„König“ Spargel steht ab sofort wieder im Mittelpunkt
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Die Spargel-Saison beginnt heuer früh. Die günstige Witterung der letzten Wochen bewirkt einen leicht verfrühten Saisonstart der beim Konsumenten immer beliebter werdenden Spargelstangen. Aktuell kursieren Medienberichte, nach denen Geflügelfleisch aus der Ukraine als hochwertiges Filet und gekennzeichnet als EU-Ware in den EU-Binnenmarkt gelangt. Diese Praxis belegt einmal mehr, dass eine stringente Herkunftskennzeichnung, wie sie EU-weit mit 2020 verpflichtend wird, dringend notwendig ist. „Darüber hinaus gilt es, die im österreichischen Regierungsprogramm verankerte Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel und in der Gemeinschaftsverpflegung rasch umzusetzen“, fordert der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Franz Reisecker.
Ernten vor dem 15. April erfordern den Einsatz von Verfrühungsfolien, welche die Spargeldämme erwärmen. Dadurch wird eine frühere Ernte möglich. Frischer Spargel ist in Österreich ca. zehn Wochen hindurch erhältlich, die Haupterntezeit mit guter Spargelverfügbarkeit dauert aber durchschnittlich nur acht Wochen. Sie beginnt im Freiland meistens Mitte April und endet etwa um den 20. Juni.
Verfrühungen im Folientunnel
Für eine Verfrühung der Ernte können auf Teilen der Spargelfläche sogenannte „Mini-Tunnel“, unter denen sich die Erde schneller erwärmt, aufgebaut werden. Dadurch wird die Spargelzeit länger.
„Mit dieser Kultivierungsmethode können unsere Spargelbauern der ausländischen Ware Paroli bieten, die oft schon ab Anfang März in österreichischen Supermärkten erhältlich ist. Solche Aktionen der Handelsketten, die den Spargel aus Peru, Marokko oder Griechenland importieren, sind für unsere bäuerlichen Betriebe nicht hilfreich“, betonen Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Zu Beginn des Frühjahrs werden die charakteristischen Spargeldämme mit der Spargelfräse hochgezogen und jene Flächen, auf denen man eine verfrühte Ernte erreichen will, werden mit Folie oder Vlies abgedeckt. Diese Folien können über viele Jahre wiederverwendet werden und sie helfen dabei, Schädlinge und Unkraut zu unterdrücken. Pflanzenschutz ist daher nicht erforderlich.
„Die Sorge mancher Konsumenten, dass diese schwarzen Folien die Umwelt belasten, ist unbegründet. Dies sind keine herkömmlichen Folien. Sie landen nicht, wie viele Menschen vermuten, nach einmaliger Nutzung in der Verbrennungsanlage, sondern werden bis zu zwölf Jahre verwendet. Außerdem sind sie auch nach der landwirtschaftlichen Nutzung zu 100 Prozent wiederverwendbar und werden zB zu Müllbeuteln weiterverarbeitet“, so Reisecker.
„Mit dieser Kultivierungsmethode können unsere Spargelbauern der ausländischen Ware Paroli bieten, die oft schon ab Anfang März in österreichischen Supermärkten erhältlich ist. Solche Aktionen der Handelsketten, die den Spargel aus Peru, Marokko oder Griechenland importieren, sind für unsere bäuerlichen Betriebe nicht hilfreich“, betonen Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Zu Beginn des Frühjahrs werden die charakteristischen Spargeldämme mit der Spargelfräse hochgezogen und jene Flächen, auf denen man eine verfrühte Ernte erreichen will, werden mit Folie oder Vlies abgedeckt. Diese Folien können über viele Jahre wiederverwendet werden und sie helfen dabei, Schädlinge und Unkraut zu unterdrücken. Pflanzenschutz ist daher nicht erforderlich.
„Die Sorge mancher Konsumenten, dass diese schwarzen Folien die Umwelt belasten, ist unbegründet. Dies sind keine herkömmlichen Folien. Sie landen nicht, wie viele Menschen vermuten, nach einmaliger Nutzung in der Verbrennungsanlage, sondern werden bis zu zwölf Jahre verwendet. Außerdem sind sie auch nach der landwirtschaftlichen Nutzung zu 100 Prozent wiederverwendbar und werden zB zu Müllbeuteln weiterverarbeitet“, so Reisecker.
