen angelegt. Sie machen etwa 3% der Getreidefläche aus und sind in einem Abstand von 60 m zu finden.
Das vom Bienenzentrum OÖ, dem Pflanzenschutzreferat der Landwirtschaftskammer OÖ und der BOKU begleitete Projekt hat das Ziel, eine ausreichende Anzahl an Nützlingen auf den Feldern zu etablieren, welche dann als natürliche Gegenspieler zu Getreideschädlingen fungieren. Je nach Fruchtfolge werden die Streifen ein- oder mehrjährig auf den Flächen belassen. Angelockt werden die Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen und Erzwespen durch regional zertifizierte Saatgutmischungen der Kärntner Saatbau. Angebaut werden fast ausschließlich heimische Wildblumen, da ihre Blühabfolge auf den Entwicklungszyklus der Nützlinge abgestimmt ist.
Das vom Bienenzentrum OÖ, dem Pflanzenschutzreferat der Landwirtschaftskammer OÖ und der BOKU begleitete Projekt hat das Ziel, eine ausreichende Anzahl an Nützlingen auf den Feldern zu etablieren, welche dann als natürliche Gegenspieler zu Getreideschädlingen fungieren. Je nach Fruchtfolge werden die Streifen ein- oder mehrjährig auf den Flächen belassen. Angelockt werden die Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen und Erzwespen durch regional zertifizierte Saatgutmischungen der Kärntner Saatbau. Angebaut werden fast ausschließlich heimische Wildblumen, da ihre Blühabfolge auf den Entwicklungszyklus der Nützlinge abgestimmt ist.
Vor allem die mehrjährig angelegten Streifen eignen sich auch optimal in Hanglagen, um dort für optimalen Erosionsschutz zu sorgen, so der junge Landwirt.
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Erfahrungen zum Thema Nützlingsstreifen zu sammeln, steht für Nikolaus Stiebitzhofer im Vordergrund. Daher werden unterschiedliche Mischungen sowohl im Herbst als auch im Frühjahr angelegt. Der Abstand zwischen den Streifen ist so gewählt, dass Pflegemaßnahmen praktikabel bleiben und der Aktionsradius der Insekten berücksichtigt wird. Das Ganze muss jedenfalls praxistauglich sein. Auf den Einsatz von Insektiziden wird zur Gänze verzichtet, Herbizidmaßnahmen und Fungizideinsatz werden nach Maßgabe des integrierten Pflanzenschutzes gesetzt. Insbesondere bei Fungiziden wird auf die Insektenverträglichkeit der Wirkstoffe geachtet.
Für das Getreidehähnchen spielt nach Erfahrung des Landwirtes auch die Sortenwahl eine Rolle. So wird bei Weizen in erster Linie auf begrannte Qualitätsweizensorten gesetzt, aber auch Kolbenweizen mit hoher Qualitätsstufe kommen zum Einsatz, um mehr Erfahrungen zu sammeln.
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"Der erhöhte Aufwand, der mit der Anlage und Pflege der Nützlingsstreifen verbunden ist, und das höhere Risiko muss aber auch finanziell abgegolten werden“, so Stiebitzhofer. Konsumenten und Politik fordern besonders umweltfreundliche und regionale Lebensmittel, die müssen aber auch an der Kassa im Supermarkt honoriert werden, um solche Projekte zu realisieren. Dem Landwirt ist es daher ein besonderes Anliegen, mit diesem Projekt regionale Müller und Bäcker, aber auch den Handel und Konsumenten zusammenzubringen, um an einem Strang zu ziehen. So gibt es auch schon die ersten Interessenten dafür. Der erhöhte Produktionsaufwand soll nicht nur den heimischen Produzenten, sondern in erster Linie auch der Insektenwelt dienen, und dabei die notwendige Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft deutlich machen.