06.06.2017 |
von DI Romana Berger, BEd.
Mit Schalmtest frühzeitig auf Zellzahlerhöhungen reagieren
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Der Schalmtest gibt nur eine ungefähre Auskunft über den Zellgehalt der Probe. Der Wert des Schnelltests besteht vor allem darin, festzustellen, ob eine Zellzahlerhöhung vorliegt und welche Eutervierteln betroffen sind. Die Zellzahlgehalte laut LKV-Tagesbericht sind zwar kuhindividuell, aber nur ein Durchschnitt aller vier Viertel.
So kann sich eine harmlos erscheinende Zellzahl von 150.000 Zellen pro Milliliter Milch aus dem Durchschnitt von einem Euterviertel mit stark erhöhter Zellzahl von 450.000 Zellen pro Milliliter Milch und drei gesunden Eutervierteln mit je 50.000 Zellen pro Milliliter Milch errechnen.
Zeigt der Schalmtest eine starke Reaktion an, schafft eine bakteriologische Milchuntersuchung Klarheit.
So kann sich eine harmlos erscheinende Zellzahl von 150.000 Zellen pro Milliliter Milch aus dem Durchschnitt von einem Euterviertel mit stark erhöhter Zellzahl von 450.000 Zellen pro Milliliter Milch und drei gesunden Eutervierteln mit je 50.000 Zellen pro Milliliter Milch errechnen.
Zeigt der Schalmtest eine starke Reaktion an, schafft eine bakteriologische Milchuntersuchung Klarheit.
Wann ist der Schalmtest sinnvoll?
- zur regelmäßigen Überwachung
- bei Verdacht auf Euterentzündung
- zur Kontrolle des Behandlungserfolges 14 Tage nach der Wartezeit
- zum Überprüfen vor dem Trockenstellen
- zur Prüfung nach der Abkalbung
- zur Prüfung bei Viehzu- und -verkäufen
Wie wird der Schalmtest durchgeführt?
- vormelken
- Zitzen reinigen
- zwei bis drei Strahlen pro Euterviertel in die Testschalen melken
- die überschüssige Milch bis zum Markierungsstrich ableeren
- die gleiche Menge Testflüssigkeit wie Milchmenge beimengen
- unter kreisenden Bewegungen das Milchmischgemenge rund zehn bis 15 Sekunden vermischen
- Schalmtest-Ergebnis beurteilen und dokumentieren
Das Testprinzip
Der Schalmtest bestimmt die Zellzahl indirekt. Sein Prinzip beruht auf der Ermittlung der Viskositätsveränderung der Milch im Fall einer Mastitis. Durch ein oberflächenaktives Testreagenz (Alkylarylsulfonat) werden die Zellmembranen zerstört und die Gene (DNA) aus den somatischen Zellen freigesetzt.
In Gegenwart des Testreagenzes bildet die DNA gelartige Schlieren. Das heißt, je mehr Zellen in der Milch vorhanden sind, desto mehr DNA wird freigesetzt und desto gelartiger wird die Milch-Testreagenz-Mischung.
Manche Testlösungen enthalten zusätzlich einen pH-Indikator. Dadurch wird eine Verschiebung des pH-Wertes in den alkalischen Bereich farblich angezeigt. Der pH-Wert der Milch ist niedriger als der pH-Wert des Blutes. Eine Mastitis bedingt eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Euterschranke, dadurch steigt der pH-Wert in der Mastitismilch leicht an.
In Gegenwart des Testreagenzes bildet die DNA gelartige Schlieren. Das heißt, je mehr Zellen in der Milch vorhanden sind, desto mehr DNA wird freigesetzt und desto gelartiger wird die Milch-Testreagenz-Mischung.
Manche Testlösungen enthalten zusätzlich einen pH-Indikator. Dadurch wird eine Verschiebung des pH-Wertes in den alkalischen Bereich farblich angezeigt. Der pH-Wert der Milch ist niedriger als der pH-Wert des Blutes. Eine Mastitis bedingt eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Euterschranke, dadurch steigt der pH-Wert in der Mastitismilch leicht an.
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Kurz gefasst
Der Schalmtest ist ein schnelles und aussagekräftiges Hilfsmittel im Eutergesundheitsmanagement. Die Protokollierung der ermittelten Ergebnisse hilft, die Eutergesundheit einzelner Tiere laufend zu überwachen