Der Ertrag hängt von der Sonne ab
Witterung und Anbaumethode bestimmen den Beginn der Ernte. Der erzielbare Ertrag ist wesentlich von der Tagestemperatur und der Sonnenscheindauer abhängig.
„Ein verregnetes Frühjahr wie 2015 oder das Auftreten von Spätfrösten wie 2016 und 2017 kann die Ernte, insbesondere beim „ungeschützten“ Grünspargel, beträchtlich reduzieren“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Schauen die ersten Spargelspitzen aus der Erde, können die weißen Stangen Stück für Stück per Hand gestochen werden. Grünspargel wächst ohne Dämme und wird abgeschnitten, sobald die Stangen lang genug sind. Nach der Saison werden die Folien entfernt, Unkraut wird per Hand gehackt und man lässt die Spargelpflanzen austreiben, damit diese über das Laub Kraft sammeln können für die kommenden Jahre.
„Ein verregnetes Frühjahr wie 2015 oder das Auftreten von Spätfrösten wie 2016 und 2017 kann die Ernte, insbesondere beim „ungeschützten“ Grünspargel, beträchtlich reduzieren“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Schauen die ersten Spargelspitzen aus der Erde, können die weißen Stangen Stück für Stück per Hand gestochen werden. Grünspargel wächst ohne Dämme und wird abgeschnitten, sobald die Stangen lang genug sind. Nach der Saison werden die Folien entfernt, Unkraut wird per Hand gehackt und man lässt die Spargelpflanzen austreiben, damit diese über das Laub Kraft sammeln können für die kommenden Jahre.
Oberösterreich: Spargel-Flächen werden erweitert
Die Spargelproduktion nimmt in Österreich momentan 800 Hektar ein. Niederösterreich hat mit 580 Hektar den größten Anteil, der Rest verteilt sich auf Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Burgenland. In Oberösterreich wird die Fläche zurzeit weiter ausgebaut.
„2018 haben sich einige weitere OÖ Gemüsebauern entschlossen, ebenfalls in den Spargelanbau einzusteigen. Da diese Junganlagen heuer noch nicht beerntet werden können, werden diese Flächen erst im Jahr 2020 tragend werden“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
„Die starke Direktvermarktung in Oberösterreich bietet auch noch Marktchancen für einige Neueinsteiger. 90 Prozent der Spargelstangen finden im Land ob der Enns den direkten Weg zum Endkonsumenten“, ergänzt Präsident Reisecker.
„2018 haben sich einige weitere OÖ Gemüsebauern entschlossen, ebenfalls in den Spargelanbau einzusteigen. Da diese Junganlagen heuer noch nicht beerntet werden können, werden diese Flächen erst im Jahr 2020 tragend werden“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
„Die starke Direktvermarktung in Oberösterreich bietet auch noch Marktchancen für einige Neueinsteiger. 90 Prozent der Spargelstangen finden im Land ob der Enns den direkten Weg zum Endkonsumenten“, ergänzt Präsident Reisecker.
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Ohne Erntehelfer kein Spargel – Lohnunterschiede zum Ausland stellen schwere Belastung dar
„So beträgt der Mindestlohn je Stunde in Deutschland 9,10 Euro, in Österreich 11,80 Euro. Pro Hektar Spargel sind, je nach Betriebsorganisation und technischer Ausstattung zwischen 1.000 und 1.200 Arbeitskraftstunden zu leisten, was allein zum Nachbarland Deutschland einen Wettbewerbsnachteil von zumindest 2.800 Euro pro Hektar bedeutet“, rechnet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger vor.
Mit dem Beginn der Spargelernte Mitte April beginnt in Österreich der erste große Arbeitseinsatz von Erntehelfern und Saisonniers.
„Um in kurzer Zeit die arbeitsintensive Handarbeit bewältigen zu können, werden pro Hektar ca. fünf bis sechs Arbeitskräfte benötigt. In unserem Bundesland kommen somit rund 500 bis 600 Personen rein für die Ernte- und Marktaufbereitung (zB auch schälen und verpacken) zum Einsatz. Noch nicht eingerechnet sind hier die nachgelagerten Arbeiten für den Transport und Verkauf, welche häufig von den Familienangehörigen erledigt werden“, so Präsident Reisecker.
