Mit Bruderhahnaufzucht zum Vollerwerb
In der Gemeinde Aistersheim
bewirtschaften Margit Lugmair
und Sohn Patrick den Betrieb
mit Ackerbau und seit zwei Jahren
auch Geflügelmast. Vater
Hans-Peter Lugmair ist außerlandwirtschaftlich
tätig.
Patrick hat seinen Beruf als
KFZ-Techniker 2019 aufgegeben,
um sich voll und ganz der
Landwirtschaft zu widmen.
Bei Arbeitsspitzen in der Außenwirtschaft
hilft zusätzlich
noch Patrick‘s Onkel mit.
Mit der Umstellung 2016 auf
Bio und dem Ziel den Betrieb
im Vollerwerb zu führen, wurde
nach einer Alternative gesucht.
„Mit der Geflügeleinstiegsberatung
haben wir einen
guten Überblick über die
verschiedenen Geflügelsparten
bekommen. Die umfangreiche
Beratung gab uns die nötige Sicherheit,
in die Sparte Bruderhahnaufzucht
zu investieren“,
betont Betriebsführer Patrick
Lugmair.
Auch weitere Beratungsangebote,
wie die Bio-Umstellungsberatung,
die Erstellung eines
Betriebskonzeptes oder diverse
Rechtsberatungen haben bei
der Realisierung des Projektes
Bruderhahnstallbau geholfen.
In den zwei neuen Ställen
finden nun in vier Abteilen je
4.800 Stück Hahnenküken von
Legerassen Platz. Den Hähnen
steht dabei ein Wintergarten
mit 330 Quadratmeter
und eine Weide mit rund zwei
Hektar zur Verfügung. Bei einer
mindestens zehn-wöchigen
Aufzucht werden 4,5 Umtriebe
im Jahr erreicht.
Der Vertragspartner die „Eiermacher“
aus Kremsmünster
liefert Küken, Futter, Beschäftigungsmaterial
und stellt tierärztliche
Betreuung zur Verfügung.
Bei der Aufzucht handelt
es sich um eine Lohnaufzucht.
Pro Stück gibt es einen Aufzuchtlohn
plus verschiedene
Qualitätszuschläge wie Futterverwertung,
Gewichtszunahme,
Ausfälle etc. Die Investitionskosten
sollten sich in etwa
15 Jahren rechnen.
Hähne wollen beschäftigt werden
Neben der Technik braucht
es ein besonderes Gespür für
die Hähne. Es sind sehr lebhafte
Tiere, die ständig beschäftigt
werden müssen – etwa mit
Picksteinen, Luzerneballen,
Strohballen und Aufsitzmöglichkeiten.
Die Tiere werden
händisch verladen und in den
Schlachthof nach Nußbach
transportiert.
Das besonders zarte Junghahnfleisch
wird von den
„Eiermachern“ in Form von
bratfertigen, frischen ganzen
Tieren, als Teile oder als Bestandteil
von Biofertiggerichten
über den Handel vermarktet.
Nach zweieinhalb Jahren
Bruderhahnaufzucht ist die Familie
Lugmair froh, in die Betriebsumstellung
investiert zu
haben. Vor allem die flexiblen
Arbeitszeiten im Stall und gesicherte
Aufzuchtlöhne werden
sehr wertgeschätzt. Mittlerweile
werden alle Brüder der
Bio-Legehennen in Österreich
aufgezogen.
Betriebsspiegel
- 32 Hektar Acker (Weizen, Mais, Ackerbohne, Triticale, Soja, Roggen, Hafer)
- 9,5 Hektar Grünland
- 2 Hektar Wald
- 19.200 Aufzuchtplätze für Bruderhähne