„Um in kurzer Zeit die arbeitsintensive Handarbeit bewältigen zu können, werden pro Hektar ca. fünf bis sechs Arbeitskräfte benötigt. In unserem Bundesland kommen somit rund 500 bis 600 Personen rein für die Ernte- und Marktaufbereitung (zB auch schälen und verpacken) zum Einsatz. Noch nicht eingerechnet sind hier die nachgelagerten Arbeiten für den Transport und Verkauf, welche häufig von den Familienangehörigen erledigt werden“, so Präsident Reisecker.
Spargelproduktion hat Tradition in Oberösterreich
Der erwerbsmäßige Spargelanbau hat in OÖ bereits vor 30 Jahren begonnen. Damals haben sich zwei Betriebe im Eferdinger Becken darauf spezialisiert. Die Aufteilung von weißem und grünem Spargel ist stark unterschiedlich und hängt wesentlich von der Lage des Betriebes und der damit verbundenen Bodenbeschaffenheit der Felder ab. Von den ca. 125 Hektar Spargel werden ca. 16 Hektar, also fast 13 Prozent, biologisch kultiviert.
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Wertschöpfung aus dem Spargel-Anbau
Mit der Erzeugung von fast 500 Tonnen Spargel wurden im letzten Jahr 17 Prozent der gesamten österreichischen Spargelproduktion in unserem Bundesland geerntet. Von den rund siebzig Gemüsearten in OÖ belegt der Spargel ca. acht Prozent der Gemüseanbaufläche. Elf Prozent der Wertschöpfung der Sparte Gemüseanbau werden in OÖ mit Spargel erwirtschaftet.
Gesamtösterreichisch gesehen bewegen sich sowohl die Inlandsproduktion als auch die Einfuhr von Spargel aus dem Ausland auf einem Niveau von rund 3.000 Tonnen im Jahr, womit die österreichische Eigenversorgung bei rund 50 Prozent liegt. "Wir rechnen damit, dass der Spargelkonsum in den nächsten Jahren weiter steigt. Das vor allem deswegen, weil der inländische Pro-Kopf-Verbrauch um 0,8 Kilogramm erst halb so hoch liegt wie jener in Deutschland oder der Schweiz. Die Frage ist nur, ob die Rahmenbedingungen für die Spargelproduzenten so gestaltet werden können, dass diese Zusatzmengen im Inland produziert werden können", betont Reisecker.
Vermarktungswege des OÖ Spargels
Die größte Bedeutung hat in Oberösterreich in der Vermarktung die Direktbelieferung an die Gastronomie sowie an Großküchen. Auch die Ab-Hof-Vermarktung spielt für die OÖ Produzenten eine bedeutende Rolle. Die Qualitätssicherung erfolgt bei allen Betrieben entweder über die AMA-Gütesiegel-Produktion (AMAG.A.P.), eine Bio-Zertifizierung oder „Gutes vom Bauernhof“ und die zusätzlichen Herkunfts- und Qualitätsprogramme von „Genussland OÖ“ und der „Genuss Regionen Österreichs“ (zB „GR Leondinger Grünspargel“ oder „GR Eferdinger Landl Gemüse“).
Beworben wird der OÖ Spargel auf hofeigenen Internetseiten, über Genussland OÖ, über die Genuss Region Österreich und natürlich über den Dachverband der OÖ Obst- und Gemüseproduzenten auf www.gemueselust.at sowie tagesaktuell auf der Facebookseite der OÖ Gemüsebauern .
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Spargelhof Stöttinger, Leonding/Rufling
Der Spargelhof Stöttinger ist seit 24 Jahren im Spargel-Anbau tätig. Gertrude und Josef Stöttinger waren damals auf der Suche nach Nischen in der bäuerlichen Vermarktung. Nach wie vor wird ein Großteils des Spargels ab Hof vermarktet, 2018 hat Betriebsführer Benedikt Leibetseder auf die biologische Wirtschaftsweise umgestellt. „Der Spargel ist zwar arbeitsintensiv, der Umgang mit dem Produkt, das so gut angenommen wird, macht aber Freude. Herausfordernd ist die Temperaturempfindlichkeit dieses Gemüses“, so Benedikt Leibetseder.